Die Stadt Kronach wird in den kommenden Jahren wieder mehr investieren. Der Sparkurs wird deshalb jedoch nicht abgehakt.
"Die Stadt hat wohl die härteste Haushaltskonsolidierung der letzten Jahre hinter sich gebracht", zog Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) in der Ratssitzung am Mittwoch Bilanz. Das Ergebnis könne sich sehen lassen. Die finanzielle Lage Kronachs habe sich entspannt. Von rund 63 Millionen Euro (2005) sei die Verschuldung auf etwa 25 Millionen Euro gesunken. Trotzdem will die Stadt Kronach grundsätzlich an ihrem Konsolidierungskurs festhalten. Dies wurde einstimmig beschlossen.
Durch den fraktionsübergreifend getragenen Sparkurs sei es in den vergangenen Jahren gelungen, wichtige Weichen zu stellen. Auch künftig müsse mit Augenmaß und Kreativität gehandelt werden. Dabei gelte es, den aktuellen Investitionsstau mit Fingerspitzengefühl abzuarbeiten. "Der Startschuss erfolgt im Juli mit der Sanierung der Festungsstraße", freut sich der Bürgermeister auf den Auftakt für wichtige Projekte.
Marina Schmitt (SPD) ging darauf ein, gerade bei den Personalplanungen für die Stadtverwaltung Fingerspitzengefühl zu zeigen. Dem pflichtete Michael Zwingmann (FW) bei. Die Stadt müsse versuchen, ihre eigenen Kräfte selbst auszubilden. Schließlich gehe es darum, das Wissen der erfahrenen Kollegen nicht zu verlieren. Zum bisherigen Sparkurs versicherte Zwingmann, dass das Gremium stets versucht habe, mit Maß und Ziel ans Thema heranzugehen.
Jonas Geissler (CSU) erklärte, dass in den vergangenen Jahren aus Sparzwängen heraus schwere Entscheidungen getroffen werden mussten. Die Schulschließungen in den Stadtteilen oder das Anheben der Schwimmbad-Preise seien Beispiele hierfür. "Aber am Ende war der Sparkurs richtig", fügte er an. Das zeige ein Blick in die Kasse. Die gebe heute wieder mehr Spielraum für Investitionen. "Das war nicht die Leistung einer Fraktion. Alle mussten auf Liebgewonnenes verzichten", dankte er seinen Ratskollegen für den Zusammenhalt in dieser Frage. Maßvoll, aber zielgerichtet solle nun investiert werden. Das Sparen werde dabei weitergehen - "aber vielleicht etwas intelligenter" als es die Zwänge in der jüngsten Vergangenheit erfordert hätten.
Weiter Themen in der Stadtratssitzung
Markus Oesterlein (CSU) wies auf den Unmut von Autofahrern hin, weil sich der Verkehr an der Kreuzung B 85/B 173 bei Fröschbrunn immer wieder staut. Gerade in der momentanen Hitzephase koste das Nerven. "Wir sind ganz klar am Thema dran", betonte der Bürgermeister. Hauptamtsleiter Stefan Wicklein ergänzte, dass das Staatliche Bauamt bereits Prüfungen vornimmt, wie die Situation verbessert werden kann, ohne das Problem nur zu verlagern. Dem Bauamt sei klar, dass "der Leidensdruck in Kronach in dieser Hinsicht schon sehr hoch ist".
Roland Rost lobte das Engagement der Stadt, Menschen, für deren Bestattung sie zuständig ist, die letzte Ehre zu erweisen. Dies geschehe mit Tafeln an der Grabstätte auf dem Kronacher Friedhof. Vor dem Grabmal sehe es allerdings scheußlich aus. Deshalb bat er um eine Begrünung des nur geschotterten Bereichs. Eine Firma habe die Bereitschaft signalisiert, eine Grabplatte anzubringen. Bürgermeister Beiergrößlein versicherte, dass sich die Stadt des Themas annehmen werde.
Peter Witton (Grüne) forderte ein Gesamtkonzept für die Sicherheit von Fußgängern, Radfahrern und Gehbehinderten in der Kreisstadt. Deshalb lud er zu einem "Stadtrad/tweg" ein. Seine Stadtratskollegen sollen bei diesem Termin einen Weg durch Kronach mitradeln, um an Ort und Stelle zu prüfen, wo mit kleinem Aufwand Verbesserungen erreicht werden können.
Carin Bülling (CSU) informierte, dass die Regengüsse der vergangenen Woche zu einer "Seenlandschaft" auf dem Parkplatz bei der Europabrücke geführt haben sollen. Mindestens zehn Stellplätze seien betroffen, wie ihr zugetragen wurde. "Hat sich da vielleicht etwas abgesenkt?", fragte sie. Die Stadt will das prüfen.
Klaus Simon (SPD) fragte nach dem aktuellen Sachstand zur Spielplatz-Freigabe am Kreuzberg (beim früheren Kreuzbergmarkt). Kämmerer Wolfgang Günther stellte fest, dass gerade die letzte Abnahme durchgeführt worden sei. Die Einweihung werde demnächst stattfinden.
mrm
Man könnte wieder ein paar Radwegunterführungen vernichten. Spart langfristig bestimmt ein paar Euro.