Anwohner drängen auf Sanierung der Badstraße

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Die Badstraße in Rothenkirchen ist in einem maroden Zustand. Die Anwohner fordern die Sanierung. Foto: K.- H. Hofmann
Die Badstraße in Rothenkirchen ist in einem maroden Zustand. Die Anwohner fordern die Sanierung.  Foto: K.- H. Hofmann

Die vielbefahrene Badstraße in Rothenkirchen ist seit langem marode. Jetzt fordern die Bürger, dass endlich etwas geschieht.

Die Bauausschusssitzung des Marktgemeinderates Pressig am Montag glich einer Bürgerversammlung. Die Sitzung wurde von knapp 50 Bürgern, hauptsächlich aus Rothenkirchen, besucht. In der Bürgerfragestunde äußerte Gerhard Grebner das große Anliegen: die Sanierung der Badstraße in Rothenkirchen.

144 Unterzeichner

In einer Unterschriftenliste mit 144 Unterzeichnern haben alle Anwohner der Badstraße zum Ausdruck gebracht, dass die marode Badstraße dringend saniert werden muss. Naturerlebnisbad, Jugendzeltplatz und Wohnmobilstellplatz sind nur über diese im schlechten Zustand befindliche Badstraße zu erreichen. Allein in diesem Sommer besuchten circa 15 000 Besucher das Naturerlebnisbad, was wohl mindestens 7000 Fahrzeuge bedeutet, ohne Land- und Forstwirtschaftsfahrzeuge. Besonders würden aber schwere Langholzfahrzeuge eine große Belastung darstellen. An Wohnmobilen wurden 272 Fahrzeuge in diesem Jahr bisher registriert. Am Jugendzeltplatz gab es 3112 Übernachtungen.

Die Badstraße wurde 1956 gebaut und asphaltiert und seither nie saniert, sondern jeweils nur geflickt. Diese Fakten nannte Grebner, um die Dringlichkeit des Antrags der Anwohner zu unterstreichen. Georg Zinner erinnerte an die gelungene Neugestaltung des Marktplatzes an dem sich unmittelbar die Badstraße anschließe und es sollten sich Synergieeffekte ergeben.

Bürgermeister Hans Pietz verwies auf die vom Gemeinderatsgremium im Jahr 2014 festgelegte Prioritätenliste, auf der heute noch der Rosenweg, der Nelkenweg in Pressig und in Förtschendorf die Straße "Am Teuschnitzer Berg" offen sind. Die Befürchtung des Bürgermeisters ist, dass man bei jetziger Sanierung der Badstraße viel Geld verlieren könnte, gemeint sind staatliche Zuschüsse. Mit dem Wegfall der Straßenausbaubeitragssatzung in Bayern sollte auch ein finanzieller Ausgleich oder Förderung an die Kommunen bei Ausbau von Gemeindestraßen einhergehen. Dies sei jedoch noch nicht soweit.

Sonderförderung als Lösung

Klaus Dressel (CSU) sprach von einem Alleinstellungsmerkmal der Badstraße, an der ein Naherholungsgebiet angeschlossen ist. Er forderte die Verwaltung auf, sich mit der Regierung für eine Sonderförderung in Verbindung zu setzen. Der Rathauschef kündigte an, sich um eine Sonderförderung bemühen zu wollen. Klaus Dressel ergänzte, dass mit der Sanierung der Badstraße auch das Fremdwasser in der Kanalisation vermindert werden könnte.

Zweiter Bürgermeister Wolfgang Förtsch meinte, durch den Wegfall der Straßenausbaubeitragssatzung ergebe sich eine neue Konstellation. Für ihn sei die Badstraße in der Dringlichkeit ganz oben und daher bat er die Verwaltung um Prüfung von Fördermöglichkeiten.

Reinhold Heinlein gab zu bedenken, dass der Ausbau dieser Badstraße finanziell ohne staatliche Förderung von der Gemeinde zurzeit nicht gestemmt werden könne. Bürgermeister Pietz betonte, es sei verfrüht, jetzt die Prioritätenliste zu ändern. Er werde sich bei der Regierung um einen Zuschuss für die Badstraße bemühen, was schließlich auch vom Gremium einstimmig befürwortet wurde.

Einig war sich das Gremium über die Anschaffung von fünf Outdoor- Fitnessgeräten für das Naherholungsgebiet im Landleitenbachtal zum Preis von 18500 Euro. Die von Stefan Heinlein von der Verwaltung vorgestellten Geräte können ohne Fallschutz, nur mit einfachen Betonfundamenten im Bereich des jetzigen Spielplatzes am Zeltplatz installiert werden. Dies sollte durch den Bauhof für die Saison 2019 erfolgen.

Besonders schwer taten sich die Räte mit einem Bauantrag auf Großraumgarage inklusive Stützmauer und Bau einer Überdachung im Wiesenweg Pressig. Wegen verschiedener 'Bedenken wurde das gemeindliche Einvernehmen nicht erteilt.

Uneins über Tiny-Haus

Auch die Bauvoranfrage nach Errichtung eines sogenannten Tiny-Hauses "Am Anger" machte den Räten Kopfzerbrechen. Besonders für das Flachdach wurde keine Befreiung erteilt. Die Meinungen waren hier durchaus kontrovers. Während Martin Welscher (FW) für die Einhaltung des Bebauungsplanes plädierte, sprachen sich Anita Swiduruk (CSU) und Dietmar Kirchner (FW) für eine freiere Handhabung mit Befreiungen vom Bebauungsplan aus, wenn es darum gehe, jungen Leuten in Pressig Baumöglichkeiten zu bieten. Die Zeiten hätten sich auch in Vorstellungen des Baus eines Eigenheims geändert, meinte Kirchner. Dem Neubau eines Einfamilienhauses mit zwei Stellplätzen wurde mit Befreiungen zugestimmt.