Viele Besucher zog es zum achten Apfelfest nach Effelter. Ausrichter waren die Vereinsgemeinschaft Effelter und der Förderverein Effeltermühle.
Gut Bescheid wissen sollte die neue Regentin über ihr Heimatdorf und natürlich über Äpfel. Das waren die Voraussetzungen für die Inthronisierung derApfelkönigin, die am Sonntag im Garten der Effeltermühle stattfand. Sicher konnte die Kandidatin Eva Schnappauf die Fragen beantworten - beispielsweise wann Effelter das erste Mal urkundlich erwähnt wurde sowie die Bedeutung des Ortsnamens. Es zählte aber nicht nur die Theorie, auch in der Praxis sollte sie fit sein.
Für eine Titelaspirantin bedeutet das eine knifflige Aufgabe rund um das herbstliche Obst: in diesem Fall das Bestimmen verschiedener Apfelsorten, die in Effelter wachsen. Kein Problem für Eva, die die drei ausgewählten Sorten sofort erkannte und auch wusste, wo die dazugehörigen Bäume stehen.
Das war gekonnt, und die Zuschauer sind begeistert.
Die Frage von Klemens Löffler, Sprecher der örtlichen Vereine, ob sie die 19-Jährige als ihre neue "Botschafterin des Apfels" für die kommenden beiden Jahre wollten, war daher nur formell. Mit großem Applaus erhielt die Neue auf dem Apfelthron von ihrer Vorgängerin Julia Löffler die Insignien der Macht: die Schärpe und natürlich die Apfelkrone. Die Inthronisierung wurde gleich gebührend mit einem Apfelschnaps begossen.
Anschließend ging es für Eva - angeführt von Harald Kotschenreuther auf dem Akkordeon - auf eine Ehrenrunde über den Festplatz, bevor sie den Musikverein Effelter bei zwei Stücken dirigierte.
Idealbesetzung
Eva Schnappauf ist eine Hoheit wie aus dem Bilderbuch: jung, hübsch und aufgeschlossen.
"Als mich unser Dirigent Klemens Löffler gefragt hat, ob ich Apfelkönigin werden möchte, habe ich gleich Ja gesagt", verrät die Industriekauffrau. Apfelkönigin zu sein, sei ein "schöner Job" - aber auch "eine große" Ehre, da man seinen Heimatort repräsentiere. Außerdem freue sie sich, dass die Reihe weitergeführt werde. Ihre Schwester Anna war ebenfalls bereits einmal Apfelkönigin und ihre direkte Vorgängerin, Julia Löffler, ist Evas beste Freundin.
Ein wenig aufgeregt sei sie schon bei ihrer Inthronisierung gewesen, da viele Besucher zuschauten. Von den kommenden zwei Jahren erhofft sich die Regentin, die aktive Musikerin im Musikverein Effelter ist, jede Menge Spaß. "Ich freue mich sehr", meint sie und strahlte.
Julia Löffler bedauerte ein wenig, dass nach zwei Jahren nun Schluss ist.
Neben lokalen Einsätzen war sie auch über die Landkreisgrenzen hinaus gefragt.
Das Apfelfest in Effelter wurde 2000 anlässlich des 777-jährigen Bestehens der Ortschaft ins Leben gerufen, um den Apfel wieder mehr ins Apfeldorf zu holen. Seitdem findet das Fest im zweijährigen Turnus statt. Die erste Apfelkönigin war Kathrin Löffler von 2002 bis 2006. Es folgte Corinna Löffler von 2006 bis 2010. Beide hatten das Amt wegen mangelnder Nachfolgerinnen vier Jahre inne. Danach waren Anna Schnappauf von 2010 bis 2012 an der Macht sowie die letzten beiden Jahre Julia Löffler.
Tradition ist es in Effelter, dass vor dem Gottesdienst am Sonntag von der scheidenden Apfelkönigin zur Zufahrt zur Effeltermühle ein Apfelbäumchen gepflanzt wird. Unterstützung erhielt Julia Löffler hierbei unter anderem von Bürgermeisterin Susanne Grebner.