Musik zum Dahinschmelzen

2 Min
Sandra Schnappauf (rechts) übernimmt den Solopart bei Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur. Die Leitung hat Burkhart M. Schürmann. Foto: Schülein
Sandra Schnappauf (rechts) übernimmt den Solopart bei Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur. Die Leitung hat Burkhart M. Schürmann.  Foto: Schülein

Die Kronacher Klassik Akademie geht in die elfte Runde. Am Sonntag präsentiert das Orchester unter Leitung von Burkhart M. Schürmann Werke der Wiener Klassik und der deutschen Frühromantik.

Sein "Konzert in A-Dur" vollendete Mozart kurz vor seinem Tod 1791. Es ist sein einziges Konzert für die damals gerade erst erfundene Klarinette: eine Kostbarkeit, von überragender Schönheit.

Bei der Kronacher Klassik Akademie übernimmt Sandra Schnappauf den Solopart. Wie wunderschön sich ihr Spiel im Dialog mit dem unter Leitung von Burkhart M. Schürmann feinfühlig musizierenden Sinfonieorchester anhören wird, war bereits beim ersten gemeinsamen Proben-Wochenende zu erahnen. Die 20-Jährige begeisterte dabei mit leidenschaftlichen Interpretation und technischer Perfektion.

Für Sandra Schnappauf ist die Klarinette mit ihren vielen verschiedenen Klangfarben das schönste Instrument überhaupt. Zum ersten Mal hat sie es im Radio gehört. "Ich war von Anfang an megafasziniert und wollte das Instrument lernen, obwohl ich nicht einmal genau wusste, wie eine Klarinette aussieht", erinnert sie sich.
Diese Leidenschaft hat sie bis heute nicht mehr losgelassen.

Ihren ersten Klarinetten-Unterricht erhielt sie mit sieben Jahren bei Elke Buckreus. Ab 2004 war sie Schülerin von Edgar Eichstädter an der Sing- und Musikschule Kronach. Sie ergänzte diese Ausbildung unter anderem durch die Teilnahme am Rotary Sommerkurs in Weimar, an Kammermusik-Kursen und an Meisterkursen.

Viel Orchestererfahrung

Orchestererfahrung sammelte sie unter anderem beim Jugendsymphonieorchester Coburg, Jugendsymphonieorchester Oberfranken, bei der Coburger Sommeroperette, der Bamberger Sommeroper, dem Bayerischen Landesjugendorchester, dem Landesjugendsinfonieorchester Hessen und dem "Jungen Sinfonieorchester Berlin". Als Solistin muszierte sie mit den Hofer Symphonikern (2006), dem Landesjugendorchester Berlin (2007) und dem Philharmonischen Orchester Landestheater Coburg (2011).

2010 nahm sie ein Jungstudium bei Prof. Harald Harrer am Leopold-Mozart-Zentrum Augsburg auf. Seit ihrem Abitur am Frankenwald-Gymnasium Kronach im Jahr 2012 studiert sie Musik (Orchesterinstrumente Fach Klarinette) an der Universität der Künste in Berlin und spielt dort im Hochschulorchester. Ihr Berufsziel ist, in einem Symphonieorchester mitzuwirken.

"Musik bleibt ein Hobby"

Bereits Stammgast bei der Kronacher Klassik Akademie ist Thomas Meier, der am Violoncello zu finden ist. Der Kronacher hat bislang nur einmal gefehlt, weil er damals gerade sein Studium begonnen hatte. "Mir gefällt die Kronacher Klassik Akademie sehr. Ich mag den Zusammenhalt in der Gruppe. Gemeinsam zu musizieren macht viel mehr Spaß als allein im stillen Kämmerlein. Man kann große Werke einstudieren. Es sind viel mehr Stimmen, das ist eine ganz andere Dynamik", schwärmt der 24-Jährige.

Der Kronacher spielt seit 15 Jahren Cello. Zu seinem Instrument kam er über einen Bekannten, der Geige spielt. Seit drei Jahren studiert der Kronacher Physik in Graz. Er strebt den Bachelor an und möchte Physiker werden. "Musik wird für mich ein schönes Hobby bleiben", ist sich Thomas Meier sicher.

Begeistert vom diesjährigen Programm zeigt sich auch Mitorganisator Stephan Gesell. Während man sich im vergangenen Jahr zum Jubiläum richtig ins Zeug gelegt habe - mit dem Harfen- und Oboen-Konzert, der großen Besetzung, der Orgel und dem Flügel - sei heuer alles etwas kleiner. "Mit Mozart, Beethoven und Mendelssohn gehen wir sozusagen zurück zu den Wurzeln", erklärt Gesell. Insgesamt wirken heuer 75 Musiker im Alter von zwölf bis 72 Jahren und die Solistin mit.

Die Abschlussveranstaltungen der Klassik Akademie finden am Sonntag, 5. Oktober, um 11 Uhr und um 16 Uhr im Atrium der Maximilian-von-Welsch-Realschule in Kronach statt. Auf dem Programm stehen Werke der Wiener Klassik und deutschen Frühromantik: Felix Mendelssohn Bartholdy: Die Hebriden - Ouvertüre für Orchester op. 26, Wolfgang Amadeus Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92.

Der "Sinfonische Frühschoppen" um 11 Uhr hat eher lockeren Charakter: Zu den Werken gibt es kurze Erläuterungen, ein Kommen und Gehen ist jederzeit möglich. In der Pause werden gegen 12 Uhr im Foyer Häppchen und Getränke angeboten. Voraussichtliche Dauer: bis 13.30 Uhr. Das Konzert um 16 Uhr findet in gewohnt "klassischem Rahmen" statt und dauert einschließlich Pause bis etwa 18.15 Uhr.