Kronach: Diskussion um Parkplätze - kommt ein Parkdeck am Krahenberg?

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Ein Parkdeck am Krahenberg - bisher nur eine Idee. Foto: Anna-Lena Deuerling
Ein Parkdeck am Krahenberg - bisher nur eine Idee.  Foto: Anna-Lena Deuerling

Die Diskussion um die Parksituation in der Kronacher Innenstadt geht in die nächste Runde. Jetzt schalten sich die Freien Wähler ein. Eine Idee: Ein Parkdeck am Krahenberg.

Zur Parkplatzsituation in Kronach scheint lange nicht alles gesagt. Nachdem sich inFranken.de bereits im Dezember mit dem Thema beschäftigt hatte, nimmt die Diskussion im neuen Jahr erneut Fahrt auf. Damals standen voranging zwei Positionen gegenüber: CSU-Stadtrat Bernd Liebhardt, der von einer massiven Parkplatzproblematik sprach, und Stefan Wicklein, der als Hauptamtsleiter der Stadt attestierte, "parkplatztechnisch gut aufgestellt" zu sein. Die Meinungen der Kronacher, die wir auf dem sozialen Netzwerk Facebook zum Thema befragt hatten, gingen weit auseinander.

Mittels Fraktionsvorsitzendem Michael Zwingmann schaltet sich nun auch die Stadtratsfraktion der Freien Wähler in die Diskussion ein. Er selbst sehe aktuell in Kronach genug Parkplätze, sagt Zwingmann. Nachdem man das Thema innerhalb der Fraktion aufgearbeitet habe, hätten sich aber zwei Ansatzpunkte ergeben, die zur weiteren Entspannung der Situation beitragen können.

Unerlaubtes Dauerparken

Zum einen sei der Missbrauch der innerstädtischen Kurzzeitparkplätze durch Dauerparker ein großes Problem. Die einfach klingende Lösung wäre eine energischere Überwachung. "Das Problem sehen wir auch", bestätigt Matthias Stöcker, Sachbearbeiter für Verkehr bei der Polizeiinspektion Kronach. Die Überwachung des ruhenden Verkehrs sei aber nur eine von vielen Aufgaben der Beamten. "Wir führen Kontrollen durch, wenn Zeit und Personal vorhanden ist - wir tun da unser Möglichstes." Unabhängig davon, so die persönliche Meinung von Stöcker, sei in der Kreisstadt genug (kostenfreier) Parkraum vorhanden - eben einige Meter weiter vom Ziel entfernt. "Sollten striktere Kontrollen durch begrenzte Kapazitäten der Kronacher Polizei nicht möglich sein, müssen wir über eine kommunale Parkraumüberwachung nachdenken", sagt Zwingmann.

Zum anderen müsse man sich überlegen, welche bestehenden Flächen man sinnvoll erweitern kann - und weil dies durch die geografische Lage nicht anders möglich sei, müsse man da in die Höhe bauen. Sprich: Parkdecks errichten. Als Standort bringen die Freien Wähler den Krahenberg (Kino), den Parkplatz an der Europabrücke und den Kaulanger ins Spiel. "Am Kino könnte man die Situation durch ein Parkdeck sauber entschärfen und den Platz schön gestalten", sagt er.

Bernd Liebhardt zeigt sich indes überrascht, dass "eine faktische Kehrtwende" bei den Freien Wählern stattgefunden habe. Als in der Vergangenheit die Parksituation von ihm oder seinem Kollegen Markus Wich kritisiert wurde, hätte man von den Freien Wählern mehr Häme als Zuspruch kassiert.

Grundsätzlich begrüße er, wenn man künftig vielleicht sogar an einem Strang ziehen könne. Dass sich die FW nun an die Spitze der Bewegung stellen und alte Ideen als ihre eigenen verkaufen, findet er sehr schade.

Idee: Parkdeck in Kronach

Eine dieser Ideen - ein Parkdeck am Krahenberg - sei in seinen Augen sehr sinnvoll. "Den Kaulanger ins Spiel zu bringen, ist Schwachsinn", machte er aber deutlich. Das gelte auch für die Europabrücke. Hier lägen große innerstädtische Potenziale, die man in Perspektive eines Campus nicht verschenken dürfe. Mit seiner Kritik geht er sogar einen Schritt weiter: "Wenn man von heute auf morgen seine Meinung ändert, steht eben kein Konzept dahinter, sondern nur halbgare Vorschläge." Dass es nicht mehr als eine erste Idee sei, räumt auch Zwingmann ein. "Wir sind alle keine Statiker und keine Bauingenieure", beantwortet er die Frage nach der Umsetzbarkeit. Jetzt müsse man in Gespräche gehen und Pläne entwickeln.

"Wir werden sehen, was technisch möglich ist", sagt Liebhardt. Über Detailfragen, wie etwaige Vorzugsplätze für Pendler, die Zwingmann angesprochen hat, könne man später diskutieren. Für ihn steht fest: "Es braucht hier keine Luxuslösung - Hauptsache die Autos kommen unter, da hätten wir wirklich was gewonnen."