Rückt Sanierung der Rentei näher?

2 Min
Aufgrund der Förderoffensive Nordostbayern bestehen berechtigte Hoffnungen, dass die dominant wirkende bergmännische Rentei (hinter der Kapelle) von 1847 saniert wird. Foto: Gerd Fleischmann
Aufgrund der Förderoffensive Nordostbayern bestehen berechtigte Hoffnungen, dass die dominant wirkende bergmännische Rentei (hinter der Kapelle) von 1847 saniert wird. Foto: Gerd Fleischmann

Bei der Hauptversammlung erläutert Bürgermeister Rainer Detsch die Förderoffensive Nordostbayern durch die Regierung von Oberfranken.

Hoffnungsschimmer für die sanierungsbedürftige denkmalgeschützte bergmännische Rentei aus dem Jahre 1847 in Stockheim! Bei der Hauptversammlung des Knappenvereins Stockheim und Umgebung im Saal der Gaststätte "Alte Zeche" erläuterte Bürgermeister Rainer Detsch die Förderoffensive Nordostbayern durch die Regierung von Oberfranken sowie durch das Amt für ländliche Entwicklung.
So werde im Rahmen der Städtebauförderung und der Dorferneuerung von Stadt- und Ortskernen noch 2017 bis 2020 die Förderung von Maßnahmen zur Revitalisierung von Stadt- und Ortskernen in einigen oberfränkischen Landkreisen - darunter der Kreis Kronach - angeboten. Der Fördersatz liegt bei 90 Prozent. Die Aufstockung der Finanzhilfen solle, so das Argument der Regierung von Oberfranken, zu einer öffentlichen Aufwertung der Region führen. Die Förderoffensive sei eine hervorragende Chance für Stockheim, die das Ortsbild prägende denkmalgeschützte Rentei, die ja neben der Lampenstube das letzte bergmännische Gebäude einer 400-jährigen Bergbauära sei, zu retten und einer guten Nutzung zuzuführen, betonte Bürgermeister Detsch. Schließlich habe auch der Stockheimer Gemeinderat einstimmig einer Beantragung zur Förderung zugestimmt. "Das dominant wirkende Gebäude ist ein bedeutendes Relikt der Bergbaugeschichte, die für Stockheim ein Alleinstellungsmerkmal darstellt", so die Meinung der Räte. Der Knappenverein Stockheim sehe einer möglichen Realisierung voller Hoffnung entgegen, versicherte Vorsitzender Heiko Eisenbeiß.


Premiere

Erstmals stellte sich die Frauengruppe mit Ulrike Greser, Margot Nickol, Simone Häfner und Julia Greser des Knappenvereins im Bergmannskleid den Knappen vor. Christiane Heublein war verhindert. Der Beifall war den Damen gewiss, die das Erscheinungsbild des Knappenvereins bei festlichen Anlässen wirkungsvoll verstärken.


Arbeitsreiches Jahr

Heiko Eisenbeiß blickte auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Aufgrund von Neueintritten habe man den Mitgliederstand von 165 Anhängern halten können. Als Höhepunkte nannte der Vorsitzende das Bergmannsfest sowie die Barbarafeier. Ebenfalls sei die freundschaftliche Verbindung zu den Knappen in Recklinghausen weiter ausgebaut worden.
Schließlich sei auch die Mitgestaltung der Ferienwoche zusammen mit dem TSV Stockheim erfolgt. Tatkräftig mitgewirkt habe der Knappenverein an der Ausstellung "Schwarzes Gold II" in der Neukenrother Zecherhalle, die von 1500 Interessenten besucht worden sei. Auf dem Programm standen unter anderem der Kulturabend in Reichenbach, 40 Jahre Haache Stöckraache sowie das Bergmannsfest in Lehesten. Bürgermeister Detsch, der den Knappen für ihre Aktivitäten dankte, stellte die Bedeutung des Steinkohlenbergbaus im Haßlachtal deutlich heraus. "Mit der Bergbaugeschichte besitzen wir ein Juwel, ein Alleinstellungsmerkmal, das wir nutzen können, ja müssen. Damit stellen wir uns im Besonderen dar und heben uns aus dem Reigen der Kommunen und Regionen hervor." Aber nach wie vor gelte es erst einmal, das große Potenzial für den Bereich Freizeit und Naherholung auszubauen. So habe sich das Bergbauareal zu einem interessanten Treffpunkt entwickelt. Unter anderem seien Wanderwege und ein Geopfad angelegt worden. In Zusammenarbeit mit der Bergmannskapelle und dem Förderverein Bergbaugeschichte sowie den Trachtenvereinen aus Haig und Neukenroth sowie weiteren engagierten Helfern habe die Ausstellung "Schwarzes Gold II" eine bemerkenswerte Qualität erreicht. Detsch: "Wir befinden uns auf einem guten Weg, denn wir haben wertvolle Bausteine zum Erhalt unserer Bergbaugeschichte zusammengetragen. Dazu gehören auch die bergmännische Weihnacht sowie das Weihnachtskonzert der Bergmannskapelle."


Silberne Ehrennadel

Während Zweite Schriftführerin Silvia Welsch die Protokollverlesung vornahm, informierte detailliert Hauptkassierer Karl-Heinz Wagner über die Finanzen. Revisor Reinhard Berberich bestätigte eine mustergültige Buchführung. Im weiteren Sitzungsverlauf erhielten Thomas und Wolfgang Hopf, Tagino Eidloth sowie Hans-Josef Detsch die silberne Ehrennadel für langjährige Zugehörigkeit.
Als Arbeitsziele nannte Vorsitzender Eisenbeiß die Aufstellung des Förderturms auf dem Zechengelände, die Überdachung des Grubenzuges sowie die Renovierung der Lampenstube anlässlich der Gedenkfeier wegen der Zechenstilllegung des örtlichen Steinkohlenbergbaus vor 50 Jahren, und zwar am 30. März 1968.