Reinigung im Schwimmbad dauert drei Wochen

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Dieter Gräf und seine Kollegin Martina Werner haben in der Vorbereitung auf die Freibadsaison immer alle Hände voll zu tun.
Dieter Gräf und seine Kollegin Martina Werner haben in der Vorbereitung auf die Freibadsaison immer alle Hände voll zu tun.
Einen neuen Anstrich hat das Freibadgebäude erhalten.
Einen neuen Anstrich hat das Freibadgebäude erhalten.
 
Das Netz für das Beach-Volleyballfeld muss noch aufgestellt werden.
Das Netz für das Beach-Volleyballfeld muss noch aufgestellt werden.
 
Teilweise wurde ein neuer Zaun angebracht.
Teilweise wurde ein neuer Zaun angebracht.
 
Dieter Gräf im Technikraum
Dieter Gräf im Technikraum
 
 
 
Die Filteranlage
Die Filteranlage
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die neue Chlor-Gas-Anlage
Die neue Chlor-Gas-Anlage
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Bademeister Martina Werner und Dieter Gräf bringen das Wallenfelser Schwimmbad auf Vordermann und befreien es unter anderem von Algen, Sonnenmilch-Rückständen und toten Mäusen. Aber nicht nur die Badebecken müssen bearbeitet werden.

Eine grün-braune Brühe liegt vor Dieter Gräf. In ihr schwimmen nicht nur Laub und Äste, sondern auch Tennisbälle, ein Football und sogar tote Mäuse, die über den Winter in das Wasser gestürzt und nicht mehr herausgekommen sind. Bei dieser Brühe handelt es sich nicht etwa um irgendeinen Tümpel. Nein, die Brühe befindet sich im Wallenfelser Schwimmbad.

Für Bademeister Dieter Gräf und seine Kollegin Martina Werner ist dieser Anblick zu diesem Zeitpunkt nicht außergewöhnlich. Jedes Jahr im Frühling sieht das Schwimmbecken so aus und wartet darauf, gereinigt zu werden, bevor dann gegen Mitte Mai die ersten Badegäste kommen. Dann wird alles blitzeblank sein. Nichts mehr wird zu sehen sein von toten Mäusen oder verdrecktem, mit Algen und Laub versehenem Wasser. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, den Gräf und seine Kollegin beschreiten müssen. "Ungefähr drei Wochen brauchen wir, bis alles auf Vordermann gebracht ist", erzählt Gräf und bekommt dabei von Martina Werner ein zustimmendes Kopfnicken. Drei Wochen deshalb, weil beide nicht nur für das Schwimmbad, sondern zudem auch noch für den benachbarten Zeltplatz verantwortlich sind. Und auch dieser will für die Camper gepflegt sein.

Spezielles Reinigungsmittel

Und während Dieter Gräf so erzählt, ist Helfer Gerhard Schramm damit beschäftigt, mit Lappen und Schrubber die Plane an den Seiten des Beckens zu reinigen. Alleine mit Wasser würden die Ablagerungen allerdings nicht verschwinden. "Dafür haben wir ein spezielles Reinigungsmittel", berichtet Martina Werner. Damit lassen sich nicht nur die Algen-, sondern zudem noch Restbestände an Sonnenmilch der Badegäste aus dem vergangenen Jahr leichter lösen. Alleine mit der Hand würden die Reinigungsarbeiten allerdings viel zu lange dauern. Deshalb hat Dieter Gräf nicht nur einen Feuerwehrschlauch im Einsatz, mit dessen Hilfe er den groben Schmutz im Becken und an den Einstiegsleitern beseitigt, sondern auch noch einen Hochdruckreiniger, um die ganze Angelegenheit zu beschleunigen.

