Die deutsche Orgelkultur wurde in das immaterielle Kulturerbe der Menschheit aufgenommen. Das freut Kronachs Dekanatskantor Marius Popp.
"Das ist eine Aufwertung und Würdigung des Instruments und seiner jahrhundertelangen handwerklichen Tradition", sagt Marius Popp, evangelischer Kantor im Dekanat Kronach, über die Aufnahme der deutschen Orgelkultur in die Unesco-Welterbeliste.
Der Zwischenstaatliche Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe hat im Dezember in Südkorea auf einen deutschen Vorschlag hin den Orgelbau und die Orgelmusik in Deutschland in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. 400 handwerkliche Orgelbaubetriebe mit etwa 2.800 Mitarbeitern, 180 Auszubildende sowie 3.500 hauptamtliche und eine Vielzahl ehrenamtliche Organisten prägen das Handwerk und die Kunst des Orgelbaus und der Orgelmusik in Deutschland. Über 50.000 Orgeln sind in Deutschland im Einsatz.
Staatsministerin Monika Grütters begründet den deutschen Vorschlag auf der Internetpräsenz der Deutschen Unesco-Kommission: "Deutschland kann auf eine große Kultur des Orgelbaus und der Orgelmusik zurückblicken, die weltweit ihresgleichen sucht. Durch die Aufnahme in die Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes wird die Bedeutung dieses über Jahrhunderte gewachsenen kulturellen Erbes gebührend gewürdigt. Orgelbau und Orgelmusik sind auch heute noch ein wichtiger Teil unseres Musiklebens, sie werden von Generation zu Generation weitergegeben, gepflegt und fortentwickelt."
Weiche und Schärfe sind entscheidend
Zustimmung erhält sie von Marius Popp: "Ein richtiger Schritt. Die Orgel ist ein Kulturgut und bietet eine unglaubliche Klangvielfalt." Unzählige kleine Unterschiede könnte Marius Popp erläutern, die jede Orgel zu einem Individuum machen. Zum Beispiel betont der ausgebildete Kirchenmusiker, der im Dekanat hauptamtlich Ansprechpartner für die Instrumente ist und sich auch um die Ausbildung der Musiker kümmert: "Weiche und Schärfe der Pfeifen sind sehr entscheidend für den Ton."
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