"Wenn der Vater mit der Tochter ...": Georg Partheymüller malt, seine Tochter Andrea Partheymüller-Gerber auch. Ihre erste gemeinsame Ausstellung "Pflanzendialog" ist damit eine echte "Familienangelegenheit".
Die Liebe des Vater-Tochter-Gespanns zur Kunst fing sehr früh an. Georg Partheymüller hat schon als Schulbub gezeichnet. Zu malen, Bilder zu schaffen, das war sein Berufswunsch. Er wurde Maler und hat seither mit Farben zu tun - am Bau, in Wohnungen. Das Bildermalen wurde zum Hobby. Beruflich konzipierte er im eigenen Betrieb große Wandbilder und malte diese dann auch selbst. Tochter Andrea, das älteste seiner vier Kinder, half manchmal dabei mit. Sie ist mit Bildern und Farben aufgewachsen. 1993 zog sie nach Kronach und wurde Kunstlehrerin am Frankenwald-Gymnasium.
Am Freitagabend, mehr als 20 Jahre später, steht das künstlerische Duo einträchtig nebeneinander und hört, wie die vielen Gäste der Vernissage, den Worten von Karol Hurec zu, als der Vorsitzende des Kronacher Kunstvereins in sehr persönlichen Erklärungen in die Ausstellung "Pflanzendialog" einführt.
Eine Umarmung, ein Drücken zwischen Vater und Tochter - gerührt sind sie beide und auch sichtlich stolz auf ihre erste gemeinsame Ausstellung, in der sie ihre ganz eigenen Positionen zum Thema "Natur" und besonders zu Pflanzendarstellungen zeigen.
Bilder leuchten um die Wette Angesichts der Tatsache, wie stimmig ihre doch sehr verschiedenen Werke zusammenfinden und förmlich um die Wette leuchten, verwundert es schon etwas, dass sie sie erst jetzt gemeinsam ausstellen. Die treibende Kraft dabei war Andrea Partheymüller-Gerber. "Die Ausstellung verdanke ich meiner Tochter. Alleine hätte ich das nicht gemacht", verrät der junggebliebene 82-jährige Vater. "Seine Berufung ist es, Bilder zu malen - und er malt täglich", so Hurec weiter.
Die akademische Kunst der Gegenwart und der Galeriemarkt interessierten ihn wenig. Er male aus Leidenschaft, er habe Freude am eigenen Können, er experimentiere, male einmal im Stile der Romantik, dann konstruktiv und auch gegenstandslos. Er kopiere, was ihm gefalle und er studiere mit dem Zeichenstift Landschaft und Natur, um aus diesen Skizzen Motive für seine Bilder zu gewinnen. In den Bildern wolle er das Schöne, das er sehe, und Gefühle, die ihn bewegten, festhalten. Dazu gehörten der Löwenzahn, der aus dem Asphalt wächst, oder die Hagebutte im Gebüsch ebenso wie der schöne Blumenstrauß, den seine Frau zum Geburtstag bekam.
Wie ihrem Vater gehe es auch Andrea Partheymüller-Gerber um das Bewahren, das Erhalten von Sichtbarem. Die Möglichkeit des Überdauerns eines vergänglichen Materials wird sichtbar gemacht in Pflanzenfarben. Sie habe, darin ist sich Hurec sicher, die Bilder ihrer Kindheit beim Malen ihrer Pflanzenfarbenbilder immer unsichtbar dabei.
Ihre Bilder sehen ganz anders aus als die des Vaters. Der Tochter sind die Farben wichtig, deren Herstellung aus Pflanzen und dann der Malprozess - nicht ein Motiv. Seit 2003 malt sie mit Naturfarben, besonders Pflanzenfarben, und seit 2008 widmet sie sich der Herstellung eigener Farben.
Die Öffnungszeiten Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 14. September, jeweils Dienstag bis Freitag sowie Sonntag von 14 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr.
Die Ausstellung ist zu sehen...nur wo?????