Die Freischießen-Saison ist beendet. Die Polizei beobachtete mehr Aggressivität als sonst: In der XXL-Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gab es zehn Körperverletzungen. Insgesamt ist alles aber verhältnismäßig ruhig abgelaufen.
Jetzt ist sie wieder vorbei: die fünfte Jahreszeit in Kronach. Elf Tage feiern liegen hinter uns. Für die Polizei war das diesjährige Freischießen dagegen nicht immer lustig: "In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatten wir insgesamt zehn Körperverletzungen. Das ist ungewöhnlich viel, ein absoluter Spitzenwert", sagt Polizeichef Uwe Herrmann. Er beobachtet eine erhebliche Steigerung, was das Aggressivitätspotenzial angeht. "Die Konflikte sind wieder verstärkt auf dem Bahnhofsplatz. Vergangenes Jahr war es da noch ruhig, jetzt war die Hölle los. Ich weiß nicht, woran es liegt", meint Herrmann.
Abgesehen vom Mittwoch ist es während der Woche - mit jeweils einer Körperverletzung - sonst relativ ruhig abgelaufen. Am ersten Wochenende waren es insgesamt zehn Körperverletzungen, jetzt am zweiten Wochenende drei. "Die Gewaltdelikte konzentrieren sich eindeutig auf die XXL-Nächte. Drei Viertel aller Delikte sind nach Mitternacht", erklärt Herrmann.
Er vermutet außerdem noch viel mehr körperliche Auseinandersetzungen: "Wir kriegen nur einen kleinen Bereich mit. Es sind mit Sicherheit drei- bis viermal mehr Delikte, die aber nicht zur Anzeige kommen. Herrmann zufolge liege es nun bei der Stadt, darüber zu beraten. Insgesamt gebe es aber keinen Grund zur Besorgnis: "Insgesamt sind wir zufrieden und es ist verhältnismäßig ruhig abgelaufen", sagt Stefan Zwosta von der Polizei Kronach.
Zufrieden ist auch der erste Schützenmeister Franz Jungkunz: "Es war sehr schön. Das Freischießen hat mir viel Freude gemacht." Nur einen Abend hat er ausgelassen, sonst war er immer dabei. Zwar sei es zwischendurch auch immer wieder mal anstrengend gewesen, in solch eine große Organisation eingebunden zu sein, hat er aber genossen: "Vor allem wenn man dann sieht, dass es Früchte trägt." Sein Highlight: das Feuerwerk. "Es ist wieder ein Stück besser geworden", schwärmt Jungkunz.
Im Kontakt mit Anwohner Mit dem Anwohner, der die XXL-Nächte und die Ü30-Party mithilfe eines Anwalts unterbinden wollte, steht der Schützenmeister in Kontakt. "Ich glaube, wir haben eine Gesprächsebene gefunden. Jeder hat seine Position, aber auch Verständnis für den anderen", sagt Jungkunz.
Eine positive Bilanz zieht auch Platzmeister Charly Wittig: "Die Besucherzahlen waren gut. Es ist kein Unfall passiert." Bloß die ersten beiden Tage und der Feuerwerkstag liefen etwas schlechter als gewohnt.