Alles neu in Teuschnitz

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Der dienstälteste Teuschnitzer Stadtrat Peter Goihl (links) vereidigte den neuen Bürgermeister Frank Jakob. Fotos: Heike Schülein
Der dienstälteste Teuschnitzer Stadtrat Peter Goihl (links) vereidigte den neuen Bürgermeister Frank Jakob. Fotos: Heike Schülein
Vereidigung der zwei Stellvertreterinnen von Bürgermeister Frank Jakob: Karin Bayer (links) und Susanne Daum
Vereidigung der zwei Stellvertreterinnen von Bürgermeister Frank Jakob: Karin Bayer (links) und Susanne Daum
 

Das neue Teuschnitzer Gremium kam am Montag erstmals zusammen. Bürgermeister Frank Jakob stehen zwei Stellvertreterinnen zur Seite.

"Das fängt ja schon bombig an", freute sich Bürgermeister Frank Jakob (parteilos) über die harmonisch verlaufende konstituierende Sitzung des Teuschnitzer Stadtrats, die wegen des vorgeschriebenen Sicherheitsabstands in der Aula der Grundschule stattfand. Aufgrund der gezeigten Geschlossenheit konnte die umfangreiche Tagesordnung zügig über die Bühne gebracht werden.

"Ich werde mein Möglichstes tun, dass Teuschnitz mit allen Ortsteilen vorangebracht wird", bekundete der Bürgermeister nach seiner Vereidigung durch das dienstälteste Gremiumsmitglied Peter Goihl (CSU/FWG). Größten Respekt zollte er den sechs Neuzugängen Lukas Neubauer und Martin Sesselmann (beide CSU/FWG) sowie Markus Hofmann, Tina Löffler, Oliver See und Stefan Srocka (alle FW), denen er den Diensteid abnahm.

Das Amt eines Stadtrats sei mit großer Verantwortung verbunden. Man müsse umsichtig und zielorientiert handeln, sich in eine komplexe Materie einarbeiten und bisweilen Entscheidungen treffen, mit denen man sich nicht immer Freunde mache. "Ihr werdet euch sicherlich manchmal fragen, was ihr euch damit angetan habt", prognostizierte Jakob, verbunden mit dem Versprechen, dass er ihnen bei Fragen und Problemen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehe.

Karin Bayer mit knapper Mehrheit

Einstimmig beschloss der Stadtrat, dass Teuschnitz auch in Zukunft zwei stellvertretende ehrenamtliche Bürgermeister haben soll. Für das Amt des zweiten Bürgermeisters waren für die Fraktion der CSU/FWG Peter Goihl sowie für die SPD Karin Bayer vorgeschlagen. In geheimer Wahl setzte sich Bayer mit 9:6 Stimmen durch. Ebenfalls neun Ratsmitglieder votierten für die dritte Bürgermeisterin Susanne Daum (MiM). Weitere Vorschläge gab es hier nicht. Die Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts und die Geschäftsordnung werden zunächst beibehalten. Bei der nächsten zeitnah stattfindenden Stadtratssitzung will sich das Gremium mit deren Inhalt intensiv auseinandersetzen, damit sich auch die neuen Stadträte informieren können. "Ihr sollt wissen, worüber ihr beschließt", verdeutlichte Jakob. Einige Punkte möchte er abändern.

Auf Vorschlag der Parteien wurden die Vertreter in die Gemeinschaftsversammlung ebenso bestellt wie die Mitglieder in den Rechungsprüfungsausschuss, wobei Peter Goihl (CSU/FWG) zum Vorsitzenden ernannt wurde. Einstweilen zurückgestellt wurde die Entsendung von Mitgliedern in die Lenkungsgruppe Arnikastadt und Arge Rennsteig. Hier bedarf es noch einer Klärung hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung der Gremien. Aufgrund seiner entsprechenden Ausbildung soll Jakob als Vollstandesbeamter eingesetzt werden. Bei der Sitzung stellte sich der neue Netzwerkmanager Andreas Bayer vor. Der Teuschnitzer trat am 1. Mai die Nachfolge von Oliver Plewa an, der zum neuen Mitwitzer Bürgermeister gewählt wurde. "Das ist eine große Chance. Ich freue mich riesig", bekundete der 28-Jährige, der ein Masterstudium für Umweltingenieurwesen abgeschlossen hat. Das Arnika-Projekt sei in den vergangenen Jahren sehr nach vorne getragen worden, habe aber seiner Meinung nach noch viel Potenzial.

Statement für das Arnika-Projekt

Dem Bürgermeister war es wichtig, in diesem Zusammenhang ein klares Statement für das Arnika-Projekt abzugeben. Teuschnitz habe dadurch bundesweit Bekanntheit erlangt, weswegen sich bei vielen Projekten die Türen zu Fördertöpfen geöffnet hätten. Er hoffe, dass sich noch mehr Bürger damit auseinandersetzten und darin die große Chance erkennen. Abschließend bekundete Jakob seine Bereitschaft, mit allen Stadträten, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, offen und ehrlich zusammenzuarbeiten. "Kommunalpolitisch werde ich farbenblind sein", kündigte er an. Im Vorfeld habe er mit allen vertretenen Fraktionen und Einzelpersonen Gespräche geführt. Sein Eindruck sei, dass es allen um die Sache gehe. Sollte dies nicht so sein, werde er energisch dazwischengehen.

Für Teuschnitz stünden große Projekte an. Neues werde man angehen, Begonnenes weiterführen und zu Ende bringen. Dabei werde es wohl aufgrund der finanziellen Situation der Stadt und der aktuellen Lage zu Änderungen kommen. Wichtig sei ihm die Transparenz in allen Bereichen: im Rathaus, in der Bevölkerung und im Stadtrat. Alle Stadträte sollen einen einheitlichen Sachstand haben, um die Beschlüsse in Millionenhöhe mit dem erforderlichen Hintergrundwissen treffen zu können.

Ortssprecher für Haßlach

Susanne Daum (MiM) appellierte, nachdem Haßlach keinen Stadtrat habe, einen Ortssprecher zu gewinnen. Dies habe er, antwortete Jakob, ebenso auf der Agenda wie geeignete Vertreter für die Jugend- und Seniorenarbeit.