Hahnenschlag zum Ausklang der Neuseser Kerwa

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Die Dose muss leiden - und kein echter Hahn. Foto:Heike Schülein
Die Dose muss leiden - und kein echter Hahn. Foto:Heike Schülein
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Hahnenschlag zum Ausklang der Neuseser Kerwa war heuer für die Zuschauer ein längeres Vergnügen. Mehrere Kandidaten hatten keinen Erfolg. Marco Hofmann schaffte es beim zweiten Versuch. Kinder-Hahnenkönig wurde Louis Oßmann.

Der "Goldene Schlag" ließ heuer auf sich warten. Fast zehn Dreschflegel-Kämpfer, denen vorher die Augen verbunden worden waren, mühten sich am Dienstag auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus. Doch immer wieder landete der Dreschflegel - teilweise nur um "Haaresbreite" - links oder rechts am "Hahn" vorbei. Bis Marco Hofmann kam.

"Man muss vor dem Schlag einen halben Meter zurück gehen und dann mit Gefühl ausholen. Wenn man zu sehr ausholt und zu fest zuschlägt, geht es meistens vorbei - so wie bei meinem ersten Schlag", verrät Marco Hofmann sein Erfolgsgeheimnis. Scheiterte er beim ersten Mal noch knapp, war sein zweiter Versuch schließlich ein echter Volltreffer.

Der gebürtige Tschirner, der seit vielen Jahren im Flößerdorf wohnt und auch Präsident der "Neusicher Hannla" ist, hatte sich bereits in den letzten Jahren Lose gekauft - Voraussetzung für die Teilnahme. Da ihm aber nie das Losglück hold war, kam er bislang nicht zum Zug - bis zu diesem Jahr. Er schwang den Dreschflegels in die Höhe und schlug zu. Es rumste gewaltig - Volltreffer! Der "Hahn" stürzte "tot" zu Boden.

Dose als "Stellvertreter"

"Erschlagen" wurde kein richtiger Gockel, sondern lediglich eine Blechdose. Das lebendige Tier schaute dabei dem Spektakel aus seinem Käfig heraus aus sicherer Entfernung zu. Er ging als Gewinn an den Hahnenkönig. Tradition ist es, dass dieser den Hahn an den ausrichtenden Verein spendet, der ihn dann für wohltätige Zwecke versteigert. So war es auch heuer.

Der FC Bayern Fanclub Neuseser Flößer entschloss sich, den Erlös der Versteigerung dem Musikverein Neuses für die Jugendarbeit in der Flößerkapelle zugutekommen zu lassen. Dabei kam heuer eine neue Rekordsumme von 370 Euro zusammen. Das Tier ging an Alf Bayer aus Kronach. Auch bei seinem neuen Besitzer muss er nicht fürchten, im Kochtopf zu landen.

"Ich habe mal zu einem runden Geburtstag von Freunden ein Spanferkel geschenkt bekommen. Das lebt heute noch", lacht er. Eventuell will er sich zu seinem Hahn noch einige Hühner dazuzukaufen. Das entsprechende Grundstück dafür habe er. "Mal sehen, was meine Frau dazu sagt", schmunzelt der frischgebackene Gockel-Besitzer.

Alle guten Dinge sind drei - Dieses Sprichwort bewahrheite sich beim zuvor stattgefundenen Hahnenschlag der Kinder. Louis Oßmann aus Neuenreuth, der als Dritter ins Rennen ging, stellte seine Treffsicherheit unter Beweis. "Ich freue mich sehr", so der strahlende Achtjährige, der mit einem schönen Preis belohnt wurde.

Die Flößerkapelle Neuses übernahm die musikalische Umrahmung des Abends. Axel Schrepfer, der Präsident des FC Bayern Fanclubs Neuseser Flößer, und zugleich Hahnenkönig des Vorjahres, hieß die vielen Gäste willkommen. Die Grüße der Stadt Kronach übermittelte Dritter Bürgermeister Markus Wich.