In der vollbesetzten Neukenrother Zecherhalle zeigten Jugendliche aus Ober- und Unterfranken das von ihnen einstudierte Adonia-Musical "Isaak".
Welche Kraft hat der Glaube an Gott, welche positive Wirkung hat er auf das Leben der Menschen? "Mein Gott, der mich sieht, du übersiehst mich nicht. Wer geht nicht achtlos mit mir um? Wer nimmt sich Zeit, mich zu verstehn? Dass du mich siehst, macht mich sicher, es zeigt mir, dass ich wertvoll bin." Diese Kernbotschaft vermittelte das Adonia-Musical "Isaak" in der Neukenrother Zecherhalle. Es war von Jugendlichen aus ganz Ober- und Unterfranken in einem viertägigen Musicalcamp einstudiert worden.
"Jeder, der an IHN glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben", machten die Darsteller deutlich. Abraham und sein Sohn Isaak sind ein paar Tage zu zweit unterwegs. Diese biblische Erzählung wurde der heutigen Zeit angepasst, gingen beide doch mit einem Fahrrad auf die Reise. "Ein richtiges Männerwochenende", zeigte sich Mutter Sarah glücklich. Jedoch wollte Abraham die Freude nicht so recht überkommen. Schließlich sollte er seinen Sohn Isaak Gott zum Opfer bringen.
"Ins gemachte Nest..."
"Papa, warum opfern wir eigentlich?", wollte Isaak wissen. "Um Gott zu zeigen, dass wir ihn lieben und ihm dienen." Während der Reise wurde auch zurückgeblickt auf die Vorgeschichte. Abraham und sein Neffe Lot waren einst weggezogen in ein anderes Land. "Sein Gott hatte es ihm gesagt." Abraham diente dem unsichtbaren Gott, nicht den Göttern. "Ich gehe los, weil du mich rufst", sang der großartige Chor.
In Kanaan wurden Abraham und Lot nicht gerade freundlich empfangen. "Es reicht, wir haben die Brunnen gegraben und die Straßen gebaut", klang dies verblüffend ähnlich zu heutigen fremdenfeindlichen Äußerungen. "Und jetzt kommen die einfach und setzen sich ins gemachte Nest!" Irgendwie allzu gut bekannt. "Ich habe die Schnauze voll von diesem Menschenstrom. Man sollte sie alle dorthin zurückschicken, wo sie her kommen."
"Zieht nicht über Menschen her die ihr gar nicht kennt", gab ein anderer zu bedenken. "Uns geht es doch gut, wir haben Platz für alle." Schließlich durften Abraham und die Seinen bleiben.
"Ich will dir so viele Nachkommen schenken, dass diese unzählbar sind", versicherte Gott Abraham. Abraham und seine Frau Sarah konnten nicht so richtig an Gottes Versprechen glauben, dass beide noch ein Kind bekommen würden. Sarah war 90. So wählten beide Sarahs Sklavin Hagar als "Leihmutter" aus. Diese gebar Ismael. Auch ihr wurde von Gott versprochen, dass ihr Sohn Stammvater von unendlich vielen wird. "Irgendwie habe ich gedacht, dass Ismael der Sohn ist, den Gott mir geschenkt hat", sagte Abraham. Aber dann wurde Sarah schwanger und gebar Isaak.
"Papa, ich soll getötet werden?", fragte Isaak seinen Vater, als er erfuhr, dass er geopfert werden sollte. "Gott ist wichtig, alles andere nichtig", wurde Vater und Sohn klar. Beide wollten am liebsten weglaufen von Gott, aber das ging nicht. "Tue dem Jungen nichts", wurde Abraham von einem Engel aufgetragen, als dieser seinen Gehorsam Gott gegenüber beweisen wollte. Abraham hätte seinen Sohn nicht verschont, sondern ihn hingegeben.