Das Ratsgremium der Kreisstadt Kronach hat die Sanierung der Straße hinauf zum Kronacher Wahrzeichen beschlossen.
Am schlechten Zustand der Festungsstraße gibt es keinen Zweifel. Das machte auch der stellvertretende Leiter der Stadtwerke, Jochen Löffler, in der Stadtratssitzung am Montagnachmittag deutlich: "Was man oberflächlich sieht, ist Mensch und Maschine nicht mehr zumutbar - und das gilt nicht nur für die Oberfläche." Das Gremium stellte nun die Weichen für eine grundlegende Sanierung der Straße.
Markus Albrecht vom Ingenieurbüro IVS stellte das Konzept vor, das die unter anderem für den Tourismus wichtige Straße hinauf zur Festung Rosenberg wieder in Schuss bringen soll. "Was den Umfang angeht, ist der planerische Aufwand nicht allzu groß", erklärte er. "Aber der Teufel steckt in diesem Fall im Detail." Immerhin handle es sich um eine historische Straße, die hohen Belastungen, beispielsweise durch Busse, standhalten müsse.
18 Wochen Bauzeit geplant
Wie Albrecht ausführte, ist eine behindertengerechte Sanierung der Festungsstraße nicht möglich, allerdings soll am Schluss ein behindertenfreundliches Ergebnis erreicht werden. So sind unter anderem zwei Behindertenparkplätze beim Kriegerdenkmal vorgesehen, und auf einer Seite soll der Gehweg möglichst rutschfest ausgeführt werden.
Beim Pflaster wird es einen Wechsel vom ungebundenen zum gebundenen geben. Das heißt, es wird keine offenen Fugen auf der Fahrbahn geben, was die Beständigkeit des Belags verbessern und die Unterhaltskosten für die Stadt reduzieren soll. Auch das bisherige historische Kalkpflaster soll wieder verbaut werden, allerdings eher in Randbereichen. Zudem soll der Streckenabschnitt künftig einen alleeartigen Charakter erhalten.
Für die auf circa 18 Wochen veranschlagte Bauzeit wird es Umleitungsstrecken geben, die je nach Baufortschritt genutzt werden. Pkw könnten demnach über Dörfles und den Rosenhof in Richtung Festung geleitet werden sowie über die Blumau und Bernsroth. Lkw und Busse würden ebenfalls über Dörfles fahren.
Wie Löffler ergänzte, will die Stadt die Gelegenheit nutzen, auch gleich die Versorgungsleitungen auf Vordermann zu bringen und unter Umständen die Straßenbeleuchtung zu verbessern. Vom 1. August bis zum Jahresende 2018 grenzte Löffler das Zeitfenster für das Bauprojekt ein. Angesichts der Veranstaltungen auf der Festung sei dies die beste Option. "Ich sehe eine große Chance, die Maßnahme in diesem Zeitfenster en bloc durchzubringen." Eine Meinung, der sich nicht alle Räte anschlossen. Beispielsweise hielt Winfried Lebok (CSU) die Planung für "sehr sportlich" und zweifelte am Bauzeitpunkt.
"Es ist höchste Zeit, dass wir sanieren", betonte Jonas Geissler (CSU). Schließlich handle es sich um Kronachs wichtigste Straße für den Tourismus, die jetzt in einem peinlichen Zustand sei. Ralf Völkl (SPD) unterstrich, dass bei den Versorgungsleitungen gleich eine "Reserve" für die Zukunft eingeplant werden müsse. Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) bezeichnete das Konzept als eine Meisterleistung. Bei Gegenstimmen von Lebok und Angela Degen-Madaus (FL) wurde dem Vorhaben zugestimmt.
Satzung über den Straßenausbaubeitrag
Abschaffung Am 30. Januar 2017 hatte der Stadtrat für die Aufhebung der Straßenausbaubeitragssatzung gestimmt. Diese regelt die Beteiligung der Anlieger an größeren Straßenbaumaßnahmen. Auch im Falle der Festungsstraße müsste sie angewendet werden.
Antwort Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein legte nun die schriftliche Reaktion der Rechtsaufsicht (Landratsamt) vor. Diese forderte die "Aufhebung der Aufhebungssatzung". Die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung sei rechtswidrig, hieß es.
Beschluss Über die zunächst vorgeschlagene Aufhebung des Januar-Beschlusses wurde nicht abgestimmt. Vielmehr folgte das Gremium dem Vorschlag von Jonas Geissler, ein Gespräch mit den politischen Spitzen direkt beim Innenministerium anzustreben. Bis dahin wird der Vollzug der Januar-Entscheidung jedoch außer Kraft gesetzt, um rechtlich keine Probleme zu bekommen.