Sperrung in Marktrodach sorgt für Unmut

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Dass der Hirtensteg nun auch für Fußgänger gesperrt ist, sorgt für Unmut bei den Anwohnern. Der Zustand soll nur von kurzer Dauer sein, so der Bürgermeister Norbert Gräbner in der Marktgemeinderatssitzung. Veronika Schadeck
Dass der Hirtensteg nun auch für Fußgänger gesperrt ist, sorgt für Unmut bei den Anwohnern. Der Zustand soll nur von kurzer Dauer sein, so der Bürgermeister Norbert Gräbner in der Marktgemeinderatssitzung. Veronika Schadeck
Björn Pöhlmann (links) wurde durch Bürgermeister Norbert Gräbner als Listennachfolger von Tobias Ernst vereidigt.
Björn Pöhlmann (links) wurde durch Bürgermeister Norbert Gräbner als Listennachfolger von Tobias Ernst vereidigt.
 

In Marktrodach ist nach einer Brückenprüfung der Hirtensteg seit letzter Woche auch für Fußgänger gesperrt. Ist eine Sanierung oder ein Ersatzbau möglich?

Seit Donnerstag, 31. Januar, ist der Hirtensteg in Marktrodach gesperrt. Und das sorgte am Montagabend in der Gemeinderatssitzung für Unmut.

Jeder schimpfe, erklärte Günter Pohl in der Bürgerfragestunde. Er wohnt in unmittelbarer Nähe des Stegs. Die Gemeinde wolle sich immer nach außen hin positiv darstellen, es würden neue Konzepte und Projekte erstellt. "Ihr solltet aber das Bestehende nicht vergessen!"

Er wies darauf hin, dass der Hirtensteg stark von Fußgängern frequentiert werde. Er sprach von Müttern, die den Steg nutzen, um ihren Nachwuchs zum Kindergarten zu bringen, von Senioren, die über diesen Steg zur Arztpraxis gelangen. Jetzt müssen sie einen großen Umweg gehen, um ihr Ziel zu erreichen. "Mit der Sperrung des Hirtenstegs habt ihr das ganze untere Dorf total abgeschottet!"

Bürgermeister Norbert Gräbner wies auf die Brückenprüfung durch das Kronacher Büro IVS hin. Demnach weise der Hirtensteg Schädigungen bei den Konstruktionsteilen und Fahrbahnbefestigungen auf, so dass Einbrüche selbst unter Fußgängerbelastungen nicht auszuschließen seien. Es wurde empfohlen, den Hirtensteg zu sperren, so dass eine Begehung für Fußgänger nicht mehr möglich sei.

Er erinnerte an eine Brückenprüfung vor 18 Jahren und daran, dass vor über zehn Jahren der Steg für den Pkw-Verkehr gesperrt worden sei. "Ihr wisst das seit 18 Jahren und habt nichts gemacht", erboste sich Pohl.

Gräbner wies darauf hin, dass die Sperrung des Hirtenstegs nur von kurzer Zeit sein soll. Derzeit erkundige man sich bei der Regierung von Oberfranken nach möglichen Förderungen. Die Gemeinde wolle den Hirtensteg erneuern, beziehungsweise werde auch über Möglichkeiten einer Ersatzbrücke nachgedacht. Ergebnisse sollen bis zum 25. Februar vorliegen.

Thomas Hümmrich (SPD) regte einen "runden Tisch" an, bei der die Anlieger und Nutzer des Stegs zu Wort kommen sollten. "Wir brauchen weder einen runden noch einen eckigen Tisch - handelt einfach", so Pohl. Und er bat die Gemeinde, die Sperrung aufzuheben und bis zur Beseitigung der Missstände ein Schild "Betreten auf eigene Gefahr" anzubringen.

Am Anfang der Sitzung wurde Björn Pöhlmann (SBM) als Listennachfolger für den ausgeschiedenen Tobias Ernst vereidigt. Er wird nun im Rechnungsprüfungsausschuss vertreten sein. Weiterhin hat er stellvertretende Funktionen im Finanz-, Bau- und Umweltausschuss und im Wasserzweckverband Rodacher Gruppe inne. Zudem wurde er zum Jugendbeauftragten ernannt und ist auch Mitglied im "Arbeitskreis Tourismus".

Dass in Marktrodach eine Baunachfrage vorhanden ist, wird daran deutlich, dass in den letzten zwei Jahren Baugebiete mit über 35 Bauparzellen ausgewiesen wurden.

Grünes Licht gab das Gremium nun für die Ausweisung des Baugebiets "Oberrodacher Mühle". Thomas Kleylein vom Büro HTS stellte den Plan vor. Demnach sollen auf der 3600 qm großen Fläche drei 950 qm große Bauparzellen geschaffen werden. Die restliche Fläche sollte als Grünfläche, eventuell mit Spielplatz, genutzt werden. Er wies darauf hin, dass die Erschließung im Zuge der Erschließungsarbeiten für das Baugebiet "Am Steinbruch" mit vorgenommen werden könnte.

Die Abwasserbeseitigung könne an den bestehenden Kanal angeschlossen werden. Weiter wies er darauf hin, dass vor jeder Garage auch ein Pkw-Stellplatz mit geplant sei.

Mit der Neukonzeption des Friedhofs Oberrodach wurde das Coburger Landschaftsarchitektenbüro Droll & Lauenstein zum Preis von 4000 Eurobeauftragt. Es geht im Leistungskatalog darum, einen Bürgerinformationsabend einzuberufen. Weiterhin soll das Büro einen Entwurf zur Umgestaltung des Friedhofs mit der Schaffung eines Wegekonzepts vorlegen. Beachtet werden sollen zudem anonyme und personifizierte Urnenplätze und welche Arbeiten am Leichenhaus durchgeführt werden könnten.

Gräbner sprach von einem Handlungsbedarf, sei doch der Friedhof ein Ort der Trauerbewältigung, der Ruhe und Erholung sowie ein Ort der Kommunikation.