Das Mehrzweckhaus in Nurn steht seit 40 Jahren - und hat sich zum Mittelpunkt des Orts gemausert.
"Das Mehrzweckhaus dient der Allgemeinheit, der Förderung von Kunst und Kultur, des Heimatgedankens, der Bildung und Erziehung sowie der Förderung der örtlichen Vereine und der Dorfgemeinschaft." Dieser Grundsatz ist in der Satzung des Mehrzweckhaus-Bauvereins
Nurn verankert. Da diese Vereinigung nun auf ihr 40-jähriges Bestehen zurückblickt, erklärte Vorsitzender Markus Merkl bei der Feierstunde, dass diese richtungsweisende Niederschrift heute noch von den örtlichen Vereinen gelebt werde.
Merkl erinnerte daran, dass aus der Not heraus - es fehlte im Dorf an geeigneten Vereinsräumlichkeiten - ein ungebrochener Gemeinschaftsgeist entstanden sei mit dem Ziel, den Ortsvereinen eine Heimstätte zu geben. Es sei große Überzeugungskraft an den Tag gelegt worden und mit viel Ausdauer gekämpft worden, um das Projekt zu verwirklichen. Besonders hervorgetan hätten sich dabei der langjährige Bauvereins-Vorsitzende Bruno Franz sowie die seinerzeitigen Gemeinderäte Albin Deuerling und Manfred Vogler. Dieses Trio ließ sich trotz mancher Rückschläge nicht entmutigen und das Mehrzweckhaus wurde im Mai 1982 fertiggestellt. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, wurde bereits 1978 der Mehrzweckhaus-Bauverein ins Leben gerufen. Da seit der Vereinsgründung vier Jahrzehnte vergangen sind, wurde nun ein dreitägiges Fest gefeiert.
Mit Stolz verkündete der Vorsitzende, was in den vergangenen 40 Jahren geleistet worden sei, und dass bislang die Vereine und Bürger die Kosten für den Unterhalt und die Instandsetzung des Hauses selbst erwirtschaftet hätten. Bisher seien keine Gelder von der Gemeinde beansprucht worden. "Wir tragen und lösen unsere Probleme gemeinsam. Es nützen alle Fortschritte und Verbesserungen nichts, wenn wir das Fundament der Gemeinsamkeit und Geschlossenheit nicht weiterhin pflegen" sagte der Vorsitzende.
Vor der Feierstunde hatte ein Dankgottesdienst in der St.-Michaels-Kirche stattgefunden. Die Feier im Gemeinschaftshaus wurde vom örtlichen Musikverein und dem Gesangverein Nurn umrahmt. Im Hinblick auf die inzwischen aufgelöste Chorgemeinschaft Steinwiesen/Nurn gab es besonders bei den Vorträgen der "Sängerfreunde" unter der Leitung von Karina Klaumünzner tosenden Beifall und Zugaberufe.
Ehrungen für Gründungs- beziehungsweise langjährige Mitglieder waren nicht vorgesehen, dafür aber Dankesworte und Präsente für Menschen, die in der Vergangenheit sehr um den Erhalt des Hauses und des dazugehörigen Außengeländes beigetragen haben. Der Vorsitzende dankte zunächst einem nur in "Rudel" auftretendes Damensextett (Vroni Müller, Agnes Vogler, Brigitte Klinger, Gertrud Lunk, Monika Wich und Rosemarie Hader) von der "Gartenabteilung". "Sie sind mit keinem Geld der Welt zu bezahlen und aus der Dorfgemeinschaft nicht wegzudenken." Als Geschenk erhielten die Frauen Eintrittskarten inklusive Bahnfahrt zur Landesgartenschau in Würzburg. Lob ging an Hausmeister Helmut Deuerling, der der wichtigste Ansprechpartner sei und auf den man sich 100-prozentig verlassen könne. Dank ging auch an seinen Bruder Andreas, der immer da sei, wenn irgendwelche Arbeiten anfallen.
Bürgermeister Gerhard Wunder bestätigte den Nurnern, dass sich ihre Bemühungen, mit aller Energie um ein Gemeinschaftshaus zu kämpfen, gelohnt hätten. Die Organisationsform des Bauvereins, dem unter anderem alle örtlichen Vereine angehören, sei einzigartig. Das Gemeindeoberhaupt erinnerte nochmals an die Anfangsjahre, in denen es nicht einfach gewesen sei, die Finanzierung des Hauses sicherzustellen. Er überreichte im Namen des Landrats einen Scheck. Glückwünsche der örtlichen Vereine und der Kirche sprach Marktgemeinderat Josef Schubert aus. Er bezeichnete das Mehrzweckhaus, als ein anfängliches kräftezehrendes Projekt, das heute jeden zur Verfügung stehe und zum gesellschaftlichen Mittelpunkt von Nurn geworden sei.
Zum Auftakt der Drei-Tagesfeier stand ein Bierkopfwettbewerb auf dem Programm, den Uwe Ströhlein -vor Otto Förtsch und Dieter Sonntag gewann. Am dritten Tag klangen die Festlichkeiten mit einem Familiennachmittag bei verschiedenen Aktivitäten für die Kinder aus.
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