Am Dienstag geht die Schule wieder los. Für die zehnjährige Emma Neubauer beginnt damit auch ein neuer Lebensabschnitt. Sie wechselt an eine weiterführende Schule und hat sich darauf schon vorbereitet.
Ganz gelassen steigt Emma Neubauer aus dem Zug, spurtet die Treppen hinunter zur Unterführung und marschiert dann immer weiter durch die Stadt. Die Zehnjährige kennt ihren künftigen Schulweg schon, mit ihrer Freundin Hanna ist die Windheimerin in den Ferien bereits einmal mit dem Zug nach Kronach gefahren, vom Bahnhof aus zum Kaspar-Zeuß-Gymnasium gelaufen. Dort wird Emma nämlich ab Dienstag zur Schule gehen.
Aufgeregt ist die pfiffige Emma wegen des Wechsels an die weiterführende Schule noch nicht. Schließlich hat Hanna ihr schon viel über die neue Schule erzählt, "dass es schön ist, die Lehrer auch ganz nett sind". Hanna geht nämlich ab Dienstag schon in die sechste Klasse. Und außerdem gehen auch noch drei weitere Mädchen aus Emmas bisheriger Klasse mit an das Kaspar-Zeuß-Gymnasium.
Überhaupt sind viele Freundinnen von Emma an der Schule, erzählt sie. Auch ihre Mama war einst dort Schülerin. Auf dem Weg, den Emma mittlerweile schon kennt, plappert sie munter drauf los. Auf Französisch und Latein, die Fremdsprachen, die sie an der weiterführenden Schule zwar noch nicht im ersten Jahr, aber später lernen wird, freut sie sich am meisten.
10 Minuten vom Bahnhof zur Schule An der Europabrücke läuft Emma über den Zebrastreifen und schnurstracks weiter Richtung Volkshochschule. Wieder über die Straße und von der Sparkassen-Hauptstelle aus direkt zu ihrer künftigen Schule. Emma kennt den Weg also schon. "Man kann auch ein bisschen anders laufen. So haben wir das neulich gemacht, als ich mit Hanna gelaufen bin. Den einen Weg hin, den anderen zurück."
Zehn Minuten läuft sie vom Kronacher Bahnhof bis zu ihrer neuen Schule - außer sie läuft früh nicht ganz so flott. Denn künftig muss die angehende Gymnasiastin aus dem schon um 6.20 Uhr den Bus Richtung Förtschendorf erwischen, wo sie dann in den Zug nach Kronach umsteigt. "Um 5.30 Uhr stehe ich auf, vielleicht auch erst um 5.45 Uhr", überlegt sie. Aber zu knapp dran sein will sie früh auf keinen Fall. Um 6.45 Uhr fährt der Zug dann ab Förtschendorf, mit dem sie dann 30 Kilometer später um 7 Uhr in Kronach ist.
Ihren Stundenplan hat sie zwar noch nicht, auch an der Türe zur Gymnasium hängt noch nicht aus, welchen Klassenlehrer Emma bekommen wird. Doch eines weiß sie schon: "Wenn wir nach der fünften Stunde aus haben, müssen wir schon zügig laufen, um den Zug noch zu erwischen. Nach der sechsten nicht."
Pausenverkauf an der neuen Schule Vor dem Kaspar-Zeuß-Gymnasium stehend, blickt Emma hoch. Ganz schön groß die Schule. Aber erstens haben die Tutoren den künftigen Fünftklässlern die Schule schon bei einem Infotag gezeigt und außerdem, sagt Emma, lernt man ja schnell, sich zurechtzufinden. Was die neue Schule hat, was ihre bisherige in Steinbach am Wald nicht hatte? "Einen Pausenverkauf." Emma betrachtet auch die Container, die wegen der Bauarbeiten am Schulgebäude aufgestellt sind.
Ob sie in einem solchen ihr Klassenzimmer haben wird, weiß sie noch nicht. Aber Emma ist gut informiert, weiß genauestens über die Bauarbeiten Bescheid, welcher Teil schon fertig ist, wann die Arbeiten beendet sein sollen. Klar, immerhin freut sie sich schon auf ihren Schulwechsel. Gut erholt hat sie sich in den Ferien, erzählt sie. Am Ferienprogramm habe sie teilgenommen, bei ihrer Cousine übernachtet und mit ihrer Familie verschiedene Ausflüge gemacht, zum Beispiel ins Fußballstadion von Greuther Fürth. Emma ist nämlich Fußballfan, Greuther Fürth ihr Lieblingsverein - "aber ein bisschen bin ich auch Bayern-Fan", gesteht sie.
Ihrem Schulwechsel steht also nichts mehr im Wege. Der neue Schulranzen ist schon gekauft, auch ein paar andere Schulsachen. Fehlen nur noch Blazer und Stiefeletten - immerhin tritt man ja nicht jeden Tag an ein Gymnasium über - dann kann es am Dienstag losgehen.