Bei einem Festakt mit Regierungspräsident Wilhelm Wenning zeigten der Lions Club Festung Rosenberg und die Stadt Kronach, was alles in dem neuen Beleuchtungskonzept steckt.
Mächtig thront sie über der Stadt, die Festung Rosenberg. Seit einigen Monaten erscheint sie nachts sogar noch mächtiger. Und lila. Das Wahrzeichen der Stadt wurde in ein neues Licht gehüllt. Dank des Lions Clubs Festung Rosenberg.
"Die Festung hängt eng mit unserem Club zusammen, ist ja Namensgeber. Und deshalb wollten wir ein Leuchtturmprojekt in Verbindung mit der Festung Rosenberg", erklärt Präsident Michael Rosenberger. Und dann ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Leuchtturmprojekt daraus geworden. Nur wurde nicht nur ein Turm, sondern die ganze Festung ins rechte Licht gesetzt.
Investition von 200.000 Euro
Im Jahr 2009 hat sich der Lions Club Festung Rosenberg gegründet, seitdem schwelten die Überlegungen für ein solches Projekt.
Es sollte eines sein, mit dem man die Region attraktiver macht, eines, mit dem man ein Wir- beziehungsweise Heimatgefühl entwickelt. Das war die Idee der ersten drei Club-Präsidenten Till Wagler, Roland Raithel und Claus Mark. Also wurden Teile der Erlöse aus den ersten drei Lions-Flohmärkten für eben dieses Projekt zurückgestellt: 23.000 Euro kamen zusammen. Und mit diesen hat man letztlich eine Investition von über 200.000 Euro ausgelöst. Immerhin hat man mehrere Fördertöpfe ausfindig gemacht ebenso wie eine ganz neue Technologie für die Beleuchtung. Durch die Kontakte von Loewe-Sprecher Roland Raithel und dem ehemaligen Loewe-Chef Rainer Hecker kam der Kontakt zur Firma Philips zu Stande, welche die Leuchten herstellt, die die Stadtverwaltung mit Handwerksbetrieben installiert hat.
Die Beleuchtung ist flexibel steuerbar, theoretisch gibt es Milliarden Möglichkeiten, die Festung zu beleuchten.
Bisher habe man die Festungsbeleuchtung nur ein- und ausschalten können. Nun ist alles computergesteuert: Helligkeit und Farbe sind unterschiedlich einstellbar. Verschiedene Ebenen können beleuchtet werden. So leuchtet nicht mehr nur das Festungsgebäude, sondern der komplette Festungsring mit dem Burgfried und den Bastionen. Dadurch kommt die Größe der Festung viel besser zur Geltung.
Auch wird das Gebäude nicht einfach nur frontal angeleuchtet, sondern die Struktur des Mauerwerks ist mit eingebunden, wenngleich dies auch eine Herausforderung war, schluckt der Sandstein doch extrem viel Licht, wie Michael Rosenberger und Roland Raithel erklären.
Seriöse Illuminierung
Die beiden geraten regelrecht ins Schwärmen, wenn sie über die neuen Beleuchtungsmöglichkeiten, die am Sonntagabend bei einem Festakt im Rahmen der Denkmalwoche vorgestellt wurden, sprechen.
Es seien Optionen geschaffen worden, der Kreativität freien Lauf zu lassen. Allerdings wolle man die Festung über den Großteil des Jahres seriös illuminieren, nicht zu bunt. Zu verschiedenen Anlässen können sich die Lions-Mitglieder aber auch andere Beleuchtungen vorstellen - egal, ob zu "Kronach leuchtet" oder zum Beispiel zu einer "blauen Nacht" - die im Kopf von Michael Rosenberger spukt.
Hauptamtsleiter Stefan Wicklein, Stadtwerke-Leiter Peter Maaß und Stadtplaner Daniel Gerber haben technisch einzelne Beleuchtungsszenen entwickelt, praktisch umgesetzt worden seien diese dann letztlich von Harald Quinger und Benjamin Kube von der Firma "Leuchtweite". Erfreut sind die Lions-Mitglieder aber auch über die Unterstützung von Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein und der Regierung von Oberfranken.
Die Steuerung der Beleuchtung läuft über die Stadt Kronach, die sich finanziell mit einem Betrag
beteiligen musste, um die Fördertöpfe ausschöpfen zu können. Doch dafür gehen die laufenden Kosten zurück, ist die neue LED-Beleuchtung doch energie- und damit auch kostensparend.
Und trotzdem bekommt die Festung mit eben dieser neuen Beleuchtung eine gewisse Wertigkeit, sind Rosenberger und Raithel überzeugt und hoffen, dass die Bewohner Kronachs dadurch auch stolz auf ihre Festung sind und aus dieser Idee, uneigennützig etwas für andere zu tun, sich auch selbst fragen, was sie für andere tun können, dass daraus eine Art Kettenreaktion entsteht.
Außerdem will man Kronach mit seinem beleuchteten Wahrzeichen so interessant machen, dass sich nicht nur die Einheimischen wohler fühlen, sondern auch Leute von außerhalb in die Region kommen.Bei einem Festakt mit Regierungspräsident Wilhelm Wenning zeigten der Lions Club Festung Rosenberg und die Stadt Kronach, was alles in dem neuen Beleuchtungskonzept steckt.