Ein Neubau als Treffpunkt?

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Im jetzigen Kindergarten sollte die ehemalige Lehrerwohnung im Obergeschoss zu einen Dorfgemeinschaftsraum umgestaltet werden. Jetzt wird der Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses oberhalb des Feuerwehrhauses favorisiert (Bild). Veronika Schadeck
Im jetzigen Kindergarten sollte die ehemalige Lehrerwohnung im Obergeschoss zu einen Dorfgemeinschaftsraum umgestaltet werden. Jetzt wird der Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses oberhalb des Feuerwehrhauses favorisiert (Bild).  Veronika Schadeck

Für Lauenhain wird die Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses diskutiert. Allerdings sind noch einige offene Fragen zu klären.

Eigentlich sollte die Lehrerwohnung in der alten Schule in Lauenhain zu einem Dorfgemeinschaftsraum umgestaltet werden. Die Vorplanungen wurden gemeinsam mit Bürgern durch das Architekturbüro Müller in Kronach vorangebracht. Dabei kamen Kosten in Höhe von 380 000 Euro zustande. Jetzt wurde bei einem Abstimmungstermin mit dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE) Ende des vergangenen Jahres die Förderfähigkeit eines Neubaus diskutiert.

Man kam zum Fazit, dass ein Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses in Lauenhain mit 60 Sitzplätzen, Sanitäranlagen und Küche rund 400 000 Euro kosten würde. Mittlerweile hat das ALE eine Förderung der förderfähigen Kosten in Höhe von 90 Prozent in Aussicht gestellt. Das erklärte Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) am Donnerstagabend bei der Stadtratssitzung seinem Gremium.

Er teilte weiter mit, dass der Ortssprecher Stefan Grüdl sich bereit erklärt habe, zusammen mit einem Team für einen ordentlichen Zustand des Dorfgemeinschaftshauses zu sorgen.

Wieviele Veranstaltungen finden statt? Wieviele Vereine nutzen das Gebäude? Wer ist für den Unterhalt zuständig? Bauen wir ein Haus für zwei Veranstaltungen, die künftig in Lauenhain stattfinden? Was ist mit der Nachnutzung der alten Schule? fragte Gerhard Rentsch (CSU). Er sei nicht grundsätzlich gegen ein Dorfgemeinschaftshaus, aber solange diese Fragen nicht geklärt seien, könne er keine Zustimmung geben.

In Lauenhain gebe es keine Gastronomie mehr, so der Bürgermeister. Es stelle sich die Frage: "Wo und wie investiere ich, um eine Dorfgemeinschaft zu erhalten!"

Hermann Feuerpfeil (FW) riet, vor einer endgültigen Entscheidung abzuklären, wie lange der Kindergarten angesichts der Geburtenentwicklung in dem kleinen knapp 200 Einwohner zählenden Stadtteil noch Bestand haben wird. Gerhard Rentsch schlug vor, das Thema in der nächsten Sitzung noch einmal auf die Tagesordnung zu bringen. Bis dahin können offene Fragen geklärt werden.

Timo Ehrhardt gab zu verstehen, dass es sich keineswegs um eine Zustimmung handele, sondern um einen "Antrag zur Planungsfreigabe" für das ALE. Er schlug weiterhin vor, dass sich der Bauausschuss detailliert den offenen Fragen annehmen sollte. Letztendlich wurde sein Vorschlag einstimmig befürwortet.

Ohne Gegenstimme wurde die Haushaltssatzung 2019 verabschiedet. Rund 6 116 000 Euro will die Stadt in diesem Jahr investieren. Die Stadt habe diese Summe im Haushalt kalkuliert, so der Bürgermeister. An Kreditaufnahmen seien 1 636 634 Euro vorgesehen.

Größere Projekte seien dabei die Generalsanierung des Kindergartens St. Michael, die zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde durchgeführt wird, die Parkscheune in Lauenstein, der Ersatzneubau des Bauhofs, der Kauf von drei Eigentumswohnungen bei der Wohnanlage "Zukunftsorientiertes Wohnen".

Prioritäten für den Straßenbau

Hinzu kommen über 700 000 Euro an Investitionen in die Wasserversorgung. In diesem Zusammenhang erklärte der Bürgermeister, dass die Stadt auf Förderungen nach den RzWas-Richtlinien hoffen könne. Er wies weiter darauf hin, dass der Bauausschuss gefordert sei, im ersten Halbjahr eine Prioritätenliste für Straßenbaumaßnahmen aufzustellen. Nach dieser sollen in den nächsten zwei Jahren die Maßnahmen durchgeführt werden. Hermann Feuerpfeil (FW) forderte, dass man dabei auch an die Lehestener Straßen denken sollte. Einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, zusammen mit weiteren Kommunen des Landkreises an der Bewerbung zur "Öko-Region" teilzunehmen.

Ohne Gegenstimme wurde befürwortet, dass die Stadt im Falle eines Defizits bei der nächsten Rennsteig-Messe, die am 25./26. April stattfindet, 25 Prozent des Verlustes übernehmen wird. Die Rennsteigmesse findet alle fünf Jahre statt. Im Jahre 2020 ist der Austragungsort die Stadt Teuschnitz.

An folgenden Tagen finden Märkte in der Stadt Ludwigsstadt statt: 7. April Ostermarkt, 2. Juni Markt anlässlich 750 Jahre Ludwigsstadt, 14. September Foodtruck-Roundup, 22. September Kirchweihmarkt, 14. Dezember Weihnachtsmarkt. Der Herbstmarkt entfällt, da in den letzten Jahren immer weniger Besucher und auch Fieranten Interesse an dieser Veranstaltung zeigten.

Folgende Bauanträge wurden befürwortet: Neubau einer zukunftsorientierten Wohnanlage in Ludwigsstadt mit neun barrierefreien Wohnungen und einer Gewerbeeinheit, Firma saco GmbH; Wohnhausumbau, Ludwigsstädter Straße 14, Ludwigsstadt, durch Michael Dressel.

Unter Punkt "Sonstiges" meinte Gerhard Rentsch: "Wenn schon die Kirchweih verlegt wird, hätte man uns das vielleicht sagen müssen." Die Kirchweih müsste eigentlich am 29. September stattfinden. Da aber die Hermann-Söllner-Halle an diesem Tag nicht für die Festivitäten genutzt werden, wird das Fest eine Woche vorverlegt.