Thomas Lipfert, der als Trainer jahrelang beim TSV Ludwigsstadt erfolgreich gearbeitet hatte, wird künftig den SV Reitsch trainieren - aber nicht die Herren-, sondern die Damenmannschaft.
Nachdem der Trainer der Reitscher Bayernliga-Fußballerinnen, Oliver Müller, Anfang des Jahres seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hat, ist der SV Reitsch auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden. Thomas Lipfert wird ab der neuen Saison die Nachfolge von Müller antreten, der ab dem Sommer die Herren des VfL Frohnlach II betreuen wird.
Thomas Lipfert hatte zuletzt sechs Jahre lang den TSV Ludwigsstadt trainiert und diesen von der A-Klasse bis in die Kreisliga geführt. Anfang des vergangenen Jahres hatte er sich dazu entschlossen kürzer treten zu wollen und eine einjährige Pause eingelegt. Warum er diese nun für den SV Reitsch beendet, hat er dem FT gegenüber erklärt.
Was hat Dich dazu bewogen, Deine Pause zu beenden und vor allem eine Frauenmannschaft zu übernehmen?Ich hatte mich tatsächlich in meiner Pause gemütlich eingerichtet und
hätte noch ein Jahr ohne Fußball ausgehalten. Die Frauenmannschaft des SV Reitsch hatte ich schon gar nicht auf dem Schirm. Nach dem Anruf der Reitscher Spielleiterin Karola Herrmann habe ich mir dann das Spiel gegen München angesehen und war positiv überrascht. Das Spiel war über weite Strecken taktisch und technisch gut gespielt - ebenso das Spiel gegen Straubing. Die Mannschaft ist, denke ich, besser als es der momentane Tabellenplatz aussagt.
Musstest Du lange überlegen, als die Anfrage kam? Ich habe mich schon intensiv mit der Anfrage auseinander gesetzt. Zwischen dem ersten Kontakt und der Zusage lagen immerhin vier Wochen.
Wirst du Deinen von den Herren gewohnten Trainingsbetrieb umstellen müssen? Ich sehe in der Trainingsarbeit keine gravierenden Unterschiede. Wir spielen Fußball, wir trainieren Fußball.
Nach meinen Informationen trainieren die Frauen des SV Reitsch bislang dreimal in der Woche - und das mit sehr hoher Trainingsbeteiligung. Das zeigt, wie motiviert jede einzelne Spielerin ist. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.
Hattest Du auch Anfragen von Herren-Mannschaften? Ja, es gab mehrere. Es war aber letztendlich keine Frage zwischen Herren- oder Frauenmannschaft. Die sportliche Perspektive in Reitsch ist sehr reizvoll - egal, ob in der Bayern- oder Landesliga. Die junge Mannschaft wird zusammenbleiben und aus dem Jugendbereich das eine oder andere Talent nachkommen. Und was Karola Herrmann als Spielleiterin in Reitsch für den Frauenfußball leistet, ist absolut beeindruckend und auch ein weiterer Grund für meine Zusage.