"Denkmal" für ein Friesener Original

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Hobbyschnitzer Erwin Löhlein (links) bannte das Konterfei von Ehrenfloßmeister Alfons Geiger (rechts) in Holz. Foto: Heike Schülein
Hobbyschnitzer Erwin Löhlein (links) bannte das Konterfei von Ehrenfloßmeister Alfons Geiger (rechts) in Holz. Foto: Heike Schülein
Foto: Heike Schülein
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Foto: Heike Schülein
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Hobbyschnitzer Erwin Löhlein machte dem Alfons Geiger-Dorfmuseum und ganz Friesen ein besonderes Geschenk. Er bannte das Abbild des Namensgebers und Gründers in Holz. Das Schmuckstück ziert nun den Eingang des Museums.

Aug in Aug mit dem eigenen Angesicht: Lässig lehnt Ehrenfloßmeister Alfons Geiger am Holzstamm, den sein geschnitztes Konterfei ziert. Dass der 87-Jährige aus "gutem Holz geschnitzt" ist, ist bekannt. Nun - mit der ihm nachempfundenen Holzfigur - ist es gewissermaßen "amtlich".

Die wachen Augen, die markanten Augenbrauen, das schelmische Lächeln, die Form der Nase und der Ohren: Die für den Ehrenfloßmeister typischen Gesichtszüge sind sehr gut aus dem Holz herausgearbeitet. Was natürlich beim Abbild des Flößer-Urgesteins nicht fehlen darf: Die Mütze sowie das Halstuch der Flößer - Markenzeichen von Alfons Geiger und "seiner" Flößervereinigung Friesen.

Die Holzfigur steht links neben dem Eingang der Friesener Flößerstuben, die die 700-jährige Geschichte Friesens dokumentieren. Von hier aus grüßt das Antlitz von Alfons Geiger die Besucher des seinen Namen tragenden Dorfmuseums.

Entworfen und geschnitzt wurde das Schmuckstück von Erwin Löhlein. Die Steinmetzarbeiten für den Sockel wurden vom Vorsitzenden der Flößervereinigung Friesen, Georg Geiger, ausgeführt.

"Ewige Erinnerung" an Verdienste

"Die Idee schlummerte schon einige Jahre in mir", verriet Löhlein. Sein Werk soll eine Wertschätzung Alfons Geigers darstellen und eine ewige Erinnerung an seine Verdienste. Anhand verschiedener Fotografien seines "Modells" fertigte Löhlein zunächst Skizzen an.

Mit der Holzfigur habe er bereits vor eineinhalb oder zwei Jahren begonnen. Das Werk stand in seinem Keller. Er arbeitete daran, wenn er die Zeit dazu fand. "Es entstand im Laufe der Zeit. Fertig gemacht habe ich es dann in drei oder vier Wochen", so der Hobbyschnitzer. Alfons Geiger, ältester noch lebender Flößer von Friesen und sicherlich weit darüber hinaus, habe es seiner Meinung nach einfach verdient, "verewigt" zu werden.

Wie viele Arbeitsstunden er dafür aufwendete, könne er nicht einschätzen. Sein Werk - der Kopf ist aus Linde, der Stamm ist Lärche - entstand aus mehreren Stücken. So handelt es sich beispielsweise beim Halstuch um ein einzelnes Holzstück, das über den Kopf "gestülpt" wurde.

Trotz des Zeit- und Arbeitsaufwands sei sein neues Werk aber ein "Klacks" gewesen im Vergleich zu der von ihm geschaffenen Flößerfigur, die seit 1998 die Floßlände in Friesen ziert.

Schöner Blickfang

Auch darauf ging Heinz Schmidt vom Museumteam in seiner kleinen Ansprache ein. So habe Friesen Erwin Löhlein bereits mehrere Kunstwerke zu verdanken. Mit dem Abbild Alfons Geigers habe Erwein Löhlein einen schönen Blickfang und eine schöne Ergänzung zum Eingangsschild "Friesener Flößerstuben - Alfons Geiger Dorfmuseum" geschaffen.

Wie Schmidt ausführte, sei das 2008 in Betrieb genommene Dorfmuseum nach mehrjähriger intensiver Sanierungs- und Einrichtungsarbeit in Eigenleistung geschaffen worden. "3500 ehrenamtliche Stunden wurden für die Innen- und Außensanierung aufgewendet - und das alles unter der Regie von Alfons Geiger", würdigte Schmidt.

Das älteste Haus in Friesen konnte erhalten werden

Sein Dank galt in diesem Zusammenhang der Stadt Kronach für das Zur-Verfügung-Stellen des ehemaligen Gemeindehauses von Friesen, direkt neben der Pfarrkirche, und die finanzielle Unterstützung beziehungsweise Förderung im Rahmen der Dorferneuerung. Dadurch habe das älteste Haus in Friesen erhalten werden können.
Das Dorfmuseum ziehe alljährlich viele Besucher an. Die Besucher mit dem weitesten Anfahrtsweg seien im Jahre 2013 eine Abordnung aus Paderborn gewesen.

Das Museum stelle auch eine schöne Ergänzung zur Kirche mit seinen historischen Fresken dar, die von den Gästen im Flößerdorf zusammen besucht werden könnten. Alfons Geiger, der im März dieses Jahres mit der goldenen Ehrenmedaille der Stadt Kronach ausgezeichnet wurde, dankte Erwin Löhlein für das gelungene Werk.

"Friesen ist sehr attraktiv"

Die Grüße der Stadt Kronach übermittelte Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann. Friesen sei ein sehr aktiver Ortsteil. Sie erinnere sich noch gut an den Bezug des Dorfmuseums im Jahre 2008, damals ihr dritter Vertretungstermin als neugewählte Zweite Bürgermeisterin. Sie lobte die gelungene Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, die insbesondere von Alfons Geiger, Franz Geiger und Heinz Schmidt vorangetrieben worden sei.

Vieles in Eigenleistung erledigt

Mit den gewährten Fördermitteln von 12 000 Euro habe man vor allem Fremdfirmen bezahlt. Rund 9000 Euro seien für Materialkosten übernommen worden. Der Mitarbeiter der Stadt Kronach, Uwe Koch, habe ausgerechnet, dass von den Ehrenamtlichen umgerechnet rund 25 000 Euro an Eigenleistungen geleistet worden seien.
"Es ist eine gewaltige Leistung, das Museum am Leben zu erhalten", würdigte sie.
Hofmanns Dank galt dafür dem ehrenamtlichen Museumsteam mit Georg Schneider, der auch immer wieder das Museumsangebot mit Sonderausstellungen bereichere.