Diskussion um Stadthalle Kronach: Diese Hallen und Säle gibt es schon in Kronach

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Das Schützenhaus ist als möglicher Standort der Stadthalle im Gespräch. Foto: Andreas Schmitt
Das Schützenhaus ist als möglicher  Standort der Stadthalle im Gespräch. Foto: Andreas Schmitt

Braucht Kronach eine Stadthalle? Zur Diskussion um diese Frage gehört auch der Blick auf den Ist-Stand.

Welche Hallen und Säle für mehr als 100 Personen gibt es in der Kreisstadt, in denen nicht überwiegend Sport getrieben wird?

Einige sind im Besitz der Stadt. Im Historischen Rathaussaal wurden einst Staatsmänner in prunkvollem Ambiente empfangen. Heute ist der holzvertäfelte Saal ein repräsentativer Rahmen für bis zu 120 Personen.

Einen Stock tiefer liegt die Alte Markthalle. Sie ist für lockerere Anlässe geeignet und auf 150 sitzende Menschen ausgelegt. Nachteil bei allen beiden Sälen: Sie sind nicht barrierefrei.
Anders die Kühnlenz-Passage, in die auch ein kleines Auto fahren kann. Die 13 Meter hohe Decke der einstigen Porzellanfabrik sorgt für einzigartiges Flair. Das Gebäude ist aber nicht für lärmrelevante Veranstaltungen geeignet. Außerdem gibt es keine Heizung.

Die Regimentsstube im Alten Zeughaus auf der Festung Rosenberg bietet mit ihren romantischen Kreuzgewölbedecken einen stilvollen historischen Rahmen. Gut 100 Personen finden bestuhlt Platz, es gibt ein behindertengerechtes WC. Der Zeughaushof kann mit genutzt werden. Noch 2018 soll auf der Festung auch der Bau des Zeughaussaals abgeschlossen werden. Im multifunktionalen Saal, der aus drei Teilen mit eigenen, barrierefreien Zugängen besteht, sollen über 200 Personen feiern oder Tagung halten. Der Kommandantengarten könnte mit gebucht werden.

Doch nicht nur die Stadt besitzt Hallen und Säle. Das Schützenhaus der Schützengesellschaft wird seit 1900 als Gaststätte bewirtschaftet. Der große Saal wurde 1935 gebaut. "Früher waren 1000 Menschen drin", weiß Erster Schützenmeister Frank Jungkunz. Heute ist der Saal bestuhlt auf circa 400 Menschen ausgelegt. Der 1956 angebaute kleine Saal bietet 100 Personen Platz. Nachteil des Gebäudes ist die Barrierefreiheit.

Zwar gibt es zur Terrasse eine steile Rampe und es wird bei manchen Veranstaltungen auch am Haupteingang eine mobile Alurampe angebracht, "aber in diesem Punkt ist das Schützenhaus nicht auf modernstem Stand", sagt Jungkunz. Gerüchten, das Gebäude müsse umfassend saniert werden, tritt er entgegen. "Wir halten das Gebäude fortwährend in Schuss, es ist in einem guten Zustand."
Nebenan gibt es auf dem Schützenplatz noch die beiden Festhallen, die während des Freischießens von den Brauereien betrieben werden, für jeweils über 1200 Feierwütige.

Der vom Landkreis betriebene Kreiskulturraum (KKR) in der Siechenangerstraße wurde 1967 gebaut. 2016 wurde der Saal umfassend saniert, der Komfort auf den 510 Besucherplätzen und die Bühnentechnik auf neuesten Stand gebracht. Gedacht ist er als reiner Theater- und Konzertsaal, bis auf zwei variabel austauschbare sind die Sitzreihen fest installiert. Kreiskulturreferentin Gisela Lang ist erstaunt, dass zuletzt der Eindruck entstanden sei, der KKR sei nicht barrierefrei. "Es gibt große Behindertenparkplätze, ebene Zugänge, einen Aufzug, eine Induktionsschleife für Hörgeschädigte und Führungslinien im Boden für Blinde."

Ein weiterer kleinerer Veranstaltungsort soll bis Herbst in Friesen entstehen. Dort wird im Zuge der Dorferneuerung eine Scheune in einen Dorfstadl für bis zu 120 Personen umgewandelt.