Neuer Hirtensteg aus Stahl
Applaus seitens der Zuhörer gab es für den Bürgermeister und sein Gremium, den Hirtensteig schnellstmöglichst in Angriff zu nehmen. Zuvor stellte Thomas Kleylein vom HTS-Büro die Pläne vor. Diskutiert wurden die Varianten einer Stahl- und Holzkonstruktion mit und ohne Bedachung. Der Planer sprach sich eher für eine Stahlkonstruktion aus, da diese witterungsbeständig und genügsam in der Unterhaltung sei. Eine Holzkonstruktion sei eine kostengünstigere Lösung. Diese sei aber mit einem hohen Unterhaltungsaufwand verbunden.
Gemeinderat Helmut Wich-Heiter (SPD) plädierte für die Holzvariante. "Wir sind ein Flößerdorf und es passt zu unserer Region!" Alexander Böhm (SBM) sprach sich für die Stahlvariante aus. Zudem forderte er, ebenso wie Bürgermeister Norbert Gräber (ÜWG), eine Entscheidung, damit endlich die Bürger wieder den seit einem Jahr gesperrten Hirtensteg nutzen können. Letztendlich sprachen sich die Mandatsträger einstimmig für eine Stahlkonstruktion mit Rahmenträger aus. Die Verwaltung ist nun gefordert, schnellstmöglich einen Zuschussantrag zu stellen.
Weiterhin stimmte der Marktgemeinderat der Erneuerung des Spielplatzes in Oberrodach zu und stellt dafür 60 000 Euro in den Haushalt 2020. Die Elterninitiative soll bei den Planungen mit einbezogen werden.
Am Schluss informierte Bürgermeister Norbert Gräbner, dass bei der Festscheune derzeit Detailplanungen stattfinden. Beim Anwesen Hauptstraße 29 werden die Trockenbauarbeiten durchgeführt. Leider sei bei der ehemaligen Postscheune dem Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn nicht stattgegeben wurden.
Bauanträge befürwortet
Folgende Bauanträge wurden genehmigt: Neubau eines Gästehauses durch Peter Grass und Yvonne Sünkel, Breitenweg 1, Marktrodach; Neubau eines Einfamilienwohnhauses im Kapelleweg 5 durch Michael und Miriam Hofmann, Anbau einer Terrassenüberdachung mit Verglas durch Manfred und Franziska Springer, Am Kirchsteig 1, Zeyern; Ersatzneubau durch Silvia Eber auf dem Anwesen v.-Waldenfels-Straße 6 in Oberrodach; Anbau eines Wintergartens durch Claudia Rucker-Tiefenbach, Frankenwaldstraße 27, Zeyern.
Am Ende kippte die Stimmung
Teilweise heftige Emotionen, Gemurmel und betroffene Gesichter unter den rund 150 Anwesenden gab es am Ende der Marktgemeinderatssitzung. "Wirbt man so um Stimmen?", fragte ein Zuhörer.
Unter Punkt "Sonstiges" hatte sich Thomas Schorn (SPD), der auch Vorsitzender von Rodach Beach Club e.V. ist, zu Wort gemeldet und beklagt, dass beim Thema "Schallersgarten" alle Vereine eingebunden werden, außer der Rodach Beach Club. Bürgermeister Norbert Gräbner erklärte, dass beim Schallersgarten die Vereine zu Zusammenkünften geladen wurden. Bei der Machbarkeitsstudie habe auch er nicht mitgewirkt, sondern diese sei extern erstellt worden. Gerne könne sich der Rodach Beach Club künftig einbringen.
Schorn beklagte weiter, dass er einen Termin wegen der Beach-Party mit der Verwaltung abstimmen wollte. In den letzten Jahren habe es diesbezüglich Unstimmigkeiten gegeben, dieses wollte er verhindern. "Ich bin von der entsprechenden Mitarbeiterin wie ein Schulbub behandelt worden!" Am nächsten Tag habe er eine E-Mail erhalten, in der mitgeteilt wurde, dass diese sich wegen der aktuellen Situation nicht mit ihm an einen Tisch setzen wolle. "Ich bin 18 Jahre im Gemeinderat, ich fordere diese Person auf, sich künftig auf die Verwaltung zu konzentrieren!" Er habe doch den Termin mit ihm gemacht, antwortete Gräbner. Und: "Wir hatten doch ein angenehmes Gespräch!"
Ihr sei zugetragen worden, entgegnete die Bauamtsleiterin Katja Wich, dass Thomas Schorn in einem Restaurant geäußert haben soll, dass es im Falle einer Wahl von Oliver Skall seine erste Amtshandlung sein werde, sie aus der Verwaltung "rauszuschmeißen". "Ich muss mich nicht so aufs Übelste beschimpfen lassen", erboste sich daraufhin Schorn. Gräbner entgegnete: "Wenn du dich über eine Mitarbeiterin beschweren willst, warum gehst du nicht zu mir?" Zudem: "Du warst doch jetzt derjenige, der über zehn Minuten lang losgelegt hast!"
Der SPD-Bürgermeisterkandidat Oliver Skall meinte: "Ich habe so etwas nie gesagt!" Eigentlich habe er sich gefreut, dass sein Antrag vom September nun in der nichtöffentlichen Sitzung behandelt werden soll.
Schon zuvor unterstellte Helmut Wich-Heiter (SPD) der Verwaltung falsche Informationen. Seitens der Verwaltung habe es geheißen, dass es keine Förderungen für eine Überdachung des Hirtenstegs gebe. Bei bei der Regierung habe es eine andere Antwort gegeben. Thomas Schorn ergänzte daraufhin, dass es unter anderem zu den Aufgaben eines Gemeinderats gehöre, die Verwaltung zu überwachen.