Feuerwehr Friesen hat viele Gründe zum Feiern

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Vorsitzender Ralf Wich ernennt Elmar Geigerhilk zum Ehrenmitglied. Fotos: Heike Schülein
Vorsitzender Ralf Wich ernennt Elmar Geigerhilk zum Ehrenmitglied. Fotos: Heike Schülein
Die Friesener Wehr ehrte langjährige Aktive und Mitglieder. Foto: Heike Schülein
Die Friesener Wehr ehrte langjährige Aktive und Mitglieder. Foto: Heike Schülein
 
Staatliche Ehrungen bei der Friesener Wehr: Das Bild zeigt (von links) stellvertretenden Landrat Bernd Steger, Georg Zwingmann, Elmar Geigerhilk, Andreas Franz, Marco Wich, KBI Matthias Schuhbäck, Rolf Fischer. Foto: Heike Schülein
Staatliche Ehrungen bei der Friesener Wehr: Das Bild zeigt (von links) stellvertretenden Landrat Bernd Steger, Georg Zwingmann, Elmar Geigerhilk, Andreas Franz, Marco Wich, KBI Matthias Schuhbäck, Rolf Fischer.  Foto: Heike Schülein
 

Die Feuerwehr in Friesen hatte am Wochenende gleich mehrere Gründe zum Feiern. Die Jugendfeuerwehr wurde 25 Jahre, eine Wärmebildkamera wurde angeschafft und bei den Ehrungen gab es eine echte Premiere.

Bewegende Momente in Friesen: Elmar Geigerhilk bekam angesichts der hohen Ehrung und der damit verbundenen Wertschätzung kurzzeitig feuchte Augen. Vorsitzender Ralf Wich überreichte die Ernennungsurkunde sowie ein Aquarell des Heiligen Florian, das nur Ehrenmitgliedern der Wehr vorbehalten ist. Und genau zu diesen zählt seit Sonntag der Aktivposten, dessen beispielhaften Verdienste um die Wehr mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt wurden.

Elmar Geigerhilk trat 1974 in die Feuerwehr Friesen ein. Der Hauptlöschmeister hat zahlreiche Funktionen inne. So ist er seit 1978 Gruppenführer, von 1981 bis 1986 war er stellvertretender Kommandant sowie von 1986 bis 1998 Kommandant, von 1998 bis 2010 war er Hausmeister für das Gerätehaus. Seit 1978 ist er Verwaltungsrat in verschiedenen Funktionen sowie seit 1975 im Ehrenzug.

Unter seiner Regie als Kommandant gab es zahlreiche Anschaffungen - so der Gerätehausbau von 1986 bis 1988, die Ersatzbeschaffung des LF 8 im Jahr 1992 sowie das Notstromaggregat 1994. Eingeführt wurden die Jugendfeuerwehr 1989, der Atemschutz 1992 sowie der "Florianstag" 1990. Ein Großschadensereignis in dieser Zeit war der Großbrand im Sägewerk Fischer 1993. Besonders in Erinnerung ist ihm ein Autounfall in den 80-er Jahren in Roßlach mit zwei getöteten jungen Menschen geblieben. "Auch nach seiner Dienstzeit als Kommandant stand und steht er seiner Feuerwehr mit Rat und Tat zur Seite. Darum ist er ein Beispiel an wahrer Freundschaft, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft - eben ein echter Feuerwehrmann", so der Vorsitzende, der sich auch herzlich bei dessen Ehefrau, Elfriede Geigerhilk, bedankte.

Zum Frühschoppen mit Ehrungen hatten sich am Sonntagvormittag im Festzelt wiederum zahlreiche Besucher eingefunden. Zudem wurde an diesem Tag auch das 25-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr gefeiert. Dem Frühschoppen war ein von Pater Waldemar sehr stimmig zelebrierter Festgottesdienst mit Kirchenparade vorausgegangen.