Suche nach Schadstellen

Den Winter über wird das Wasser nicht etwa aus dem Becken gelassen, wie man vermuten könnte. "Bei Sonnenschein würde sich der Dreck so richtig in die Plane fressen. Deshalb lassen wir das Wasser immer drin, weil sich die Ablagerungen im Frühjahr dann leichter abwaschen lassen", erklärt Gräf. Wenn am Ende das Becken gereinigt ist, wird schließlich eine Firma die Beckenplane unter die Lupe nehmen, auf Schadstellen untersuchen und diese gegebenenfalls ausbessern. Erst dann kann das Wasser für den Schwimmbadbetrieb eingelassen werden. Zuvor muss jedoch erst das Wasser überhaupt wieder auf die Leitungen gegeben werden. "Die Leitungen werden den Winter über komplett abgedrückt, sonst würden sie auffrieren", betont der Bademeister. Auch die komplette Technik muss nach den kalten Monaten hochgefahren werden. Die Heizung ist dabei das geringste Problem. Denn die Wärme kommt über ein Fernwärmenetz vom benachbarten Sägewerk, über das die Wassertemperatur bei Badebetrieb auf 25 Grad erhöht wird.

Technik auf dem aktuellen Stand

Es steckt aber noch mehr dahinter. Neben der Heizung müssen nach dem Winter auch die Filter- und die Chlorgasanlage wieder in Schuss gebracht werden. Zudem musste in diesem Jahr im Technikraum die Elektrik dem aktuellen Stand angepasst werden. Aber dafür sind nicht Dieter Gräf und Martina Werner zuständig. Das macht eine Fachfirma. Wohl aber sind die für den richtigen Chlorgehalt im Becken verantwortlich. "Bisher mussten wir immer mehrmals am Tag messen und bei Bedarf die Einstellungen ändern. Jetzt haben wir eine neue Anlage bekommen. Wir bekommen jetzt die Messwerte automatisch auf den Computer übertragen und können von dort aus Änderungen vornehmen", verdeutlicht Gräf.

Bis jedoch die ersten Badegäste kommen, werden noch einige Tage ins Land ziehen. Bis dahin haben die beiden Bademeister und ihr Team nicht nur die ganzen Pflastersteine der Außenanlage mit dem Hochdruckreiniger von Dreck befreit. Sie werden bis dahin auch das Kinderbecken wieder in Schuss gebracht und auch den Rasen gemäht haben. Abgehakt in der langen Liste sind bereits die sanitären Einrichtungen. "Da nehmen wir auch den Hochdruckreiniger und machen den Boden und die Wände so richtig sauber. Dann wird alles per Hand desinfiziert", erklärt Gräf. Schließlich sollen sich die Badegäste möglichst wohlfühlen. Um das zu gewährleisten, werden die sanitären Anlagen selbst während des Badebetriebes dreimal täglich gereinigt. Gleiches gilt natürlich für den benachbarten Zeltplatz. Dies alles zusammen hält Dieter Gräf und Martina Werner den Sommer über auf Trab, denn ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Sicherheit der Badegäste in und am Becken zu gewährleisten.

Neuer Zaun

Zur Sicherheit gehören auch die Kontrolle der Spielgeräte und das Beseitigen von Müll. Nachdem eine Firma die Hecken und Sträucher gestutzt hatte, kam nämlich vieles zum Vorschein. "Wir haben alleine drei Tage gebraucht, um den ganzen Abfall zu beseitigen", sagt Gräf. Während dies in der Zwischenzeit erledigt ist, müssen er und seine Kollegin noch beim Bau eines neuen Zaunes mit Hand anlegen. Ein Teil im hinteren Bereich der Anlage ist bereits fertig gestellt. An der Straßenseite in der Nähe des Eingangsbereiches fehlen noch neue Zaunelemente. Bis zur Eröffnung am 17. Mai wird jedoch auch das erledigt sein.

Nicht gerade hilfreich für Dieter Gräf und Martina Werner war der lange Winter. Nicht nur, dass die Vorbereitungszeit auf die Badesaison dadurch kürzer als sonst war. Durch den Schnee und die anschließende Feuchtigkeit war der Boden zudem aufgeweicht. "Man konnte mit einem Auto nicht in die Anlage fahren, sonst hätte es tiefe Rinnen gegeben. Deshalb mussten wir 18 Kubikmeter Rindenmulch vom Parkplatz aus mit Schubkarren in die Anlage fahren", bedauert Gräf. "Das hält unheimlich auf." Und dennoch: Am Ende werden er und seine Kollegin zufrieden auf ihre Arbeit schauen. Und die Badegäste können sich sicher sein, dass bei der Eröffnung alles bestens in Schuss ist.