Tötungsdelikt Marktrodach: Beschuldigter erhängt sich

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In diesem Auto wurde im vergangenen Jahr die Leiche einer 43-Jährigen gefunden. Foto: Corinna Igler
In diesem Auto wurde im vergangenen Jahr die Leiche einer 43-Jährigen gefunden. Foto: Corinna Igler

Der wegen Totschlags angeklagte Mann, der im vergangenen Jahr auf dem McDonald's-Parkplatz in Oberrodach eine 43-jährige Frau getötet haben soll, hat im Gefängnis Selbstmord begangen.

Der mutmaßliche Täter, der im vergangenen Jahr eine Frau auf dem McDonald's-Parkplatz in Oberrodach erschossen haben soll, hat sich das Leben genommen. Wie Leitender Oberstaatsanwalt Anton Lohneis am Montag auf Nachfrage erklärte, habe sich der zum Tatzeitpunkt 59-Jährige mit einem Gürtel in seiner Gefängniszelle in Kronach erhängt.

Keine Anzeichen

"Wenn es keine Anzeichen für Eigengefährdung gibt, dann leben die ganz normal", entgegnete Lohneis den Vorstellungen, dass allen Häftlingen Sachen wie Gürtel, Schnürsenkel etc. bei Haftantritt abgenommen werden, um einem möglichen Suizid vorzubeugen. Dass es im Gefängnis zu Selbstmorden von Häftlingen kommt, könne immer wieder mal vorkommen, räumte der Leitende Oberstaatsanwalt ein.

Anklage zugestellt

Für die Staatsanwaltschaft stand indes fest, dass es sich bei dem Mann um den Täter gehandelt hat, nachdem die bei ihm gefundene Pistole als Tatwaffe identifiziert werden konnte. Eine entsprechende Anklage wegen Totschlags war dem mutmaßlichen Täter bereits zugestellt worden. Durch den Selbstmord wird es nun jedoch nicht mehr zum Prozess kommen. Einen Termin für die Verhandlung gab es noch nicht. Wie Lohneis erklärte, sei die Anklageschrift dem mutmaßlichen Täter erst kürzlich zugegangen.

Die Tat geschah am 24. August des vergangenen Jahres, als eine 43-jährige Frau und Mutter dreier Kinder tot in einem Auto aufgefunden wurde. Schnell geriet der damals 59-Jährige in Tatverdacht, war er es doch, der die Polizei über den Leichenfund informierte.

Widersprüche

Dabei verstrickte er sich offenbar in Widersprüche und geriet dadurch schnell ins Visier der Ermittler. Bereits einen Tag nach der Tat wurde der Mann, der sein Opfer gekannt hatte, schließlich dem Haftrichter vorgeführt und saß seitdem in Untersuchungshaft. Bis zuletzt hatte der Mann kein Geständnis abgelegt.