Schulschließung: Stadtrat sieht sich bestätigt

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Die Schließung der beiden Schulhäuser in Gehülz und Neuses (Bild) waren richtige Entscheidungen. Dies hat der Stadtrat Kronach am Montag verlauten lassen.
Die Schließung der beiden Schulhäuser in Gehülz und Neuses (Bild) waren richtige Entscheidungen. Dies hat der Stadtrat Kronach am Montag verlauten lassen.
Michael Hennings (SPD) wurde als neues Stadtratsmitglied von Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein vereidigt. Hennings ist Nachfolger des verstorbenen Matthias Horner.
Michael Hennings (SPD) wurde als neues Stadtratsmitglied von Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein vereidigt. Hennings ist Nachfolger des verstorbenen Matthias Horner.
 

Der Kronacher Stadtrat sieht sich in seiner Entscheidung aus dem Jahr 2009 bestätigt, die Schulen in Neuses und Gehülz zu schließen. Dafür sollen die Turnhallen in beiden Orten erhalten werden.

Der Stadtrat hatte im November 2009 beschlossen, die Volksschulen Neuses und Gehülz zu schließen und die Kinder der Lucas-Cranach-Schule in Kronach zuzuordnen. "Ich muss aus meiner Sicht sagen, so schwierig es auch war, ich bin zufrieden", sprach Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) diese Entscheidung von damals an. Die Schülerzahlen hätten sich auf einem niedrigen Niveau eingependelt, nahm er nicht zuletzt auch Bezug auf die Geburtenzahlen. Lagen diese für die Stadt Kronach 2009 noch bei 128, wurden im vergangenen Jahr 104 Kinder geboren.

Dritter Bürgermeister Hans Simon (SPD) wollte nicht mehr nachkarten, sprach aber dennoch einen Babyboom in Gehülz und Ziegelerden an, wo im vergangenen Jahr zusammen 22 Kinder zur Welt kamen. "Das hätte eine schöne Klasse ergeben." Cilly Volk (Frauenliste) ging auf die Gesamtgeburtenzahlen ein und erklärte, dass diese die Beschlussfassung erleichterten.

Bernd Liebhardt (CSU) sprach sich für Nachnutzungskonzepte für die Schulgebäude in Neuses und Gehülz aus und forderte zudem ein klares Bekenntnis für den Erhalt der Turnhallen, weil sie auch einen wichtigen Faktor für die Vereinsarbeit darstellten. Auch die anderen Fraktionen stießen ins gleiche Horn.

Schon in wenigen Monaten?

Der Bürgermeister verdeutlichte in Bezug auf Nutzungsmöglichkeiten der Schulgebäude, mit seinem Mitarbeiter Georg Köstner bereits aktiv sein. "Hier kann sich vielleicht schon in den nächsten Monaten etwas tun", betonte Bürgermeister.

Karl H. Fick (SPD) wies hinsichtlich der Turnhallennutzung darauf hin, die Leistungsfähigkeit der Vereine nicht zu überfordern. "Wir können nicht davon ausgehen, dass alle umlagefähigen Kosten über die Vereine finanziert werden können. Dann wird die Vereinsstruktur in den Ortschaften nicht mehr funktionieren. Wir müssen die Kirche im Dorf lassen."

"Wir müssen uns darüber unterhalten, welche Kosten anfallen. Dann muss mit den Nutzern ein Kompromiss gefunden werden", erklärte Wolfgang Günther von der Verwaltung das weitere Vorgehen. Unterm Strich sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, die Turnhallen zu erhalten. Da es beim Schulbusverkehr ab Mitte des Jahres Veränderungen ergeben soll, bat Markus Wich (CSU) um Vorschläge seitens der Stadtverwaltung, um das Thema in einer Sitzung näher behandeln zu können.

Keine Freilandanlage

Erledigt hat sich vorerst der geplante Bau einer Photovoltaik-Freilandanlage in Knellendorf durch die Firma Münch aus Gössersdorf. Wie der Bürgermeister mitteilte, habe ein Grundstückseigentümer kein Interesse daran, seine Fläche zur Verfügung zu stellen.

Durch eine Änderung der Förderregelung für Investitionen in Kindergärten können Kommunen ihren Anteil an den zuwendungsfähigen Kosten nun frei festsetzen. Die Bandbreite liegt zwischen null und 100 Prozent; bislang bestand eine Zwei-Drittel-Regelung. Durch diese geänderte Richtlinie erhöht sich der Anteil des Freistaates, wenn im Gegenzug die Stadt Kronach bereit ist, einen Mehrbeitrag zu leisten. Das hat das Gremium am Montag einstimmig beschlossen.

Am Beispiel des Kindergartens Friesen ergibt sich nun folgende Situation. Durch die Erhöhung des städtischen Anteils um 19.150 auf 131.500 Euro, steigt auch der Beitrag von Bayern. Demnach zahlt der Freistaat nun 306.900 anstatt der geplanten 204.000 Euro. Entlastet wird unterm Strich der Träger der Einrichtung um 121.450 Euro. Für ihn bleibt ein Rest von 49.300 Euro. Dieser Betrag ist gleichbedeutend mit dem Anteil der nicht zuwendungsfähigen Kosten an der Gesamtbausumme in Höhe von 487.700 Euro.

Keine Zweifel

"Das ist eine gute Investition in die Zukunft unserer Stadt und unserer Kinder", ließ Bernd Liebhardt (CSU) keinen Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung, den Eigenanteil der Stadt zu erhöhen. Marina Schmidt (SPD) begrüßte die Entlastung der Träger durch diese Regelung ebenfalls.