Nordhalben profitiert vom "Bully"-Dreh

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Aus der ehemaligen Nordhalbener Metzgerei wurde für die Dreharbeiten ein Konsum/Schuhwarenhaus. Foto: FT/privat
Aus der ehemaligen Nordhalbener Metzgerei wurde für die Dreharbeiten ein Konsum/Schuhwarenhaus. Foto: FT/privat

Im Ortskern von Nordhalben herrscht Hochbetrieb. Michael "Bully" Herbig dreht seinen Film "Ballon". Der Bürgermeister sieht darin ein großes Plus.

Der erste Drehtag für Michael "Bully" Herbigs neuen Thriller "Ballon" (Kinostart am 27. September 2018) ist überstanden. Die Nordhalbener mussten ihren Alltag am Dienstag erst einmal in einen Takt mit Straßensperren, Umwegen und Vorgaben der Filmcrew bringen. Inzwischen scheint sich das Miteinander - den Umständen entsprechend - eingespielt zu haben. Darüber freut sich Bürgermeister Michael Pöhnlein. Er ist überzeugt, mittlerweile läuft "alles normal. Bei uns herrscht kein Ausnahmezustand."

Die Durchfahrt sei freilich für den Durchgangsverkehr gesperrt, aber die Anlieger und der Lieferverkehr kämen durchaus in den Ort hinein. Mit einem Schmunzeln fügt er an, dass durch die Absperrungen die Ortsumgehung endlich mehr Aufmerksamkeit von den Autofahrern erhalte. Auch zum Rathaus komme jeder, der dort etwas zu erledigen habe. Das Filmteam habe eigens Personal vor Ort, dass die Sperrungen regele.


Heimische Kräfte eingebunden

Insgesamt ist er sehr froh, dass es "Bully" in das Obere Rodachtal verschlagen hat. "Das ist eine bessere Werbung für Nordhalben, als so manche Marketingmaßnahme", ist das Gemeindeoberhaupt überzeugt. Neben dem Werbeeffekt gebe es auch direkt spürbare Auswirkungen auf die Wirtschaft der Region. Eine einheimische Putzfirma sei für die Sauberkeit an den Drehorten angeheuert worden, auch einen Elektriker habe das Filmteam eingespannt. Und nicht zuletzt kaufe die Crew vor Ort ein.

Das bestätigt Tanja Müller-Ruf vom Nordwaldmarkt. Im Nordhalbener Laden habe sich schon der eine oder andere von "Bullys" Leuten verpflegt. Und während sie davon erzählt, tauchen auf dem Parkplatz vor dem Geschäft immer wieder Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen auf.


Crew teilt sich auf

Doch nicht nur Nordhalben zieht einen unmittelbaren Nutzen aus dem Gastspiel von "Bullys" Team. Nur ein kleiner Teil der Filmcrew ist nämlich vor Ort untergebracht. Ein weiterer kleiner Teil findet sich in Wurzbach. Die meisten an den Dreharbeiten Beteiligten haben sich in der Nachbargemeinde Steinwiesen eingemietet, wie Michael Pöhnlein erzählt.

Deshalb wirbt der Bürgermeister für Verständnis, wenn die Dreharbeiten trotzdem einmal für Probleme sorgen sollten. "Die Leute wollen nur in Ruhe ihre Arbeit erledigen. Wir müssen das respektieren, das sind Profis", ist Pöhnlein überzeugt, dass die Filmcrew den Alltag der Nordhalbener nicht über Gebühr stören will. Die Dreharbeiten seien allerdings mit einem Riesenaufwand verbunden. Am Set seien zeitweise 30 oder 40 Leute im Einsatz. Szenen müssten zehn oder 15-mal gedreht werden, bis alle Details stimmen. Und wenn die ganze Technik erst einmal stehe, könne sie auch nicht immerzu auf- und wieder abgebaut werden.