Nachdem die Stromtrasse vor zwei Wochen im Kreisausschuss Thema war, wurde nun auch der gesamte Kreistag über den aktuellen Stand informiert.
Geht die Stromtrasse nun durch den Landkreis Kronach oder nicht? Wolfgang Puff von der Wirtschafts- und Strukturentwicklung Landkreis Kronach (WSE) gibt im Kreistag Entwarnung: "Es ist nichts Negatives für uns auf dem Weg."
Das zeige der Netzentwicklungsplan, der von den vier Übertragungsnetzbetreibern aus ganz Deutschland herausgegeben wurde. Doch das Konsultationsverfahren laufe noch. "Im Landkreis kursieren viele Vorschläge und Forderungen, doch das sind noch lange keine Fakten", meint Puff. Man müsse sich an die Pläne halten. Und da sei der Landkreis Kronach von keiner Trasse betroffen.
Aktuell tendiere der Netzentwicklungsplan zur Stromtrasse "P44", bei der ab Schalkau (Thüringen) eine neue Stromtrasse gebaut werden soll, die direkt nach Grafenrheinfeld führt.
Stellungnahme von Tennet
Diese Variante gehe durch große Teile des Landkreises Coburg; der Kreis Kronach bleibe verschont. Der Alternativplan "P44 mod.", wobei die Bestandstrasse von Schalkau über Redwitz (Kreis Lichtenfels) bis nach Ludersheim bei Nürnberg ausgebaut werden soll, ist auch im Netzentwicklungsplan vorhanden. Laut einem Sprecher von Tennet sei diese Variante jedoch "elektrotechnisch weniger elegant". Das Einzige, das den Landkreis betrifft, ist der Ausbau der bestehenden 380 kV-Leitung, die von Remptendorf nach Redwitz führt. Dabei sollen laut Puff jedoch lediglich die Seile ausgetauscht werden.
Richard Rauh von der SPD-Fraktion ist es wichtig, hellwach zu bleiben. "Lieber einmal mehr nachfragen, als einmal zu wenig." Auch Stefan Wicklein, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, sieht das ähnlich: "Wir müssen hinterher sein, damit uns nicht über Nacht etwas reingebaut wird, wo wir dann nicht mehr rauskommen."
lk
Da freuen sich aber die Coburger und Lichtenfelser, daß die Stromtrasse nicht durch den Landkreis Kronach geht.