In der Diskussion um eine weiterführende Schule im nördlichen Landkreis kommt Bewegung. Am Freitag fand im Landratsamt ein Gespräch dazu statt.
Im Landratsamt fand am Freitagvormittag ein Gespräch statt, in dem es um die Bildungslandschaft im Landkreis Kronach ging. Die Ansiedlung einer weiterführenden Schule im nördlichen Landkreis stand dabei im Mittelpunkt.
Neben Landrat Oswald Marr (SPD) waren auch Vertreter der Parteien im Kreistag, der weiterführenden Schulen, der Regierung von Oberfranken sowie MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) vertreten. Laut Marr dauerte das Gespräch zwei Stunden. Dabei hätten alle Beteiligten den Willen zum Ausdruck gebracht, zu untersuchen, wie man die Bildungslandschaft in Zukunft ausrichten will, welche Möglichkeiten bestehen, um die Schulsituation im Norden zu verbessern. "Es ist aber klar, dass das Ganze nicht auf Kosten bestehender Einrichtungen gehen darf", betonte der Landrat.
Generell müsse man in der Bewertung den ganzen Landkreis berücksichtigen, hätten doch beispielsweise auch die Kinder im östlichen Landkreis mitunter lange Schulwege. "Wir wollen niemanden verprellen und auch keine Ängste schüren. Es geht jetzt darum, alles auf den Prüfstand zu stellen und einen geordneten Prozess einleiten, bei dem wir alle mitnehmen wollen. Am Ende wird man dann sehen, was dabei herauskommt", betonte der Landrat, der natürlich weiß, dass es sich um ein schwieriges Thema handelt: "Wir müssen behutsam vorgehen."
Bildungsregion Wohl auch deshalb will man die Initiative "Bildungsregion Landkreis Kronach" starten, die von der Staatsregierung begleitet wird. Dabei geht es um die enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Kommunen und Bildungsträgern vor Ort.
Dialogforen mit allen Beteiligten sollen den Weg bereiten, die Bildungsangebote zu vernetzen und die Qualität der Bildung weiter zu verbessern. "Dabei wird man dann sehen, was möglich ist", betonte der Landrat. Marr verweist zudem darauf, dass sich der Ausschuss für Schule und Kultur in seiner Sitzung am 20. Februar mit dem Thema näher befassen wird.
"Es war ein gutes Gespräch", erklärte MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) im Nachgang der Sitzung und sah darin einen "Quantensprung" in der Diskussion um die Schullandschaft. "Wir werden uns auf den Weg machen, alles auszuloten und schauen, was sind die Chancen, wo liegen die Herausforderungen?" Dass dazu von allen Seiten Bereitschaft signalisiert wurde, freut den Landtagsabgeordneten: "Das ist ein Riesenschritt", betont er mehr als zufrieden, dass es überhaupt gelungen ist, eine solche Runde ins Leben zu rufen.
Wie seine persönliche Meinung aussieht, daran lässt Baumgärtner schon seit längerer Zeit keinen Zweifel. Demnach sei es an der Zeit, ein Angebot im nördlichen Landkreis zu schaffen. "Wie will man es erklären, dass manche Schüler um 5.15 Uhr aufstehen müssen, während sich andere noch einmal umdrehen?" Unterm Strich ist Baumgärtner davon überzeugt, dass es am Ende der Diskussionen eine Verbesserung für die Schüler im nördlichen Landkreis geben wird.
Ganz so optimistisch ist Peter Hänel von den Freien Wählern nicht. Laut seinen Aussagen konnten sich die teilnehmenden Schulleiter der weiterführenden Schulen eine Verlagerung nur schwer vorstellen. Und auch Hänel selbst war skeptisch. Grundsätzlich würde er gerne den Landkreis-Norden als starke Wirtschaftsregion stärken. Man müsste Wege finden, um auf der einen Seite eine Verbesserung zu erreichen, ohne die andere Seite zu schaden. "Das ist die Quadratur des Kreises", sieht er ein ganz schwieriges Unterfangen vor allen Verantwortlichen: "Es ist eine hochkomplexe Angelegenheit."
Gibt es auch irgendein Thema, zu dem unser neuer Lantagsabgeordneter der CSU keine abschließende Meinung hat und bei dem er nicht auf jeden Fall alles anders machen will?
Es gibt für die Problematik der Schülerbeförderung viele nachvollziehbare Gründe, mit denen er sich eben mal befassen müsste. Was wird z.B. aus dem Schüler, der aus Küps dann in ein neues "Rennsteig-Gymnasium" gehen möchte, weil dort sein Wunschzweig angeboten wird? Bekommt der dann einen Sonder-Schnell-Transport?
Einfach nur was sagen und schlaue Parolen helfen in dieser Diskussion niemandem! Gut, dass der Landrat hier sicher unvoreingenommener und überlegter handelt!