Stabil bauen ist ihre Stärke

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Ebertsch und Michael Weiß bauen den Boden der Bar auf. Foto: Heike Schülein
Ebertsch und Michael Weiß bauen den Boden der Bar auf.  Foto: Heike Schülein
 
 

Wenn am Freitag das Wilhelmsthaler Heimatfest in seine 52. Runde geht, sind sie vier Tage lang rund um die Uhr in Einsatz. Das "Hoheitsgebiet" von Michael Weiß und Tobias Ebertsch ist die Bar. Das ist aber noch längst nicht alles.

Die große, stimmungsvoll dekorierte Bar ist "startklar" für die "Massen", die sie vier Tage lang beim Heimatfest zu nächtlicher Stunde belagern werden. Die mit vielen bunten Lichtern beleuchtete Bar ist der Treffpunkt des Festes schlechthin. "Wie viel Arbeit aber dahinter steckt, kann sich ein Außenstehender gar nicht vorstellen", sagt Michael Weiß. Er muss es wissen: Schließlich ist er so etwas wie der "Capo" der Bar - und das schon seit 30 Jahren.

Montagvormittag vor dem Heimatfest. Das Zelt steht bereits. In jeder Ecke und in jedem Winkel wird gewerkelt. Auch Michael Weiß und sein "Kompagnon" Tobias Ebertsch sind mächtig beschäftigt. Sie kümmern sich um den Boden der Bar, der mit Holzplatten ausgelegt wird. Aber Bretter drauf und fertig - so einfach ist das bei Weitem nicht.

Zunächst werden auf dem Erdboden große Holzbalken parallel zueinander angeordnet.
Kleine Holzstücke darunter gleichen Ungleichmäßigkeiten im Grundstück aus. Erst wenn alles "akkurat". "Das muss schließlich über das ganze Heimatfest halten. Das gilt natürlich auch für die Bar. Die muss stabil sein. Da stößt immer mal einer dagegen oder lehnt sich ran", erklärt Michael Weiß.

Drei Jahrzehnte zählt nun schon der Aufbau der Bar zu seinem "Hoheitsgebiet" - am Anfang noch mit dem damaligen zweiten Vorsitzenden des Musikvereins Wilhelmsthal, Gerhard Löffler. "Wir waren da immer zu zweit oder zu dritt. Damals war die Bar allerdings auch noch nicht so groß und sie stand auch noch nicht der Länge nach, sondern ums Eck. Das war aber nicht so günstig, weil sich die Leute immer an einer Stelle gestaut haben", erinnert sich der Wilhelmsthaler, der auf tüchtige Mitstreiter zählen kann.

Einer von ihnen ist der Hesselbacher Tobias Ebertsch, der ebenfalls seit vielen Jahren für alle Arbeiten rund um die Bar mit verantwortlich zeichnet. "Wir ergänzen uns", sind sie sich einig und Arbeit gibt es im Barbereich mehr als genug. Der Aufbau ist längst nicht alles. Sie organisieren alles, was in der Bar gebraucht wird - von den Kühlschränken über die Getränkebestellung bis hin zur Beleuchtung und den Stromanschluss.

Die einzelnen Teile der Bar sind übers Jahr eingelagert - ein Teil in der Turnhalle in Wilhelmsthal, andere in eigens dafür angeschafften Containern auf dem Heimatfest-Platz. Für den Aufbau der Bar braucht man gut zwei Tage.
Am Freitag rücken Michael Weiß und Tobias Ebertsch mit Motorsägen aus, um Birken für die Dekoration zu fällen.

Beide nehmen sich immer für das Heimatfest Urlaub. "Ich habe drei Wochen Sommerurlaub. Die ersten beiden Wochen gehen komplett fürs Heimatfest drauf. In der dritten Woche erhole ich mich und das brauche ich dann auch. Ich bin nämlich danach fix und alle", räumt der "Capo" ein.

Die Beiden stehen beim Heimatfest auch hinter der Bar, wenn sie nicht gerade anderweitig Dienst haben. Ihr "anderweitiger Dienst" ist Musikmachen bei der Trachtenkapelle Wilhelmsthal, wo sie aktiv sind.
Am Freitag- und Samstagabend, Sonntagfrüh beim Gottesdienst, danach beim Frühschoppen sowie am Montagnachmittag sind sie auf der Bühne, Sonntagabends und Montagabends aber schon wieder in der Bar, so etwa bis 3 Uhr.

Am Dienstag nach dem Heimatfest beginnen das Saubermachen und der Abbau des Zeltes. Nochmals ein richtiger Kraftakt.

Heimatfest sei für alle absoluter Ausnahmezustand, auch für viele Gäste. "Ich kenne einige, die nicht in Urlaub fahren, sondern ihr Geld fürs Heimatfest sparen. Dann lassen sie es auch dementsprechend krachen", weiß Tobias Ebertsch. Andere wiederum stellten ihr Handy so ein, dass sie die Zeit zum Heimatfest rückwärts laufen lassen. "Wenn die Leute ihren Spaß haben, ist das für mich der schönste Lohn", verrät er.

Ein Gänsehaut-Moment sei es für ihn alljährlich, wenn der Musikverein-Vorsitzende Thomas Steininger am Montagnachmittag vors Mikro trete und sich bei allen Helfern bedanke. Dies sei eine schöne Bestätigung und eine Wertschätzung all der geleisteten Arbeit.

Der Startschuss fällt am Freitag um 20 Uhr mit der Bierprobe. Heuer gibt es eine große Neuerung: An allen vier Tagen ist der Eintritt frei.