Kaputte Grünflächen: In Friesen fehlt Platz zum Parken

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Die Grünflächen im oberen Dorf in Friesen müssen oft als Parkflächen herhalten - das ist ihnen anzusehen. Foto: Stadtwerke Kronach
Die Grünflächen im oberen Dorf in Friesen müssen oft als Parkflächen herhalten - das ist ihnen anzusehen. Foto: Stadtwerke Kronach

Im Kronacher Stadtteil Friesen herrscht stellenweise ein Parkplatz-Problem. Der Stadtrat stimmte nun den Anwohnern zu und will teilweise Grünflächen wieder umwandeln.

Die Dorferneuerung im oberen Dorf von Friesen war zweifelsohne ein Gewinn für den Stadtteil. Die Stadtratssitzung am Montag zeigte allerdings, dass die Praxis manchmal doch gut gemeinte Ideen einholt. So trifft in Friesen seit geraumer Zeit ein Mangel an Parkplätzen auf großzügige Grünflächen - mit einem unschönen Ergebnis.

Der Leiter der Stadtwerke, Jochen Löffler, zeigte dem Ratsgremium im Bild, was die Friesener Bürgerin Heidi Hansen zuvor in der Sitzung bereits erklärt hatte. Weil sich das Verkehrsaufkommen erhöht hat und der Parkraum fehlt, weichen viele auf die Wiesen aus, die regelrecht umgepflügt wirken.

"Die Anlage des Grüns war grundsätzlich ein schöner Gedanke, aber er funktioniert nicht", unterstrich Löffler. Eine Prüfung ergab, dass sieben zusätzliche Stellplätze im oberen Dorf geschaffen werden könnten, wenn man auf Grünflächen zurückgreifen würde. Die Kosten: circa 22 000 Euro.

Es besteht offenbar eine Notwendigkeit

"Es ist nicht schön, aber notwendig", sagte Marina Schmitt (SPD). Eine Meinung, der sich viele spätere Redner anschlossen. Weitgehende Einigkeit herrschte auch darin, eine Optik zu schaffen, welche sich an die der Dorferneuerung angliedert. Deshalb wurde von Parkflächen mit Rasengittersteinen Abstand genommen. Stattdessen soll auf Beton- und Granitpflaster zurückgegriffen werden.

Selbst Grünen-Stadtrat Peter Witton ließ sich hiervon überzeugen ("Dorferneuerung hat auch mit Ästhetik zu tun"). Allerdings sprach er sich dafür aus, an anderen Stellen die Grünflächen stärker vor einem Befahren durch Autos zu schützen.

Zwei Gegenstimmen

Angeregt wurde zudem, drei weitere Parkplätze für die Öffentlichkeit im Umfeld der alten Schule prüfen zu lassen.

Das Gremium stimmte letztlich dem Anlegen der sieben Stellplätze ebenso wie der Prüfung gegen zwei Stimmen zu. Tino Vetter (FW) und Klaus Simon (SPD) sprachen sich gegen diese Maßnahmen aus. Simon schimpfte mit reichlich Ironie: "Schade, dass wieder Grünfläche vernichtet wird - machen wir weiter so!"