Nach der extremen Trockenheit im vergangenen Jahr sind viele Fichten in dem Waldgebiet von Schädlingen befallen. Sie werden derzeit gefällt und ersetzt.
Im Wald "Am Rauhen Berg" bei Pressig werden derzeit umfangreiche Waldarbeiten durchgeführt. Wie der Servicestellenleiter und stellvertretende Leiter des Forstbetriebs Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten, Stefan Wittenberg, und Forstwirtschaftsmeister Georg Scherbel bei einer Begehung vor Ort mitteilten, können sich die umfangreichen Waldarbeiten noch bis Ende Februar hinziehen.
Dabei hat sich in den vergangenen Tagen schon viel getan und teilweise sind schon Schneisen in dem vorher dicht besiedelten Waldgebiet von der Bundesstraße 85 aus zu sehen. Georg Scherbel kündigt aber schon mal an, dass man nach den notwendigen Baumfällarbeiten den Berg visuell nicht mehr erkennen werde.
Kupferstecher und Buchdrucker
Warum, was ist geschehen? Am bestehenden Wald haben am Fichtenbestand - und das ist der überwiegende Baumanteil - die Borkenkäfer Kupferstecher und Buchdrucker sowie auch die lange Trockenheit und hohe Temperaturen große Schäden an den Fichten angerichtet. An diesem Berg sind die Fichten besonders anfällig und gefährdet, weil der Boden sehr felsig ist und somit wenig Wasser speichern kann. Zudem handelt es sich um einen Südhang, der besonders in den Sommermonaten sehr erwärmt wird. Das führt zum Trockenstress der Fichte auf diesen Standorten und somit zur erhöhten Anfälligkeit gegenüber Schadorganismen wie Buchdrucker und Kupferstecher, erklären die beiden Forstexperten.
Nun werden die befallenen Bäume entfernt, das heißt eingeschlagen und aus dem Wald abtransportiert, was natürlich auch der Sicherheit von Nachbar- und Privatwäldern führt, denn die Schädlinge verbreiten sich sehr schnell, deshalb muss gehandelt werden, sind sich die Forstleute einig.
Zur Erschließung des Berges und um das Holz ernten und abtransportieren zu können, war es zunächst einmal erforderlich, Maschinenwege neu anzulegen und bestehende Wege zu verbreitern. Denn zum effektiven Einschlag und Abtransport sind Großgeräte, wie Rückewegebagger, Harvester und Seilschlepper im Einsatz. Die Maßnahme wird mit modernen Gerätschaften durch die Firma Franz Geisler aus Tschirn durchgeführt. Man rechnet mit etwa 1000 Festmeter Fichtenholz, das verkauft wird.
Scherbel: "Vorübergehend wird das Waldstück visuell einer Kahlfläche gleichen, aber im Sommer wird bereits die Pracht der schon angepflanzten Laubbäume zur Geltung kommen. Das Ziel ist, einen stabilen Mischwald mit standortgerechten Baumarten, die widerstandsfähiger als die Fichte und gegenüber den Folgen des Klimawandels resistenter sind." Auf großen Teilen der Fläche besteht bereits eine standortgerechte Waldverjüngung aus Eiche, Bergahorn, Buche und Tanne. Diese Baumarten sind hier besser geeignet, die zukünftige Waldgeneration zu bilden.
Sofern noch Anpflanzungen an einigen Stellen notwendig sind, werden diese in den nächsten ein bis zwei Jahren noch nachgepflanzt und zwar vorwiegend mit Eiche, versichert der Forstbetrieb Rothenkirchen.