Am Donnerstagabend wurde Sabine Gross einstimmig als SPD-Bürgermeisterkandidatin für die Kreisstadt Kronach nominiert. Sie will Anwältin der Bürger sein.
"Ich bin die richtige Frau für das Amt des Bürgermeisters, weil mir Kronach am Herzen liegt", begründete Sabine Gross ihre Kandidatur. 39 SPD-Parteimitglieder des Stadtgebiets votierten für die Anwältin. Die 55-Jährige erzielte somit ein einstimmiges Ergebnis.
Mit Leidenschaft trug sie ihre Ziele vor. Sie wolle die Probleme anpacken, Transparenz walten lassen, bei Entscheidungen die Bürger informieren und mitnehmen. Entscheidungen sollten nicht hinter verschlossenen Türen getroffen werden. Die Bürger müssten Gehör finden und Entscheidungen ihrer Stadt mittragen. Ein Bürgermeister müsse manchmal auch "eine Kröte schlucken" und eigene Ideen überdenken.
Klare Vorstellungen
Detailliert gab sie Auskunft über ihre Vorstellungen. Für sie steht fest: "Es reicht nicht, festzustellen, was alles gemacht werden muss, um dann erneut wieder nur eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben." Als Beispiel nannte sie das Bürgerspital, das seit 2017 leer steht.
Sie stellte auch klar, dass es keinen Sinn mache, über die Versäumnisse der Vergangenheit zu diskutieren und dem politischen Gegner den Schwarzen Peter zuzuschreiben.
Sie sei kein Freund von allzugroßen Zukunftsvisionen, auch gehe es nicht darum, Luftschlösser zu bauen. Und schon gar nicht gehe es für sie, als Bürgermeisterin nur auf einem Chefsessel zu residieren und die Aufgaben der Verwaltung zu überlassen: "Man muss den Hintern heben und Probleme anpacken, und zwar eines nach dem anderen durch pragmatische Lösungen, die funktionieren und bezahlbar sind."
Sabine Groß will unter anderem Projekte wie die Neugestaltung des Marktplatzes vor dem Rathaus angehen. Für die Amtsgerichtsstraße, die Lucas-Cranach-Straße, den Otto-Melchior-Platz sieht sie ein innovatives Beleuchtungskonzept vor. Besonders am Herzen liege ihr zudem die Sanierung beziehungsweise Neugestaltung des Stadtgrabens, der Marienplatz und der Hussitenplatz. Außerdem möchte sie einen "richtigen Wochenmarkt" in der Innenstadt.
Ein großes Anliegen ist für die Anwältin eine Bekämpfung des Mietpreisanstiegs. Geprüft werden sollte die Einführung eines Mietspiegels in der Kreisstadt. Des Weiteren will sie in Kooperation mit privaten Investoren den Bau von Sozialwohnungen mit einem Mietniveau im Bereich zwischen 4,50 und sechs Euro pro Quadratmeter vorantreiben.