Die Kommunen im Zweckverband Wasserversorgung Frankenwaldgruppe müssen in den nächsten 20 Jahren insgesamt sechs Millionen Euro aufbringen.
Die Gemeinden, die im Zweckverband Wasserversorgung Frankenwaldgruppe (FWG) zusammengeschlossen sind, bekommen noch in diesem Jahr ihre Bescheide für die Investitionsumlage. Insgesamt leisten die Kommunen in den nächsten 20 Jahren für die Finanzierung des Ortsnetzes einen Anteil von sechs Millionen Euro. Die Berechnung der Umlage 2020 wurde unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen zum Juni 2018 und der Zahl der Hausanschlüsse vorgenommen. Die ersten Zahlungen werden im Jahr 2020 fällig. Das erklärte Vorsitzender Jürgen Baumgärtner am Freitag bei der Verbandsversammlung auf Anfrage. Die Gemeinden haben sich bereits im vergangenen Jahr darauf geeinigt, ihre Investitionsumlagen zu bezahlen. Nur bei der Stadt Teuschnitz steht die Entscheidung noch aus. Seit längerem war die Bürgermeisterin Gabi Weber wieder bei einer Verbandsversammlung anwesend, die sie allerdings zu Beginn der nichtöffentlichen Sitzung verließ. Sie war auch die einzige, die sich gegen die Haushaltssatzung und den Finanzplan bis 2027 aussprach.
Sechs Millionen Euro an Krediten
Laut Haushaltsplan sollen in diesem Jahr sechs Millionen Euro an Krediten für Investitionen aufgenommen werden. Insgesamt sollen heuer rund 8,64 Millionen Euro investiert werden. Für Ortsnetze stehen insgesamt rund 4,51 Millionen Euro zur Verfügung. Darunter fallen beispielsweise teilweise die Sanierung von Ortsnetzen wie in Lauenhain, Reichenbach, Birnbaum, Windheim, Hesselbach, Schäferein-Rosslach, Steinberg, Lahm und Effelter.
Wie Baumgärtner erklärte, müsse in diesem Jahr noch kräftig investiert werden, nicht zuletzt wegen der Förderungen. In den folgenden Jahren minimierten sich die Investitionssummen. So geht der Vorsitzende für 2020 von einer Zahl von insgesamt rund 3,46 Millionen Euro, ein Jahr später von 2,47 Millionen Euro und ab dem Jahr 2022 von kontinuierlichen Investitionen von rund 1,17 Millionen Euro jährlich aus. Bis zum Jahr 2040 solle die Sanierung der FWG abgeschlossen sein. Zum ersten Mal würden dann die Einnahmen der FWG größer als die Ausgaben sein. Es könnten dann also Rücklagen gebildet werden.
Auf Risiken hingewiesen
Baumgärtner verhehlte auch gewisse Risiken nicht. In diesem Zusammenhang nannte er die Preisstabilität in der Branche: Keiner wisse, wie es um das Baugewerbe in 15 Jahren bestellt ist. Während im Jahr 2003 noch 1,3 Millionen Beschäftigte in der Baubranche verzeichnet werden konnten, gebe es derzeit nur noch rund 800 000 Fachkräfte. Außerdem könne keiner vorhersagen, wie lange die Richtlinien des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) gelten. "Die bisherigen greifen bis zum Jahr 2021." Der Vorsitzende ist jedoch sehr zuversichtlich, dass auch danach die RZWas gelten wird. Denn aktuell, so meinte er, stünden die Zeichen in der Wirtschaft auf Stagnation und Rezession. Der Staat könne daher solche Richtlinien, die durchaus auch als Investitionsprogramme zu verstehen sind, nicht kippen.
Als ein weiteres Risiko, das seine Sanierungskonzepte ändern könnten, sieht Baumgärtner das Zinsniveau. Die bisherigen Zinsbindungen liefen für zehn Jahre. Es müssten daher rechtzeitig Verhandlungen mit den Banken geführt werden, um auch weiterhin von günstigen Zinsen profitieren zu können.
Baumgärtner betonte, dass er seinen Beitrag zur Sanierung der FWG geleistet habe: "Mehr kann ich nicht tun!" Er habe gelernt, dass man bei Großprojekten einen langen Atem benötigt. Für ihn steht deshalb fest, dass auch seine weiteren Vorhaben wie der Neubau einer Klinik und einer Stadthalle eines Tages Realität werden.
Die Investitionsumlagen
Soviel müssen die einzelnen Gemeinden 2020 leisten: