Wintereinbruch am Osterwochenende - vielerorts legte er den Verkehr lahm. Der Landkreis Kronach kam noch glimpflich davon.
April, April, der weiß nicht was er will - besonders in diesem Jahr passt das Sprichwort wie die Faust aufs Auge. Nach dem Frühlingseinbruch Anfang des Monats, holte uns nun zum Osterwochenende der Winter wieder ein - zumindest teilweise. Auf vielen bayerischen Straßen ging nichts mehr. So auch auf der A9 bei Bayreuth: Spiegelglatte Fahrbahnen in Kombination mit Sommerreifen sorgten für lange Staus. Am Dienstagmorgen musste die A9 wegen liegengebliebenen Lastwägen sogar stundenweise komplett gesperrt werden.
Der Kreis Kronach ist von dem Schneechaos am Wochenende verschont geblieben. Erst in der Nacht zu Dienstag und in den frühen Morgenstunden kamen ein paar Flocken herunter.
Der Winterdienst war im Landkreis die ganze Nacht unterwegs. Das Verkehrschaos blieb jedoch aus. "Es war mehr Schneeregen als Schnee und groß liegen geblieben ist auch nichts", sagt Gerhard Anders, Pressesprecher der Polizeiinspektion Kronach. Wegen des Schnees sei es zu keinen Unfällen gekommen. 60 Prozent der Unfälle am Wochenende waren laut Gerhard Anders Wildunfälle.
Faustregel:Von Oktober bis Ostern
Ähnliche Situation auch in Ludwigsstadt. Dort habe es in der Nacht zu Dienstag das erste Mal geschneit. "Wir hatten diese Nacht nur einen Wildunfall, aber da kann der Schnee nichts dafür", teilt ein Polizist der Ludwigsstädter Inspektion auf Nachfrage mit.
In diesem Jahr zeigt sich, dass die Faustregel "Von O bis O" mit Vorsicht zu genießen ist. Diese besagt, dass im Oktober Winterreifen aufgezogen werden sollen und zu Ostern wieder auf Sommerreifen gewechselt werden kann. "Ich gehe davon aus, dass einige jetzt schon umgestellt haben", sagt Gerhard Anders. Wer das schon getan hat, sollte dieser Tage vorsichtig fahren oder das Auto sogar stehen lassen. Denn auch in den kommenden Tagen könnte in niedrigeren Lagen wieder Schnee fallen. In den Nächten sinken die Temperaturen weiter in den Minusbereich.
Alles rund ums Thema WinterreifenRegelung In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Ob schon mit Sommerreifen gefahren werden darf, hängt vor allem von der Wetterlage ab. Autofahrer sind laut dem ADAC unabhängig von der Jahreszeit für eine angemessene Bereifung verantwortlich.
Sonst drohen Strafen.Zeitpunkt Der ADAC empfiehlt, sich bei der Entscheidung über den Reifenwechsel an den aktuellen Nachttemperaturen und den Wettervorhersagen zu orientieren. Im Zweifel sei es besser, weiter auf Winterreifen zu setzen. Bis Anfang Mai sei das völlig problemlos.
Unfall Wer bei Glatteis mit Sommerreifen in einen Unfall verwickelt ist, der könne laut ADAC Ärger bekommen. Es drohe eine Geldbuße. Im schlimmsten Fall könne ihm auch eine Mithaftung zugesprochen werden. Die Schadensregulierung werde dann teuer.
lk