Dass Kronach sich zu einem Hochschulstandort entwickeln soll, begrüßen Rauh und Pohl. Hier seien aber noch viele offene Fragen, wie Trägerschaft und Finanzierung zu regeln. Zudem müsse ein schlüssiges und nachhaltiges Konzept erstellt und eruiert werden, ob auch genügend Studierende das Angebot annehmen werden.
Mobilität und Hochschulstandort seien wichtige Bausteine, mit denen die negative demografische Entwicklung - laut Prognosen wird der Landkreis bis 2037 weitere 14 Prozent an Einwohnern verlieren - gehemmt werden könnte.
Darüber hinaus, so Pohl, müsste aber mehr in die Infrastruktur investiert werden. In diesem Zusammenhang sprach Rauh von einem barrierefreien Bahnhof, zweistündigen Takt beim Intercity und einen IC-Halt in Ludwigsstadt.
Auch die Ortsdurchfahrt Küps wurde angesprochen. Hier hält Ralf Pohl, der auch im Küpser Gemeinderat vertreten ist, eine Gesamtlösung bezüglich des vierspurigen Ausbaus im Bereich Höchstadt, Oberlangenstadt und Johannisthal für notwendig. "Es kann nicht sein, dass Küps ein schwarzes Loch bleibt!" Und Rauh ergänzt: "Küps ist ein Nadelöhr, wo Kamele durch müssen, aber dann letztendlich nicht durchkommen!"
Dass hier zeitnah eine Lösung gefunden wird, bezweifelt Pohl, zumal die Ortsdurchfahrt Küps weder im vordringlichen noch im weiteren Bedarf des Bundesverkehrswegeplans vorhanden ist.
Klarheit in Sachen Realschule
Klarheit will die SPD-Kreistagsfraktion auch, was eine mögliche Realschule in Pressig betrifft. Rauh spricht hier von einer Hängepartie. Auch eine zweite Befragung werde keinen wesentlichen Unterschied gegenüber der ersten bringen. (Anm. d. Red: Hier sprachen sich die Befragten mehrheitlich nicht für einen Realschulstandort Pressig aus). Die Politik müste offen damit umgehen können, wenn ein Projekt nicht zum Tragen komme.
Für 2019 erwarten beide ein spannendes Jahr. Die Kommunalwahlen 2020 werden einen großen Stellenwert einnehmen. Im Kreistag gehe es unter anderem darum, ins Leben gerufene Konzepte zu bewerten und das Thema Hochschulregion langfristig zu positionieren.
Wichtig sei, so Ralf Pohl, dass dabei eine Vernetzung mit der heimischen Wirtschaft berücksichtigt wird. Nichtsdestotrotz werde bei vielen Projekten im Landkreis Kronach auch der Freistaat gefordert sein, den Landkreis noch mehr zu unterstützen. Es könne nicht sein, dass Söder in der Landeshauptstadt zwar Behörden verlagern, aber diese im Umkreis von 40 Kilometern ansiedeln wolle, so Pohl. Hier sollten ländliche Räume berücksichtigt werden. Und dabei seien auch die Freien Wähler mit gefordert.
Beide wollen sich im Kreistag dafür einsetzen, dass "über Dinge geredet wird, die auch machbar sind!" Und was die Frankenwaldklinik betrifft: Hier hofft Rauh, dass in 2019 Ruhe einkehrt. Es habe sich vieles Negatives aufgebaut, das nicht so schnell abgebaut werden könne. Aber wenn jeder Beteiligte guten Willen zeige, seien Lösungen im Bereich der medizinischen Versorgung, Personalentlastung etc. machbar.