Staatsanwalt wirft Angeklagtem Totschlag vor

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Vom kommenden Montag an findet vor der ersten großen Strafkammer des Landgerichts Coburg der Prozess gegen einen 26-jährigen Mann aus dem Landkreis Kronach statt. Ihm wird Totschlag vorgeworfen.

Anfang des Jahres hatte der Mann auf den gut zweieinhalbjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin aufgepasst. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nun vor, dem Kleinkind zwischen 21 und 22 Uhr einen Schlag oder einen Fußtritt in die Bauchregion versetzt zu haben.

Das Kind stand zu diesem Zeitpunkt auf der Treppe vom Erdgeschoss zum ersten Obergeschoss oder im ersten Obergeschoss in der Nähe der Treppe, wie die Ermittlungen laut Anklageschrift ergeben haben. Nach dem Schlag stürzte der Zweijährige die 13-stufige Holztreppe hinab und schlug mit dem Kopf auf. Der Angeklagte - so die Staatsanwaltschaft weiter - packte das reglose Kind und schüttelte es mehrmals. Anschließend legte er es ins Bett und kümmerte sich nicht mehr um sein Opfer.

Das Kind hatte nach den Ermittlungsergebnissen ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Gehirnblutung erlitten.
An deren Folgen starb es, was der Angeklagte am nächsten Morgen gegen 6.30 Uhr bemerkte. Der Angeklagte hatte laut Staatsanwaltschaft angegeben, er sei von der Versorgung des Kindes und des Haushalts mit Kochen, Waschen und Putzen genervt und überfordert gewesen. Zudem war ein Streit mit seiner Lebensgefährtin am Telefon vorausgegangen. Für die Verhandlung sind zunächst in der kommenden Woche drei Tage angesetzt.