Die Vertreter der CSU im Frankenwald verknüpfen große Hoffnungen mit dem Willen Horst Seehofers, Ministerpräsident bleiben zu wollen.
Seehofer hat am Montag für Klarheit gesorgt: Der CSU-Vorsitzende wird noch einmal für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten kandidieren. Die Entscheidung des 67-Jährigen wird sich nach Ansicht der heimischen Unionspolitiker positiv auf den Frankenwald auswirken.
"Horst Seehofer hat bewiesen, dass er für
Kronach ein offenes Ohr hat", betont MdB Hans Michelbach. Der Landkreis habe dank Seehofer viel Unterstützung aus München erhalten. "Und ich glaube, er ist dafür immer wieder ansprechbar", lobt Michelbach den Ministerpräsidenten.
Seehofer ist jedoch jemand, der - gerade auch auf Bundesebene - mitunter eigene Wege einschlägt. Für Michelbach ist das aber nichts, was ihre Zusammenarbeit negativ beeinträchtigen würde. Natürlich gebe es zwischen Politikern immer wieder mal unterschiedliche Ansichten. "Aber wir kämpfen dann mit offenem Visier und respektieren uns", stellt der Bundestagsabgeordnete fest. Und das Wichtigste nach solchen Diskussionen sei gegeben - am Ende werde der gemeinsame Nenner gefunden.
Dass Joachim Herrmann bei der Bundestagswahl das Zugpferd für die CSU werden soll, sieht Michelbach ebenfalls gerne. "Er ist ein Freund Frankens, der die fränkischen Interessen auch in der Landesgruppe sehr stark gewichtet hat", erklärt der Abgeordnete. Seehofer und Michelbach seien zwei Personen in Schlüsselposition, die dem Landkreis Kronach gut tun.
Partner der Franken
MdL Jürgen Baumgärtner hält es ebenso für den richtigen Weg, noch einmal auf den Politroutinier Seehofer zu setzen. "Das begrüße ich ausdrücklich!", betont er, selbst ein Anhänger des gebürtigen Ingolstädters zu sein. Warum er keinen jüngeren Kandidaten bevorzugt? "In turbulenten Zeiten braucht es jemanden mit viel Erfahrung", so Baumgärtner. Und jemanden, dessen Wort auf Bundesebene Gewicht hat.
Der Landtagsabgeordnete ist überzeugt, dass Seehofer dazu beitragen wird, den Frankenwald weiter voranzubringen. In der Vergangenheit habe er das bereits in beachtlichem Ausmaß geschafft. Baumgärtner ist überzeugt: "Es gibt keinen Ministerpräsidenten in der Geschichte Bayerns, der so viel für den Frankenwald getan hat wie Horst Seehofer."
In der Kreistagssitzung am Montag betonte auch der ehemalige IHK-Präsident Heribert Trunk, wie wichtig es für den Landkreis sei, einen solchen Verbündeten wie Horst Seehofer in München sitzen zu haben. "Nutzen Sie das für den Landkreis", sagte Heribert Trunk zum Gremium.
Viele Hilfen für den Landkreis
Trunks Eindruck bestätigt der Wallenfelser Bürgermeister Jens Korn. Bei der Loewe-Firmenkrise (2013) habe Seehofer ein starkes Signal gegeben. Und in seiner bisherigen Amtszeit habe der Ministerpräsident nicht nur ein Auge auf der Region als großes Ganzes gehabt. "Grundsätzlich muss man sagen, dass sich sehr viel gerade für gebeutelte Kommunen getan hat", lobt Korn Seehofers detaillierte Politik. Er denkt dabei an den Finanzausgleich, vor allem aber an die Entwicklung bei den Stabilisierungshilfen. Korn, der von 2003 bis 2007 Leiter Büro des damaligen CSU-Generalsekretärs Markus Söder war, spricht von einem guten Zusammenspiel des Ministerpräsidenten mit dem heutigen Heimatminister Söder, der selbst als möglicher Kandidat gehandelt wurde.
"Beide sind ein absoluter Gewinn für die Kommunen." Von Söder könne er sich vorstellen, dass er ebenfalls ein guter Ministerpräsident werden könnte. Dass es nun doch erst noch einmal Seehofer werden soll, ist für ihn kein Problem. "Wichtig ist nur, dass die CSU in dieser Entscheidung Geschlossenheit gezeigt und Horst Seehofer sich frühzeitig geäußert hat."