Moderne Technologie mache die Landwirtschaft in Zukunft produktiver und nachhaltiger, so Staatsministerin Dorothee Bär auf dem Landfrauentag in Kronach.
Der Landfrauentag am Donnerstag im Schützenhaus Kronach wurde zum großen Erfolg für die Landfrauen und die Landwirtschaft. Nicht nur die Hauptrednerin, Staatsministerin Dorothee Bär (CSU), stärkte das Selbstbewusstsein von Landfrauen, sondern auch zahlreiche Gäste als Grußredner.
Mit dem Landfrauentag ist es der Vorstandschaft der Kreisbäuerinnen im Bayerischen Bauernverband (BBV) Kreisverband Kronach wieder gelungen, ein sehr informatives und ebenso unterhaltsames Programm zu bieten. Was den zahlreichen Ehrengästen und Besuchern gefiel, das ist auch der Hauptreferentin, Staatsministerin im Bundeskanzleramt, MdB Dorothee Bär, angenehm aufgefallen. Sie dankte den Verantwortlichen unter Federführung von Kreisbäuerin Rosa Zehnter und deren Stellvertreterin Marina Herr für "die tolle Organisation" und ganz besonders dafür, dass sie die Wichtigkeit des Themas "Im Dialog bleiben" erkannt hätten und in den Mittelpunkt rückten.
Neben Klimawandel und der großen Herausforderung der weltweiten Migrationsbewegungen sei die Digitalisierung eine Revolution, deren Folgen sie mit der Erfindung des Buchdrucks und der beweglichen Lettern durch Gutenberg im 15. Jahrhundert verglich. Die Ministerin sieht die Digitalisierung aber nicht als Bedrohung. Sie fordert zur Mitgestaltung auf.
"Wir werden nur dann von der digitalen Revolution profitieren, wenn wir digitale Kompetenzen erwerben, begonnen bei unseren Kindern", zeigte sich Bär überzeugt. Es müssten nicht alle Kinder im Grundschulalter zu Programmierern ausgebildet werden, aber Kinder sollten verstehen, wie Computer und Algorithmen funktionieren. "Ich will, dass unsere Kinder die Technik beherrschen und nicht von ihr beherrscht werden", rief die Ministerin unter Beifall aus.
Aufruf zu mehr Mut
Sie rief zu mehr Mut auf, anstatt alles madig zu machen. Dazu gehöre ein Umdenken in der Gesellschaft. "Es muss sich jeder Einzelne bewusst werden, dass sich die Zeiten ändern, um aus unserer wohlhabenden Industrienation eine erfolgreiche Digitalnation zu machen!"
Dorothee Bär ging auch auf die Bedeutung der Digitalisierung in der Landwirtschaft ein. Konkret nannte sie, dass präziser gearbeitet werden kann, zum Beispiel mit Landmaschinen die satellitengesteuert Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel ausbringen. "15 Millionen Euro sind ab 2019 bis 2022 jedes Jahr ausschließlich für digitale Techniken auf dem Acker und im Stall vorgesehen, insgesamt also 60 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren. Es werden Experimentierfelder, also digitale Testfelder bei landwirtschaftlichen Betrieben geschaffen. Dort wird ausprobiert, wie die Digitalisierung ganz praktisch zum Schutz der Umwelt, des Tierwohls oder der Transparenz in der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden kann."
Die Digitalisierung könne Lösungen entwickeln, die Landwirtschaft weltweit produktiver und nachhaltiger zu machen und damit auch dem Hunger entgegenwirken, weil mehr Menschen Zugang zu Nahrung und wertvollen Ressourcen haben.