Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach begeisterte die Zuhörer in der voll besetzten Wiesentheider Mauritiuskirche. Die ersten drei Kantaten wurden dort in einem Gemeinschaftswerk aufgeführt. Rund 25 Musiker des Orchesters "La Ciaccona" aus München, dazu vier Gesangssolisten und noch einmal rund 60 Sänger des Kirchen- und Kammerchors St. Johannes Kitzingen, dazu befreundete Sänger aus der Umgebung ließen die ersten drei Kantaten erklingen.
Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach begeisterte die Zuhörer in der voll besetzten Wiesentheider Mauritiuskirche. Die ersten drei Kantaten wurden dort in einem Gemeinschaftswerk aufgeführt. Rund 25 Musiker des Orchesters "La Ciaccona" aus München, dazu vier Gesangssolisten und noch einmal rund 60 Sänger des Kirchen- und Kammerchors St. Johannes Kitzingen, dazu befreundete Sänger aus der Umgebung ließen die ersten drei Kantaten erklingen.
Es fehlte kurzfristig allerdings der Hauptakteur: der Regionalkantor des Dekanats Kitzingen, Christian Stegmann, Initiator und Leiter des Ganzen. Ausgerechnet am Tag der Aufführung hatte ihn ein Magen-Darm-Virus erwischt, der sein Mitwirken als Dirigent unmöglich machte.
Zum Glück war ein Ersatz schnell gefunden. Mit Christian Reif übernahm der Kantor und Organist der Deutschhauskirche in Würzburg den Taktstock. Er probte mit allen Mitwirkenden am Nachmittag vor dem Konzert noch einmal, am Abend folgte dann eine nahezu perfekte Aufführung.
Schon 250 Mal mitgemacht
Das Übernehmen des Parts fiel ihm nicht schwer. "Ich kenne das Weihnachtsoratorium in- und auswendig, ich habe bestimmt schon 250 Mal mitgewirkt, als Sänger, Musiker oder Dirigent", sagte Reif hinterher. Er hätte zwar lieber als Flötist mitgespielt, wie eigentlich geplant. Aber so sei es keine Frage gewesen, dass er übernehme. "Wir bekamen ja kurzfristig noch einen anderen Flötisten, der für mich eingesprungen ist", schilderte er das andere Problem.
Die meisten der Mitwirkenden des großen Chors aus dem Dekanat Kitzingen sangen nicht zum ersten Mal beim Weihnachtsoratorium mit. "Das Stück ist bei allen beliebt, es macht großen Spaß, da mitzusingen. Wir mussten uns ein bisschen umstellen mit dem anderen Dirigenten, er hat das aber super gemacht", sagte Marita Schwab aus Kitzingen. Mitsängerin Ingrid Guckenberger zeigte sich angetan von der Akustik und dem Ambiente der Mauritiuskirche.
Historische Instrumente ohne Ventile
Das Proben hatte sich gelohnt, das Publikum wurde mit einer Aufführung belohnt. Allein schon das Einsetzen der Fanfaren und Pauken zum Auftakt ließ weihnachtliche Stimmung aufkommen. Starke Solisten, vor allem Tenor Oliver Kringel, überzeugten. Daneben musizierte das Orchester auf den historischen Instrumenten aus der Zeit Bachs. Das hieß etwa, dass die Trompeten keine Ventile besaßen, sondern die Töne rein mit der Lippenspannung gespielt wurden.
Eingangs des Konzerts gab Kirchenpfleger Paul Schug vom Organisationsteam zu, dass die Wiesentheider "anfangs etwas Bammel" davor hatten, das große Werk bei sich aufzuführen. Regionalkantor Stegmann habe ihnen die Angst aber genommen, wofür sich Schug bedankte. Für die Mitwirkenden gab es später ein kleines Geschenk.