Neuses: Neue Ideen fürs alte Rathaus

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Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
 
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
 
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
 
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
Herrscht bald wieder Leben rund um das ehemalige Neuseser Rathaus? Ehe über die Zukunft des Gebäudes entschieden wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Foto: Marian Hamacher
 

Drei Stadträte haben ein Konzept für das leerstehende ehemalige Neuseser Rathausgebäude entwickelt. Doch zunächst muss eine wichtige Frage geklärt werden.

Ohne Auto wird es schwierig: Wer den Sonntagmorgen in Neuses mit frischen Brötchen beginnen will, muss dafür schon eine gewisse Strecke auf sich nehmen. Und wem auffällt, dass für den geplanten Kuchen zum Kaffeekranz noch zwei Eier fehlen, sollte hoffen, dass der Nachbar in seinem Kühlschrank fündig wird. Denn zu Fuß ist in der Gemeinde lediglich noch ein Geschäft leicht zu erreichen: die Metzgerei Hummel. "Bei 1300 Einwohnern ist es schon ein Armutszeugnis, wenn man dort keine Lebensmittel mehr kaufen kann", findet CSU-Stadtrat Winfried Lebok - der hofft, dass sich dieser Zustand bald ändert.


Bürgermeister ist vorsichtig

Zusammen mit Michael Zwingmann (FW) und Edgar Dunst (SPD), seinen Neuseser Kollegen im Kronacher Stadtrat, hat er nun ein Konzept entwickelt, das wieder Leben in den Ortskern bringen soll. Ihr Plan: Die Stadt Kronach soll das ehemalige Neuseser Rathaus von der Sparkasse zurückkaufen und dort eine Art Dienstleistungszentrum schaffen. "Wir könnten uns vorstellen, dass im unteren Stockwerk dann Backwaren und Lebensmittel für den täglichen Gebrauch in kleiner Form verkauft werden", erklärt Lebok. Der Platz dort reiche auch für eine Geldausgabestelle der Sparkasse, eine Annahmestelle für Pakete sowie ein Tagescafé aus. "Im Sommer könnten dann ja auch vor dem Gebäude Tische und Stühle aufgestellt werden."
Das Obergeschoss könne dann wirtschaftlich genutzt werden. Entweder als Gewerbefläche oder aufgeteilt in zwei Mietwohnungen. "Es soll ein kleiner örtlicher Treffpunkt werden", so Lebok zu der Idee, die er am Montag im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung vorstellte. "Wir könnten uns vorstellen, dass das genau das ist, was Neuses unbedingt braucht."

Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) äußert sich dazu zwei Tage nach der Sitzung noch äußerst vorsichtig. Derzeit gebe es verschiedene Möglichkeiten, weshalb er nicht vorgreifen wolle. Der Vorschlag werde nun erst einmal von der Verwaltung geprüft. Wenn das endgültige Konzept der drei Stadträte vorliege, werde es besprochen und dann darüber entschieden. "Aber noch sind wir nicht soweit. Wir werden wohl noch eine Runde brauchen und das in der nächsten Stadtratssitzung definieren."


Was nicht leicht werden dürfte

Dem Vorschlag stehe er aber aufgeschlossen gegenüber. Ihn gedanklich einmal durchzuspielen, auf Machbarkeit und Finanzierung zu prüfen, könne schließlich nicht schaden. "Es ist noch alles offen", betont er.

Die Idee, ein solches Dienstleistungszentrum in Angriff zu nehmen, kam Lebok während der Stadtratssitzung im Februar. Auf der Tagesordnung stand damals die Entscheidung, dass die Stadt auf ihr Vorkaufsrecht für das ehemalige Rathaus verzichtet. "Da bin ich hellhörig geworden und habe meine beiden Kollegen kurzfristig davon überzeugt, dem Antrag nicht zuzustimmen", erinnert sich Lebok, der sich daraufhin zusammen mit Zwingmann und Dunst genauere Gedanken machte. Drei Monate später erfuhren dies nun auch die übrigen Ratsmitglieder.

Letztlich wird es wohl wie immer eine Frage des Geldes. Gespräche mit der Sparkasse laufen offenbar bereits, genauer darauf eingehen wollen aber weder Lebok noch Beiergrößlein. "Solange man nicht im Besitz des Hauses ist, kann man auch noch nichts Konkretes sagen", sagt der CSU-Stadtrat. "Erst dann können wir richtig losmarschieren. Falls wir es kriegen, ist es dann auch an uns, gemeinsam jemanden zu finden, der das Dienstleistungszentrum betreibt und den Umbau macht beziehungsweise es vermarktet." Leicht werde es sicher nicht, einen Pächter zu finden, macht er sich keine Illusionen.
Neu ist das Konzept übrigens nicht. Schon 2002 wurde im Rahmen der Dorferneuerung darüber nachgedacht, aus dem ehemaligen Rathaus einen Dorfmittelpunkt zu machen. Aus Kostengründen wurde auf das "Bürgerhaus", wie die Idee damals noch hieß, allerdings verzichtet. "Außerdem war damals ja noch die Sparkasse drin und wir hatten noch drei Bäckereien", erinnert sich Lebok. "Jetzt hat es sich ja leider so dramatisch verändert, dass man in Neuses tatsächlich nichts mehr einkaufen kann."


Lebok sieht realistische Chancen

Leer steht das Gebäude seit dem 1. August 2017, weil die Sparkasse Kulmbach-Kronach entschied, ihre Filiale in Neuses zu schließen. Findet die Idee von Lebok & Co. Anklang, könnte bald wieder Leben in die alten Gemäuer einziehen.

Doch wie groß schätzt er eigentlich die Chance ein, dass aus dem Vorschlag tatsächlich auch Realität wird? "Dazu will ich eigentlich gar nichts näher sagen. Aber wenn ich sie nicht bei mehr als 50 Prozent sehen würde, würde ich nicht dafür kämpfen", sagt Lebok und lacht. Der Humor ist ihm trotz der schwierigen Situation in Neuses wohl noch nicht vergangen.