Seit einigen Jahren kooperiert das Kronacher Unternehmen mit Hisense aus China. Nun wird die Zusammenarbeit auf eine neue Ebene gehoben.
Gerade einmal vier Jahre ist es her, dass der Kronacher Fernsehhersteller Loewe Schlagzeilen machte - und das nicht nur in der lokalen Presse: "TV-Hersteller Loewe vor dem Aus", hieß es in sämtlichen Zeitungen und in der Fachpresse in ganz Deutschland.
Nach langem Hin und Her rettete dann ein Investor das Traditionsunternehmen. Zum gleichen Zeitpunkt bahnte sich für Loewe auch eine Kooperation mit einem Unternehmen aus China an: Hisense - die weltweite Nummer 3 im Geschäft mit Fernsehern wollte mit dem Kronacher Unternehmen zusammenarbeiten. Hisense ist für Loewe vor allem Partner als wichtiger Zulieferer hochwertiger Bauteile. Das chinesische Unternehmen könne im Gegenzug von dem Kronacher Unternehmen viel rund um die Themen Design und Qualitätssicherung lernen. "Die Zusammenarbeit mit Hisense läuft sehr gut", betont Roland Raithel, Pressesprecher von Loewe.
Neue Produktionslinie in Tschechien
Und nun gibt es Neuigkeiten in Sachen Kooperation: Teile der Einstiegs-TV-Geräte-Linie "Loewe bild 1" sollen zukünftig vom Partner Hisense in Tschechien hergestellt werden. Das bestätigt der Loewe-Pressesprecher auf FT-Anfrage.
Roland Raithel ist es wichtig, zu betonen, dass es sich bei Loewe sowie bei Hisense um zwei selbstständige Unternehmen handelt. Finanzielle Verpflichtungen gebe es zwischen den beiden nicht. "Partnerschaften funktionieren nur auf der Basis gegenseitiger, komplementärer Stärken", betont Roland Raithel.
Keine Beeinträchtigungen für das Kronacher Stammwerk
Da das Loewe-Sortiment auch in diesem Jahr kontinuierlich weiterwachsen soll, habe man sich für die Teil-Verlagerung nach Tschechien entschieden. "Loewe wächst zweistellig im Umsatz und gewinne kräftig Marktanteile", erklärt Raithel. Der Pressesprecher versichert, dass die Produktion in Tschechien in gewohnter Loewe-Qualität durchgeführt wird. "Mit eigenem Prüf-Equipment - und bei stabilen Beschäftigten-Zahlen in unserem Kronacher Werk", sagt der Pressesprecher.
Für das Kronacher Stammwerk werde es keinerlei Beeinträchtigungen geben, betont Raithel. "An der Fertigung und der Mitarbeiterzahl in Kronach wird sich nichts ändern. Schließlich haben wir das erst letztes Jahr ausgebaut und haben von Ein- auf Zwei-Schicht-System umgestellt."
Aktueller Stand der VerhandlungenGehälter Erst im Februar war der Kronacher Fernsehhersteller im Fokus der Öffentlichkeit: Zwischen der Geschäftsführung und der IG Metall gab es damals Gespräche wegen des Gehalts der Mitarbeiter. Der Vorschlag der Geschäftsführung, Teile der Gehälter erfolgsabhängig zu gestalten, führte zu einer großen Diskussion.
Doch was ist seitdem passiert? Gibt es schon Ergebnisse? Der FT nutzte die Anfrage bei Roland Raithel, um nach dem aktuellen Stand zu fragen. Doch: "Es gibt noch keinen neuen Stand. Wir sind noch nicht weiter voran gekommen", erklärt der Pressesprecher.