Elmar Geigerhilk ist der erste in der Geschichte der Wehr, der für 40-jährige Dienstzeit geehrt wurde. Seine Auszeichnung in Gold sowie weiterer verdienstvoller Kameraden - Rolf Fischer, Marco Wich, Andreas Franz und Georg Zwingmann - mit dem staatlichen Ehrenzeichen in Silber, nahmen stellvertretender Landrat Bernd Steger sowie KBI Matthias Schuhbäck vor. Steger lobte die Einsatzbereitschaft und die Verdienste der Geehrten um die Allgemeinheit - insbesondere von Elmar Geigerhilk, der eine ganze Feuerwehr-Generation miterlebt habe.
Der stellvertretende Landrat gratulierte insbesondere aber auch zum 25-jährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr. Zu jener Zeit habe sich die Kreisbrandinspektion sehr für die Gründung solcher Jugendfeuerwehren im Landkreis eingesetzt, was sehr wichtig für die Gewinnung des Nachwuchses gewesen sei. "Der Nachwuchs ist unsere Zukunft", appellierte er.

Die Glückwünsche der Stadt Kronach übermittelte 2. Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU), die die besondere Verbundenheit der Wehr mit der Kreisstadt herausstellte.

Beim Florianstag standen auch vereinsinterne Ehrungen für Mitglieder an, die der Wehr bereits seit 40 oder gar 50 Jahren die Treue halten. 50 Jahre Mitglied ist Alois Fischer, 40 Jahre Mitglied er sind Werner Beitzinger, Matthias Ebert, Hans Fischer, Heinrich Geiger, Elmar Geigerhilk, Johannes Kraus, Franz Roos

Der Florianstag hatte bereits am Samstag mit der Einsatzübung der Jugendfeuerwehren im Inspektionsbereich II am Sägewerk Gebrüder Geiger begonnen. Abends wurde ein italienscher Abend gefeiert. Am Sonntagnachmittag fand eine Schauübung der Friesener Wehr am Dorfplatz statt, bei dem die neu e Wärmebildkamera in der Praxis erlebt werden konnte.

Freude über moderne Technik

Kommandant Markus Geiger stellte beim Florianstag die neue Wärmebildkamera der Friesener Wehr vor. Zuvor dankte er den Kameraden, die vor 25 Jahren die Gründung einer Jugendwehr ermöglichten Sie seien gleichzeitig Zeitzeugen der Entwicklung der Wehr, vom "Fassadenduscher" - Aussage Elmar Geigerhilk in seiner Kommandantenzeit - zu einer Feuerwehr, die den Brandherd auch von innen bekämpfen könne, dank Atemschutz.
"Um dies in Zukunft noch gezielter und sicherer für die Einsatzkräfte zu leisten, hat die FF Friesen im Jahr 2013 eine Wärmebildkamera angeschafft", so der Kommandant. "Eine Notwendigkeit, ein Spielzeug, wie es manche nennen, oder eine Anschaffung, die Leben retten kann", so Geiger weiter.

Nach oben keine Grenze

Schon Anfang 2013 habe sich die Führung mit dem Thema Wärmebildkamera beschäftigt. Doch die Finanzierung eines solchen Geräts sei zunächst nicht machbar gewesen - kein Gerät unter 6000 Euro, nach oben keine Grenzen. Beim Lesen einer Fachzeitschrift sei er schließlich auf eine Annonce des Herstellers, der Firma Leopold Siegrist, gestoßen - im Angebot eine Wärmebildkamera, die laut ihrer Werbung die billigste auf dem Markt sei.
Zeitnah wurde Kontakt aufgenommen und ein Angebot eingeholt - auch von anderen Herstellern. Zudem wurden Vorführungen und Messen besucht. Doch die Entscheidung fiel für das Siegrist-Modell, weil Preis und Leistung stimmten. Zudem erhielt man ein CO-Mess- und Warngerät gratis dazu, da zeitgleich im Landkreis noch drei Kameras bestellt wurden und dieser Auftrag in eine Sammelbestellung umgewandelt wurde.

Schon im Brandeinsatz

Am 27. August 2013 wurde die Kamera nach Friesen ausgeliefert, ihren ersten Einsatz leistete sie am 23. Oktober 2013 beim Brand eines Hackschnitzelbunkers, wo sie ihre Nützlichkeit unter Beweis stellte. Der Preis der Kamera betrug 4575,55 Euro. 2750 Euro erhielt man als Zuschuss von der Regierung. Großzügige Spenden von Geschäftsleuten, Freunden und Gönnern hätten die Anschaffung erst möglich gemacht.