Sommerliche 35 Grad sollen in den nächsten Tagen die Kronacher ins Schwitzen und das Eis in der Hand zum Schmelzen bringen. Wie und warum ein Sonnenbrand in jedem Fall vermieden werden sollte, weiß eine Apothekerin.
Zitrone und Maracuja vor Banane und Walnuss - mit den Temperaturen steigt auch das Verlangen nach Fruchteis. Eisdielen-Inhaber Mirko Fontana stellt sich darauf ein, dass die Kronacher in den nächsten Tagen lieber etwas Fruchtiges, statt Milcheis schlecken wollen.
Denn: Ob Wetterfrosch oder Ochs, von der Hitzewelle sprechen sie alle. "Bis Freitag handelt es sich um spanische Hitze und am Samstag zündet dann die Sahara-Luft, da gehen die Temperaturen noch ein Stück weiter nach oben", erklärt der Wetterochs am Dienstag. An die 36 Grad warm soll es am Samstag werden. So schön 14 Stunden Sonnenschein an einem Tag sind, so gefährlich können Hitze und auch UV-Strahlung für den eigenen Körper werden.
Strahlen, die gefährlich sind Der UV-Index sagt aus, wie hoch in einer Region die UV-Strahlung an einem Tag werden kann und gibt die Stärke der ultravioletten Strahlung der Sonne an. Die Prognosen veröffentlicht das Bundesamt für Strahlenschutz drei Mal in der Woche im Internet. Je höher die ganzzahligen Werte sind, umso stärker ist die UV-Strahlung und desto schneller entsteht ein Sonnenbrand.
Vorsicht ist für den geboten, der sich im Wasser oder auf hellen Sandflächen aufhält. Dadurch kann die Strahlenbelastung höher sein, als es der UV-Index angibt. Schon ab einem UV-Index von drei ist Schutz notwendig. Und: Einmal eincremen mit Lichtschutzfaktor 20 reicht nicht für den ganzen Tag. "Öfter nachschmieren", rät Anne Spoerl, Apothekerin in Kronach. Je höher der Lichtschutzfaktor ist, desto länger wird der Eigenschutzfaktor unterstützt, erklärt sie.
Sicherer als Creme sei weite und bequeme Kleidung. Zusammen mit einem Hut ist das laut Bundesamt für Strahlenschutz der beste Schutz. Denn ein Sonnenbrand, "der sollte gar nicht kommen", sagt Spoerl. Nicht die verletzte Haut an sich, sondern die Folgen einer Verbrennung sind gefährlich. Doch in der Hitze sollte nicht nur dem Sonnenbrand, sondern auch einem Kreislaufkollaps vorgebeugt werden. Deshalb: trinken, trinken, trinken. Bei normalen Temperaturen werden eineinhalb bis zwei Liter empfohlen, besonders wenn es heiß ist, empfiehlt die Apothekerin: "Dem Durstgefühl unbedingt nachgeben." Vortrinken, seinen Körper auf die Hitzewelle vorbereiten, könne man aber leider nicht, so die Apothekerin.
Aber, man kann der Hitze aus dem Weg gehen: "Ich bin sowieso nicht gerade eine Sonnenanbeterin", sagt Marion Axt. Letztlich "kommt's aber, wie's kommt".
Für Tiere gefährlich Donnys Frauchen muss sich schon eher auf die Hitzewelle vorbereiten. Im Gepäck ist in den nächsten Tagen immer eine extra Flasche Wasser - für sich, aber vor allem auch für ihren Labrador-Border-Collie-Mischling.
Im Gegensatz zu Menschen schwitzen Hunde nicht, sondern regulieren ihren Wärmehaushalt durch das Aufnehmen von Flüssigkeit. Wenn ein Tier diese Möglichkeit nicht hat, steigt die Körpertemperatur an und es kann zu einem Hitzschlag kommen, weil lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend durchblutet werden.
Ist das Tier dann noch in einem Auto eingeschlossen, das innerhalb weniger Minuten zum Brutkasten wird, kann die Situation sogar lebensbedrohlich werden. In diesem Fall muss der Hund erst in den Schatten und dann - im gekühlten Auto - zum Tierarzt gebracht werden. Diesen Notfallplan stellt die Tierschutzorganisation Tasso auf.
Und auch Eltern werden immer wieder vorsorglich darauf hingewiesen, dass sie ihre Kinder nicht im Auto lassen, während sie "mal eben schnell" einkaufen gehen. Auch nicht, wenn sie das Fenster einen kleinen Spalt offen lassen. Laut dem Online-Informationsdienst Unwetteralarm braucht es bei einer Außentemperatur von 30 Grad gerade mal zehn Minuten, um 37 Grad im Fahrzeuginneren zu erreichen. Nach 30 Minuten seien schon 46 Grad erreicht.
An der frischen Luft dagegen kühlt sich der menschliche Körper eigenständig runter: "Wir haben unsere eigene Klimaanlage", sagt Anne Spoerl. Schwitzt die Haut, ist das also "weder eklig noch sinnlos".
Zum Dahinschmelzen sind die angekündigten plus 30 Grad sprichwörtlich fürs Eis. Dass es sogar für das Sommergeschäft zu warm sein kann, verrät Mirko Fontana: "Wenn es zu warm ist, gehen weniger Leute in die Stadt." Bis 30 Grad kommen die Kronacher aus Erfahrung noch raus, um sich eine leckere Erfrischung zu holen. "Mit der Hitze" löst Fruchteis dann auch seine Klassiker in der Kühltheke ab. Diese läuft in diesen Tagen auf Hochtouren, problematisch sei die Kühlung aber noch nicht, sagt Fontana.
Bemerkbar macht sich die Sommerhitze für Eis-Freunde erst dann, wenn die Kugel in der Waffel ist. Für die kommenden Sonnentage gilt also das Motto: Mehr trinken, schneller schlecken ...