In Marktrodach ist nach einer Brückenprüfung der Hirtensteg seit letzter Woche auch für Fußgänger gesperrt. Ist eine Sanierung oder ein Ersatzbau möglich?
Seit Donnerstag, 31. Januar, ist der Hirtensteg in Marktrodach gesperrt. Und das sorgte am Montagabend in der Gemeinderatssitzung für Unmut.
Jeder schimpfe, erklärte Günter Pohl in der Bürgerfragestunde. Er wohnt in unmittelbarer Nähe des Stegs. Die Gemeinde wolle sich immer nach außen hin positiv darstellen, es würden neue Konzepte und Projekte erstellt. "Ihr solltet aber das Bestehende nicht vergessen!"
Er wies darauf hin, dass der Hirtensteg stark von Fußgängern frequentiert werde. Er sprach von Müttern, die den Steg nutzen, um ihren Nachwuchs zum Kindergarten zu bringen, von Senioren, die über diesen Steg zur Arztpraxis gelangen. Jetzt müssen sie einen großen Umweg gehen, um ihr Ziel zu erreichen. "Mit der Sperrung des Hirtenstegs habt ihr das ganze untere Dorf total abgeschottet!"
Bürgermeister Norbert Gräbner wies auf die Brückenprüfung durch das Kronacher Büro IVS hin. Demnach weise der Hirtensteg Schädigungen bei den Konstruktionsteilen und Fahrbahnbefestigungen auf, so dass Einbrüche selbst unter Fußgängerbelastungen nicht auszuschließen seien. Es wurde empfohlen, den Hirtensteg zu sperren, so dass eine Begehung für Fußgänger nicht mehr möglich sei.
Er erinnerte an eine Brückenprüfung vor 18 Jahren und daran, dass vor über zehn Jahren der Steg für den Pkw-Verkehr gesperrt worden sei. "Ihr wisst das seit 18 Jahren und habt nichts gemacht", erboste sich Pohl.
Gräbner wies darauf hin, dass die Sperrung des Hirtenstegs nur von kurzer Zeit sein soll. Derzeit erkundige man sich bei der Regierung von Oberfranken nach möglichen Förderungen. Die Gemeinde wolle den Hirtensteg erneuern, beziehungsweise werde auch über Möglichkeiten einer Ersatzbrücke nachgedacht. Ergebnisse sollen bis zum 25. Februar vorliegen.
Thomas Hümmrich (SPD) regte einen "runden Tisch" an, bei der die Anlieger und Nutzer des Stegs zu Wort kommen sollten. "Wir brauchen weder einen runden noch einen eckigen Tisch - handelt einfach", so Pohl. Und er bat die Gemeinde, die Sperrung aufzuheben und bis zur Beseitigung der Missstände ein Schild "Betreten auf eigene Gefahr" anzubringen.
Kennt man ja bereits vom schwarzen Steg in Kronach. Sehts positiv, liebe Rodacher: in ca fünf Jahren bekommt ihr einen halb so breiten Ersatz aus Holz.