Die Befürchtungen der Kronacher wegen der Baustellen im Freischießen-Umfeld waren groß. Bestätigt haben sie sich bisher nicht. Während der ersten Hälfte des Volksfestes gab es kaum Probleme im Straßenverkehr.
Der Lastwagenfahrer, der dank falscher Navi-Anweisung unter der Nordbrücke von der Sperrung überrascht wird. Der Autofahrer, der trotz der Schilder partout aus falscher Richtung in die "Einbahnstraße" hineinfahren möchte. Ja, es gibt sie. Aber diese Irrläufer auf der B 85 sind die Ausnahme. Im Großen und Ganzen läuft es auf der Bundesstraße während des Kronacher Freischießens bisher sehr gut - entgegen vieler Unkenrufe, die ein Verkehrschaos heraufbeschworen hatten.
Die Befürchtungen waren groß: Einbahn-Regelung vor dem Festplatz, Engpass vor dem Landratsamt und anfangs noch Sperrung in der Kulmbacher Straße. Doch offenbar funktioniert das "Frühwarnsystem" der Behörden, und die meisten Betroffenen haben sich rechtzeitig auf die geänderte Verkehrsführung eingestellt.
"Ich bin sprachlos, dass es so fantastisch funktioniert", freut sich Schützenmeister Jörg Schnitzler von der Schützengesellschaft, der Veranstalterin des Freischießens. "Bisher hatten wir keinerlei Probleme." Das schreibt er auch der Vernunft der Festgäste zu, die "nicht alle vor die Haustür fahren wollen".
Diese Einschätzung teilt Polizeihauptkommissar Matthias Stöcker. Der Verkehrssachbearbeiter der Kronacher Inspektion meint: "Aus unserer Sicht handelt es sich bei der vorliegenden Verkehrsführung um die beste Möglichkeit, welche die Einschränkungen relativ gering hält." Und im Vorfeld hätten durchaus noch diverse andere Varianten auf dem Tisch gelegen.
Die bisherigen Reaktionen der Verkehrsteilnehmer sind für die Polizei die Bestätigung, eine vernünftige Lösung gefunden zu haben. Stöcker stellt fest: "Die Beschwerden halten sich in Grenzen." Schwarze Schafe, die trotz des Verbots in Nordrichtung in den Einbahn-Bereich der B 85 einfahren, seien zwar gemeldet worden, "hierbei dürfte es sich allerdings um Einzelfälle gehandelt haben".
Einschränkungen gibt es durch die Bauarbeiten nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Parken. Allerdings laufe auch in dieser Hinsicht das Meiste geregelt ab, so Stöcker. "Bislang kam es lediglich zu einer Abschleppung", verweist er auf eine Situation an einem Taxi-Stand.
Außerdem wurde von der Polizei geahndet, wenn der Gehweg gegenüber des Kinos zum Parkplatz umfunktioniert wurde. Um so etwas zu vermeiden, rät der Polizeibeamte dazu, sich schon im weiteren Umfeld des Festgeländes nach Parkmöglichkeiten umzusehen.