Rothenkirchen: "Brünnla" schließt seine Türen

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Die Diskothek Brünnla und der Landgasthof Treuner sind ab sofort geschlossen. Foto: Veronika Schadeck
Die Diskothek Brünnla und der Landgasthof Treuner sind ab sofort geschlossen. Foto: Veronika Schadeck

In der Traditions-Diskothek im Frankenwald, dem Brünnla in Rothenkirchen, hat sich's ausgetanzt. Der Betreiber hat Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Doch welche Auswirkungen hat das auf den traditionellen Fasching im Ort?

Nun ist offiziell, was seit Tagen gemunkelt wird. Die Diskothek Brünnla, der Landgasthof Treuner und der Schneider's Biergarten in Rothenkirchen sind geschlossen.

Der Betreiber, die Live-Versantaltungsservice GmbH aus Kleintettau, hat beim Amtsgericht Coburg Eigenantrag auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.

"Leider erwiesen sich die vielfältigen Maßnahmen zur Reanimierung dieser Gastronomie-Betriebe als nicht annähernd so durchschlagend, wie anfangs gehofft. Der Einsatz von finanziellen Investitionen, Erfahrung, Know-how, kreativen Ideen und dem festen Glauben an das Weiterbestehen der übernommenen Bereiche erwiesen sich letztendlich als aussichtslos", heißt es in einer Pressemitteilung der Live-Veranstaltungsservice GmbH.

Aber auch externe Ursachen wie beispielsweise das veränderte Konsumverhalten der Bevölkerung , der demografische Wandel und die fehlende Bereitschaft, neue Konzepte anzunehmen, seien sicherlich wesentliche Gründe dafür, dass die Sanierung der drei Gastronomie-Betriebe letztendlich fehlgeschlagen ist.

Neuer Betreiber brachte kein Glück

Seit dem 12.12.2013 wurden die Geschicke des Landgasthof Treuner, Brünnla und Schneider"s Biergarten in Rothenkirchen von einem neuen Betreiber gelenkt. Die Live-Veranstaltungsservice GmbH aus Kleintettau fand sich damals bereit, diese drei Rothenkirchener Lokale wieder in die Gewinnzone zu bringen und erfolgreich am Markt neu zu positionieren.

Der erste Schritt hierbei war, den Landgasthof Treuner zwar in bewährter Form weiter zu führen - allerdings um die Bereiche Catering und Menüservice zu erweitern.
Mittelfristig sollte für die Discothek Brünnla ein neues, zeitgemäßes Konzept erarbeitet werden.

Auswirkungen auf den Fasching

Doch welche Auswirkungen hat das nun auf den traditionellen Rothenkirchener Fasching?
Die Situation ist für die Eigentümer der Immobilie, Corinna und Mirja Treuner, und auch für die Organisatoren des Rothenkirchener Faschings nicht einfach - zumal am 15. Februar der Faschingsumzug stattfindet, der traditionell im Brünnla endete.

"Wir wissen zwar noch nicht wie, aber wir werden die Diskothek am Faschingssonntag öffnen" ist Mirja Treuner überzeugt.

Seit Jahren finden sich an diesem Tag über 5000 Besucher in der Faschingshochburg ein, um das farbenfrohe Narrenspektakel mit zu verfolgen. Für die hiesige Gastronomie und die Vereine ist der Faschingsumzug in wirtschaftlicher Hinsicht von wichtiger Bedeutung. Das Brünnla und auch der Landgasthof Treuner sowie der Schneider's Biergarten platzten in der Vergangenheit an den Faschingssonntagen aus allen Nähten. "Und das soll auch so bleiben", so der Elferratspräsident Stefan Heinlein.

Mirja Treuner spricht von intensiven Gesprächen mit der Faschingsgesellschaft. Unter anderem wird daran gedacht, dass die Vereine die Bewirtung übernehmen. "Wir helfen da in Rothenkirchen alle zusammen!" Über Details konnten sich beide jedoch am Montag nicht äußern.

Und das liegt an der heiklen Situation. Wie zu erfahren war, wird nun nach dem Eigenantrag zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei der Live-Veranstaltungsservice GmbH ein Gutachten erstellt. Es wird geprüft, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, ob also ein Insolvenzgrund vorliegt und ob ausreichend Masse vorhanden ist, entstehende Kosten begleichen zu können. Diese Prüfung kann vier Wochen Zeit in Anspruch nehmen. Bis dahin bleibt die Geschäftsführung der Live-Veranstaltungsservice GmbH handlungsfähig.

Die Besitzer der Immobilie, Corinna und Mirja Treuner, sind nun auf der Suche nach einem neuen Betreiber. Es ist auch die Kronacher Parti GmbH im Gespräch. Geschäftsführer Tobias Heinlein erklärte jedoch auf Anfrage, dass es sich hierbei zum aktuellen Zeitpunkt um Gerüchte handele.

Stefan Heinlein und Mirja Treuner gehen davon aus, dass sich letztendlich alles zum Guten wenden wird. Was den Faschingssonntag betrifft, wo werde in diesem Jahr die Feuerwehr ein Zelt aufstellen, das Schützenhaus wird verstärkt mit eingebunden, etc. "Wir werden weiterhin eine Faschingshochburg bleiben und dafür sorgen, dass sich unsere Gäste wohlfühlen", so Heinlein.