"Dieses Projekt wird Wallenfels sehr nach vorne bringen", ist Bernd Stöcker (CSU) überzeugt. Hingegen hat Dominik Stumpf (FW) Zweifel: "Ich bin überhaupt nicht dafür, in ein altes Gebäude 1,5 Millionen reinzustecken." Er schlug vor, neben dem künftigen Feuerwehrhaus ein Ärztehaus neu zu bauen.
Doch auch er ließ sich vom Bürgermeister überzeugen: Für einen Neubau gebe es keine Förderung. Erfolge dieser am Marktplatz, kämen noch die Abrisskosten dazu. Die Stadt könne den Neubau eines Ärztehauses nicht finanzieren. Noch wichtiger ist dem Stadtoberhaupt aber die Belebung des Marktplatzes. "Es gibt nur einen realistischen Weg, in Wallenfels ein Ärztehaus auf den Weg zu bekommen: über die Förderung, die einen Leerstand beseitigt."
Sanierung der Bäckerei zu teuer
Anders sieht die Situation beim benachbarten Anwesen Marktplatz 8 (ehemalige Bäckerei Stumpf) aus. "Eine Sanierung rechtfertigt keinen Aufwand", habe man inzwischen erkannt, wie der Rathauschef erläuterte. Eine Sanierung würde mindestens 900 000 Euro kosten. So beschloss der Stadtrat einstimmig, im Rahmen des Programms "Innen statt Außen" die Förderung für einen Abbruch und die Wiederherstellung des Geländes zu stellen. Die Kosten werden auf 100 000 Euro angesetzt, vielleicht gibt es auch hier 90 Prozent Zuschuss.
Neuer Schulverband
Der Wallenfelser Stadtrat stimmte für den Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrags mit dem Schulverband Kronach III. Dies ist nach der Auflösung des Schulverbands Oberes Rodachtal zum Schuljahresende notwendig. "Die schulische Zukunft im Bereich der Mittelschule liegt in Kronach an der Gottfried-Neukam-Schule. Ich glaube, dass unsere Kinder dort sehr gut aufgehoben sind. Diese zeigt unseren Kindern sehr gute Perspektiven auf", erläuterte Korn.
Die Kronacher Mittelschule besuchen derzeit 265 Schüler, davon 26 aus Wallenfels. Derzeit haben die Stadt Kronach vier und Wilhelmsthal zwei Verbandsräte. Eine Regelung über Gastschulbeiträge gebe den vier Rodachtalgemeinden zwar keine Mitbestimmung als Verbandsräte, aber geringere und klare Kosten. "Die Schule ist hervorragend", betonte Marco Fischer (FW) aus seiner Erfahrung als Vater.
Neue Bauplätze in der "Siedlung"
Vier Bauplätze werden im Baugebiet "Siedlung" innerorts geschaffen. Dabei bleiben den Bauwilligen sehr viele Freiheiten. "Wir wollen vorrangig den Ortskern wiederbeleben", betonte Korn. Drei größere und eine kleinere Bauparzelle ergaben sich, erläuterte Planer Norbert Köhler (IVS). Alle profitieren von einem Ringschluss der Erschließungsstraße. Zur Wilden Rodach ist ein Wartungsweg vorgesehen.
Auch bei Wasser und Kanal erfolgt ein Ringschluss. 40 Prozent des Grundstücks dürfen bebaut werden. Zwei Vollgeschosse mit 8,50 Metern Gesamthöhe werden festgelegt. Pro Grundstück muss mindestens ein Bäumchen gepflanzt werden. Alles dürfte nach bayerischer Bauordnung gebaut werden, was sehr viel Freiraum bedeutet.
Dominik Stumpf regte an, nicht bei den Grundstücksbegrenzungen reinzureden. Hier waren 1,20 Meter Höhe vorgesehen. "Es gibt wenig Regeln", erläuterte der Bürgermeister. "Aber wie stellen wir uns den Charakter dieses Wohngebiets vor?" Er möchte keine 2,50 Meter hohen Mauern, deshalb möchte er hier eine Begrenzung. "Bei 1,20 Metern Höhe kann jeder in den Garten schauen, das möchte nicht jeder", gab Tina Müller-Gei (CSU) zu bedenken. Stöcker plädierte für 1,50 Maximalhöhe, Stumpf für keine Höhenbegrenzung, eventuell eine Begrenzung von geschlossenen Begrenzungen und Mauern. Mit 8:7 Stimmen wurde beschlossen, diese Einschränkung wegzulassen. Die Pläne werden demnächst ausliegen und im Internet einzusehen sein.