Die Firma Gramß investiert in Kleintettau elf Millionen Euro. Vor allem ein logistisches Problem soll damit gelöst werden.
                           
          
           
   
          Die Firma Gramß Kunststoffverarbeitung aus Spechtsbrunn investiert in Kleintettau. Im Industriegebiet entsteht ein neues Logistikzentrum. Außerdem  wird im bestehenden Tekutec-Gebäude eine neue Produktionsstätte eingerichtet. Durch diese Investitionen mit einem Volumen von elf Millionen Euro sollen rund 20 neue Arbeitsplätze  entstehen. 
       
"Die Investitionen sind notwendig", betont Kerstin Gramß, die zusammen mit ihrem Ehemann Peter Gramß das Unternehmen führt. "Wir sind an die Grenzen unserer Kapazitäten gestoßen." Die Firma Gramß produziert an ihrem Standort im thüringischen Spechtsbrunn Kunststoffverschlüsse - überwiegend für die Kosmetik-, Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie. 
Aktuell drei Außenlager
Derzeit sind drei Außenlager in Sonneberg, Stockheim und Spechtsbrunn angemietet. "Es ist ein logistischer Wahnsinn und ein Lagerwirrwarr", fasst die Firmenchefin zusammen. Mit dem neuen Logistikzentrum soll Abhilfe geschaffen werden, denn alle Produkte sollen künftig unter einem Dach gelagert werden. Als Standort wurde Kleintettau gewählt, weil er in unmittelbarer Nähe des Hauptsitzes Spechtsbrunn liegt.
Während Kerstin Gramß spricht, merkt man ihr an, dass sie   Unternehmerin aus Leidenschaft  ist. Dementsprechend stolz ist sie auf  das,  was  ihr Mann Peter und sie geschaffen haben. Der Ursprung geht auf das  Jahr 1989 zurück - in einer kleinen Halle in Alexanderhütte. Mit drei Maschinen und zwei Mitarbeitern wurden dort Kunststoffverschlüsse produziert. 
Aufgrund ständig steigernder Nachfrage und einer damit verbundenen Produktionserweiterung folgte schon wenige Monate später der Umzug in ein größeres Fertigungs- und Verwaltungsgebäude nach Lauenstein. Positive Entwicklungen im Export veranlassten das Ehepaar Gramß im Jahre 2004 dazu, den Standort nach  Spechtsbrunn zu verlagern. Mittlerweile sind rund 130 Mitarbeiter bei der Gramß GmbH beschäftigt. Produziert werden täglich im Drei-Schicht-System durchschnittlich 100 000 Kunststoffverschlüsse. 
Eigentlich, so betont Kerstin Gramß, hat jede negative Situation auch etwas Positives. Sie geht in diesem Zusammenhang auf die Insolvenz beim einstigen Arbeitgeber ihres Mannes ein. Der Schritt in die Selbstständigkeit sei letztendlich daraus entstanden. Und: "Wir haben es uns damals mit der Entscheidung nicht leicht gemacht", blickt die dreifache Mutter zurück.
Richtiger Weg
Im Nachhinein ist Kerstin Gramß überzeugt, gemeinsam mit ihrem Mann  den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Spricht man sie auf die neuesten Investitionen an, so spricht sie von Herausforderungen. Aber:  "Die Konjunktur erfordert es - es wird immer mehr gekauft." Über 200 verschiedene Kunden zählen zu ihrem Stamm, 50 Prozent davon sind im europäischen Ausland.  "Wir sind breit aufgestellt, wenn da mal einer wegfällt,  tut es uns nicht weh."