Nach der Sanierung des kreiseigenen Jugendübernachtungshauses werden ab 2021 die Gebühren in zwei Stufen angehoben..
In der ersten Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Landkreises Kronach in der Wahlperiode 2020/2026, die im historischen Ambiente des Wasserschlosses in Mitwitz stattfand, wurden wichtige Beschlüsse gefasst, wie die Fortführung des Suchtpräventionsprojektes "HaLT - Hart am Limit", wofür im Jugendhilfehaushalt jeweils 3500 Euro für die Jahre 2021 und 2022 eingestellt werden. Beschlossen wurde auch die Anpassung der Gebühren für das Jugendübernachtungshaus Mitwitz.
Die Anpassung der Übernachtungsgebühren soll dynamisch über zwei Jahre erfolgen. Im Jahr 2019 haben dort 838 Personen übernachtet, wobei sich die Zahl der Übernachtungen auf 2267 belief, berichtete Lisa Gratzke. Das Jugendübernachtungshaus des Landkreises Kronach ist ein Selbstversorgerhaus, das über 29 Betten verfügt. Für die Vergabe und Organisation des Hauses ist die Kommunale Jugendarbeit zuständig. Jugendgruppen, Schulklassen, Privatgruppen und Familien, Jugendverbände und Träger der Erwachsenenbildung nutzen die Einrichtung für Seminare, Freizeiten, Veranstaltungen und Durchführung von Bildungsmaßnahmen.
Nach der Sanierung und Modernisierung des Jugendübernachtungshauses wurde zur Erreichung eines höheren Kostendeckungsgrades eine Änderung der Gebührenfestsetzung vorgeschlagen, die sich an den tatsächlichen Ausgaben für das Haus orientiert. Daraus ergäbe sich ein Übernachtungspreis für 2021 von 10,45 Euro pro Person pro Übernachtung (bisher 7 Euro pro Teilnehmer für Gruppen aus dem Landkreis, für alle anderen Gruppen 8 Euro pro Übernachtung und Person).
Neu wurden für 2021 je Teilnehmer und Übernachtung 8,50 Euro für Gruppen aus dem Landkreis Kronach und für andere Gruppen 9,50 Euro je Teilnehmer pro Übernachtung festgelegt. Im Jahr 2022 erfolgt der zweite Schritt der Anpassung auf 10,50 Euro pro Person und Übernachtung.
Ferner stimmte das Gremium einer Erhöhung der Stundenhonorare für die im Rahmen der Bundesstiftung Frühe Hilfen im Landkreis Kronach tätigen Fachkräfte zu. Eva Wicklein, ebenfalls von der kommunalen Jugendarbeit informierte, dass vor allem das Projekt "Stadt, Land, Ich - Jugend im Landkreis Kronach" einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt bildete.
Für 296 Veranstaltungen wurden im Rahmen der Gestattungsverfahren Auflagen nach dem Jugendschutzgesetz erteilt. Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz stand bei insgesamt 78 Elterntalks im Mittelpunkt.
Hedwig Kutsch ging näher auf das Projekt "HaLT - Hart am Limit" ein. Man will damit vor allem dem bundesweiten Trend zum Komasaufen entgegenwirken. Geplante Maßnahmen zur Optimierung des Projektes in Kronach liegen in der verstärkten Netzwerkarbeit zwischen Helios-Frankenwaldklinik, der Polizei (beziehungsweise den Jugendkontaktbeamten), den Schulen, der Jugendhilfe, der offenen Jugendarbeit und den Fachkräften des Projektes, um Jugendliche mit riskantem Alkoholkonsum frühzeitig auch über Schnittstellen zu erreichen. Zudem wurde der reaktive Baustein in Bayern laut der Koordinierungsstelle Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen (BAS) durch eine Sonderschulung zum Thema "Konsum Neuer Psychoaktiver Substanzen (NPS)" erweitert, weshalb nun auch Jugendliche mit Mischintoxikationen (Alkohol und Droge) durch das HaLT- Projekt erreicht werden können.