Berufswahlordner an Schulen helfen beim Sortieren

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Stefan Mück (vorne links, stellvertretender Schulleiter der Pestalozzi-Schule) und Matthias Weber (Wirtschaftsbeauftragter der Montessori-Schule) präsentieren den Ordner. Daniela Wölfel (hinten, von links), Karin Elsel, Uli Förtsch und Uwe Dörfer waren bei der Übergabe dabei. (Foto: Hendrik Steffens)
Stefan Mück (vorne links, stellvertretender Schulleiter der Pestalozzi-Schule) und Matthias Weber (Wirtschaftsbeauftragter der Montessori-Schule) präsentieren den Ordner. Daniela Wölfel (hinten, von links), Karin Elsel, Uli Förtsch und Uwe Dörfer waren bei der Übergabe dabei. (Foto: Hendrik Steffens)
Daniela Wölfel, Schule-Wirtschaft-Expertin für den Kreis Kronach, präsentiert den Berufswahlordner. (Foto: Hendrik Steffens)
Daniela Wölfel, Schule-Wirtschaft-Expertin für den Kreis Kronach, präsentiert den Berufswahlordner. (Foto: Hendrik Steffens)
 

Damit Schüler ihre Berufsvorbereitung sortieren: Die Montessori-Schule Mitwitz und die Pestalozzi-Förderschule in Kronach werden ab diesem Schuljahr mit Berufswahlordnern ausgestattet. Die helfen unter anderem bei der Bewerbung.

Würden Sie Ihren ersten Praktikumsbericht aus Schultagen wiederfinden? Für Mittelschüler im Kreis Kronach dürfte das später kein Problem sein. Sie heften ihre Aufzeichnungen im Berufswahlordner ab, neben Zeugnissen und Bewerbungsschreiben. Der Ordner ist signalgrün und schwer zu übersehen. Seit diesem Jahr gibt es ihn auch in den Mittelschulzweigen der Montessori-Schule Mitwitz und der Pestalozzi-Förderschule Kronach. Im Landratsamt war die offizielle Übergabe.

Übersicht ist Trumpf

Der erste Schwung der grünen Ordner ging zum Schuljahr 2011/12 an die Mittelschulen im Kreis Kronach. Die Hefter sind unterteilt in Register wie: wichtige Termine, Spickzettel für Bewerbungen, Selbst- und Fremdeinschätzung (der Persönlichkeit und Kompetenzen) sowie Berufsorientierung. Festgehalten werden sollen auch Erfahrungen bei Praktika. Schulamtsdirektor Uwe Dörfer findet den Berufswahlordner bei Mittelschülern besonders sinnvoll, weil "rund zu 20 Prozent ihrer Unterrichtszeit auf die Berufsvorbereitung verwenden. Und bei der Organisation aller Teilaufgaben, die da geleistet werden, hilft der Ordner", sagte er.

Der Ordner wird in der Unterrichtszeit, im Rahmen des Faches Arbeit-Wirtschaft-Technik (an der Pestalozzi-Schule Berufs- und Lebensorientierung, BAL) geführt. "Und er sollte sorgfältig geführt werden, denn das geht in die Fachnote ein", sagte die Schule-Wirtschaft-Expertin des Landkreises Kronach, Daniela Wölfel. Sie ist eine der Initiatorinnen des Berufswahlordners.

Finanziert wird das Projekt aus Mitteln der Sparkasse Kulmbach-Kronach sowie der Raiffeisenbank Kronach-Ludwigsstadt und einer Gebühr von 2,50 Euro, die jeder Schüler zahlen muss.

Für die Eigen- und Fremdeinschätzung

Nach drei Jahren Erfahrung mit den grünen Helferlein hält Schulamtsleiter Uwe Dörfer die Ordner für einen Erfolg: "Bei der Organisation der Berufsfindungsphase helfen sie sehr gut." Bei den Wirtschafts- und Handwerksbetrieben - den potenziellen Arbeitgebern der Mittelschüler - werde das Projekt zudem immer bekannter. Dörfer und Wölfel glauben, dass die Ordner den Personalern in Zukunft einen raschen Überblick über die Eignung von Bewerbern geben können. Soziale Kompetenzen wie Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit etwa könnten anhand der Notizen zu Eigen- und Fremdeinschätzung im Ordner beurteilt werden.

Die Ordner sollen allerdings mehr der Selbstorganisation als der Überprüfung dienen, meinte Daniela Wölfel. Dokumentationen über Phasen in der Schule, die weniger gut gelaufen seien, könnten später entfernt werden. Arbeitgeber sollen mit den Aufzeichnungen nicht lückenlos die Berufsfindungsphase eines Schülers überprüfen können. "Vielmehr sollen die Entscheider einzelne, für den speziellen Beruf relevante Vorbereitungen des Bewerbers auf einen Blick nachvollziehen können", sagte Wölfel.

Ab der 7. Klasse Pflicht

Ab dem Schuljahr 2011/12 haben alle (damals 900) Schüler der 5. bis 9. Klassen der Mittelschulen im Kreisgebiet den Berufswahlordner erhalten. "Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass die jüngeren Schüler damit nicht so gut klar gekommen sind",meinte Wölfel. In Zukunft werden die Hefter daher ab der 7. Klasse eingeführt. Stefan Mück, stellvertretender Schulleiter der Pestalozzi-Schule Kronach und Matthias Weber, Wirtschaftsbeauftragter der Montessori-Schule Mitwitz, bedankten sich stellvertretend für ihre Schulen beim Landratsamt und den Förderern der Sparkasse Kulmbach-Kronach und der Raiffeisenbank Kronach-Ludwigsstadt, durch deren Spenden diese Anschaffung erst möglich war.

Uli Förtsch von der Sparkasse wies darauf hin, dass mit diesem Berufswahlordner der Start ins Berufsleben erleichtert werde. Die Schüler erhielten dadurch die Chance, ihr Eigenprofil zu schärfen, sagte Förtsch. Karin Elsel von der Raiffeisenbank bezeichnete den Berufswahlordner als "Hilfe zur Selbsthilfe" für die Schüler im Landkreis Kronach und lobte das Projekt.