Filmburg-Betreiber investieren in neue Technik

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Haben den Durchblick, was Kinotechnik betrifft: Brigitte Grober (mit der neuen 3D-Brille) und Stefan Grober (mit der veralteten) Fotos: Sabine Herteux
Haben den Durchblick, was Kinotechnik betrifft: Brigitte Grober (mit der neuen 3D-Brille) und Stefan Grober (mit der veralteten)  Fotos: Sabine Herteux
Stefan Grober spielt einen Film in die neue Anlage ein.
Stefan Grober spielt einen Film in die neue Anlage ein.
 

Die Betreiber der Filmburg in Kronach haben in neue digitale Anlagen investiert: Die neue HFR-Technik bietet noch schärfere und knackigere Bilder. Und die neuen 3D-Brillen sehen nicht nur schöner aus.

Nicht nur optisch machen sie jetzt mehr her. Vor allem das Gewicht macht den Unterschied aus. 58 Gramm hat die alte 3D-Brille in der Kronacher Filmburg noch gewogen. Nach zwei Stunden Kino konnte es da auf Ohren und Nase schon mal drücken. Die neue Brille mit Polarisationsgläser n bringt kaum noch etwas auf die Waage: gerade mal 17 Gramm. Und für Kinder gibt es künftig eigene, kleinere Exemplare - sie wiegen zwölf Gramm. Die Brillen werden ab sofort nicht mehr für die Länge des Kinofilms ausgeliehen, sondern können für einmalig einen Euro gekauft werden. "Zum nächsten 3D-Film dürfen die Brillen wieder mitgebracht werden. Auch dann, wenn der Gast sie in einem anderen Kino gekauft hat", erklärt Stefan Grober, der mit Rainer Lippert das Kronacher Kino betreibt.

Doch die neuen Brillen sind längst nicht die einzige Neuerung im Kino.
Grober und Lippert haben in neue digitale Anlagen für Bild, Ton und 3D investiert. Die neue Technik HFR (High Frame Rate) ermöglicht durch erhöhte Bildfrequenz sowohl bei 2D- als auch bei 3D-Filmen schärfere Bilder. "Bei schnellen Kameraschwenks verwischen die Bilder nicht mehr", erklärt Grober. Statt bisher 25 Bildern pro Sekunde können jetzt bis zu 100 Bilder pro Sekunde gezeigt werden.

Die HFR-Technik wird Grober zufolge immer häufiger bei Filmproduktionen eingesetzt. Ab nächstem Jahr ist mit einigen Filmen zu rechnen, die die Technik nutzen. Bisher ist es nur der Film "Hobbit". Der zweite Teil, "Hobbit 2", der am 12. Dezember in den deutschen Kinos anläuft, wird in Kronach der erste Film sein, der mit der neuen Technik angesehen werden kann. "Meines Wissens nach sind wir im Umkreis damit die Ersten. HFR ist der nächste Entwicklungsschritt und es ist immer besser, wenn man von Anfang an dabei ist", findet Grober. Für ihn und Lippert bedeutete die neue Anlage eine Investition im sechsstelligen Bereich. 25 Prozent der Kosten wurden von der Filmförderungsanstalt und von der Landesbank für Aufbaufinanzierung gefördert.

Auch das 3D-System des Kinos wurde gegen das laut Grober "gegenwärtig leistungsfähigste 3D-System" ersetzt. Hierfür mussten die vorhandenen Leinwände gegen silberbeschichtete Exemplare ausgetauscht werden. Ebenfalls wurde in neue Dolby-Anlagen investiert.

"Die Investition hilft, Kronach insgesamt attraktiv zu halten, gerade bei jungen Leuten", sagte Angela Hoffmann (CSU), Zweite Bürgermeisterin. Sie informierte sich gemeinsam mit Landrat Oswald Marr (SPD) vor Ort über die Investition.

Kinobesucher können die neue Technik in allen Sälen auf allen insgesamt 400 Plätzen sehen. Und auch für Grober selbst wird es am 12. Dezember, wenn der zweite Teil von "Hobbit" in seinem Kino anläuft, das erste Mal sein, dass er die HFR-Technik in den eigenen vier Kinowänden erlebt.